1999 machten sie mit 23. 000 Personen mit Abstand die größte Staatsangehörigkeitsgruppe aus, heute wohnen in etwa gleich viele türkische wie deutsche Muslime in Stuttgart. Für die Zukunft ist mit einem weiter ansteigenden Anteil der muslimischen Gläubigen bei deutschen Staatsangehörigen zu rechnen. Denn während immer mehr Deutsche mit Migrationshintergrund in Stuttgart leben, geht die Zahl der Ausländer seit 2002 kontinuierlich zurück. Ansprechpartner. Entsprechend ist die Staatsangehörigkeit zunehmend weniger geeignet, um hieraus auf die Religion der Einwohner zu schließen. Zusammenfassend stellt das Statistische Amt fest: Die neue Schätzung der Zahl der in Stuttgart lebenden Muslime zeigt, dass neben die evangelische und römisch-katholische Kirche eine weitere Religionsgemeinschaft getreten ist. Im Gegensatz zu den christlichen Volkskirchen, die seit den 70er-Jahren aus demografischen Gründen bundesweit Mitglieder verlieren, konnten die Einwohner muslimischen Glaubens in den vergangenen zehn Jahren moderate Zugewinne verbuchen.
Lediglich bürokratische Probleme hätten dies bisher verhindert, sagt er. Die Beantragung eines deutschen Passes sei für ihn aber selbstverständlich. Rund 1000 Studenten gebe es im internationalen Studiengang, sagt Bekir Alboga. Etwa 60 Absolventen, darunter 40 Frauen, befänden sich momentan in einem Praktikum in einer deutschen Moschee. "Das muss man sich vorstellen wie ein Art Vikariat", erklärt Alboga. Auch Gürücü gehört dazu. Nebenher studiert er weiter an der Universität Tübingen, strebt den Master in Praktische Islamische Theologie für Seelsorge und Soziale Arbeit an. Wenn er fertig ist, will er sich als offizieller Imam in Sindelfingen bewerben. Mehmet Sevik vom Vorstand der Moschee lässt keinen Zweifel dran, was er davon hält. "Wenn ich die Wahl habe zwischen einem Imam aus der Türkei und einem deutschen, dann bin ich klar für den hiesigen. " Gürücü habe einen ganz anderen Draht zu den jungen Leuten als ein Hodscha aus der Türkei, kenne deren Themen und Probleme. Deutsche muslime stuttgart map. Bekir Alboga erhofft sich von den deutschen Religionsgelehrten, dass "sie Vorurteile abbauen".
"Der Islam ist in Deutschland nicht wirklich integriert". Mit dieser Aussage trifft MP Kretschmann einen Nerv. Die muslimische Community reagiert und bezeichnet die Aussage als leicht populistisch. dpa Bildfunk Picture Alliance Integration oder Assimilation? Für die junge Journalistin Kayikci sei aber auch vor allem "Integration" ein blödes Wort. "Ich bin hier geboren. Ich muss mich nirgends integrieren. Da ist kein Defizit das ich ausgleichen muss", so Kayikci. Das Wort Integration impliziere nämlich, dass irgendwas fehle. Ähnlich sei es mit dem Islam. "Der passt überall hin. Der Islam muss nicht explizit zu Deutschland passen, solange er im Rahmen der gesetzlichen Schranken gelebt wird. Startseite. Und das tun wir alle", so Kayikci. Auch Muhsin Omurca stört sich an dem Begriff Integration. Ob der Islam jetzt integriert sei oder nicht, hänge davon ab, was wir unter Integration verstehen. "Ich bin der Meinung, dass die Deutschen etwas anderes darunter verstehen als die Migranten. Die Deutschen verstehen Integration eher als Assimilation", so Omurca.