Die Trauung: Evangelien zur Auswahl
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Mit dem Hochzeitspaar im Evangelium geht es allerdings anders. Da wendet sich auf überraschende Weise alles zum Guten. Warum? Aus einem einzigen Grund: Weil das Brautpaar klug genug gewesen war, Jesus Christus zur Hochzeit einzuladen. Durch Christus wird der Mangel zur Fülle. 600 Liter Wasser wandeln sich unter Jesu Händen in erstklassigen Wein, in Wein, der noch besser ist als der erste. Evangelium hochzeit liebe zu. In diesem Geschehen liegt ein Versprechen: Wer den Ehebund im Glauben schließt, wer Christus in seine Ehe einlädt – der ist verbunden mit der göttlichen Liebe und damit angeschlossen an eine übernatürliche Kraftquelle, an eine unerschöpfliche Quelle der Regeneration und der Erneuerung. Und der darf dann hoffen (und erfahren! ), dass sich das Eheleben immer wieder erneuert, dass die Liebe sich nicht verbraucht, sondern regeneriert, dass sie sich wohl wandelt im Laufe der Jahre, neue Gestalt annimmt – aber am Ende nicht schlechter sein muss als die junge Liebe, sondern vielleicht reifer, tiefer, voller.
Freilich: Institution und Haltung müssten korrelieren - sprich: Es müsse das, was an Christlichem gesagt wird, auch gelebt werden. Dass Zeichen zu setzen wichtiger sei als schöne Worte, unterstrich Schönborn beim Thema Kirche und deren Umgang mit Homosexualität bzw. der Queer-Kultur: 2017 habe er im Stephansdom gemeinsam mit Aktivist Gery Keszler am Welt-Aids-Tag erstmals für einen konfessionsübergreifenden Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom gesorgt. Damals wurde der rund 36 Millionen Menschen gedacht, die bis dato an Aids verstarben. Auf das Frauenpriestertum und den Zölibat als weitere "heiße Eisen" der kirchlichen Reformdebatte ging Schönborn zeitbedingt nur mehr knapp ein. "Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles.". Die Frauenordination sei eine tief in der Kirchengeschichte verwurzelte Frage, die sich für die Weltkirche insgesamt stelle und wo auch "etwas in Bewegung" geraten sei; und erst tags zuvor habe er gemeinsam mit dem Generalvikar der katholischen Ostkirchen in Österreich, dem verheirateten Priester Yuryi Kolasa, zehn Krankenwagen gesegnet, die in den kommenden Tagen in die Ukraine überstellt werden.
Die Liebe hört niemals auf.
Hier kommt ein zweiter Aspekt ins Spiel. Zweifellos wird im Evangelium von der Hochzeit in Kana nicht nur auf das Eucharistische Sakrament angespielt, sondern auch auf das Sakrament der Ehe. Um eine Eheschließung handelt es sich ja – um ein Hochzeitsfest – und zwar steht da am Anfang eine sehr missliche Situation. Einem Brautpaar passiert an seinem großen Tag ein schlimmes Malheur: "Sie haben keinen Wein mehr" (Joh 11, 3). Genaugenommen bedeutet das: das Aus für das Fest, eine Blamage vor allen Gästen und ein schlechtes Omen für die Ehe. "Sie haben keinen Wein mehr" – nehmen wir das einmal in einem tieferen, symbolischen Sinn. – Der Wein der Freude ist ihnen ausgegangen, der Wein der Liebe, der Wein des Glücks. Es gibt keinen Grund zum Feiern mehr. Es gibt nur noch den grauen und langweiligen, den zermürbenden Alltag. Wie vielen Paaren geht es so. Wie viele haben das Gefühl: Die Liebe – die am Anfang so faszinierend war – sie hat sich verbraucht. Das Evangelium nach Johannes — Die Bibel (Schlachter 2000). Und wie viele werfen deshalb die Flinte ins Korn, gehen auseinander und suchen anderswo ein neues Glück.