Besser ohne Busenmädchen? Nackt ist nicht gleich nackt 20. 01. 2015, 16:35 Uhr Sie sind jung, knackig und zeigen ihre nackten Brüste - die sogenannten "Glamour Models" auf Seite drei der Zeitung "The Sun". Schon lange wird das Blatt für die sexistische Darstellung von Frauen kritisiert, jetzt ziehen die Macher offenbar Konsequenzen. Heimlich, still und leise sollte es verschwinden, das Busenmädchen von Seite drei der britischen Zeitung "The Sun". Sofern die Berichte stimmen, hat das Blatt am Freitag die letzte Oben-ohne-Madame gedruckt. Von nun an sollen BHs verteilt werden, bevor der Fotograf auf den Auslöser drückt. Beste Die Eiskönigin Anna Nackt Sexvideos und Pornofilme - Freieporno.com. Seit 44 Jahren gibt es das Mädchen von Seite drei und beinahe genauso lange schon kämpfen Aktivisten dagegen an. Die feministischen Kampagnen werden von Organisationen wie "Object", "Turn Your Back on Page 3" oder "No More Page 3" ins Leben gerufen. Sie wenden sich gegen eine sexistische, unzeitgemäße Darstellung von Frauen. Nun zeigt die Kritik offenbar Wirkung. "The Sun" wollte sich zu den Gerüchten bislang nicht äußern.
1997 sah sich Disney-Chef Michael Eisner sogar dazu gezwungen, im Fernsehsender CBS zu erklären, dass bei einer Szene von "Arielle" ein Pfarrer nur spitze Knie habe - die American Life League hatte erklärt, der Geistliche sei sexuell erregt. Um die Wogen zu glätten, ließ der Konzern fragliche Szenen umarbeiten: Auf neuen DVD-Versionen sind die Aufnahmen gar nicht mehr zu finden. Auch bei "Bernhard und Bianca" kam einige Monate nach der Rückholaktion eine übermalte Version in die Läden - nachdem Mitarbeiter den Film Frame für Frame durchgeschaut hatten. Selbstzensur und stachelige Kindermädchen Die Frage, wie schädlich Filme für Kinder sein könnten, stellte sich schon in den frühen Jahren des Kinos. Zwar gab es unter anderem in England schon um 1900 einige Lichtspielhäuser, die spezielle Vorführungen für Minderjährige anboten. Filmwissenschaftler Ian Wojcik-Andrews erwähnt in seinem Buch "Children's Films" die Gemeinde Mickleover in Derbyshire, in der es zu Stummfilmzeiten bereits einmal wöchentlich Kinderprogramme mit kurzen Sketchen und Verfolgungsjagden gab.
Wenn die Seite-drei-Mädchen aber der archaische Wink mit dem Zaunpfahl des Patriarchats sein sollen, wieso streitet Femen dann mit blanker Brust für Frauenrechte? Wie kann die Website "Herself" der Schauspielerin Caitlin Stasey feministisch sein, wenn sie nur nackte Frauen zeigt? Und weshalb mit dem Hashtag #freethenipple für weibliche Brustwarzen auf Instagram streiten, wenn man sie doch bei "The Sun" nicht sehen möchte? Weil nackt eben nicht gleich nackt ist. Gleichberechtigt unbekleidet Feminismus schließt den Gedanken ein, andere Frauen Entscheidungen fällen zu lassen, die man selbst nicht unbedingt fällen würde. Wer sich für Frauenrechte stark macht, prangert also nicht per se Nacktheit an, nicht einmal die der einzelnen "The Sun"-Models im Speziellen. Entscheidend ist im Jahr 2015 aber leider noch immer, in welchem Zusammenhang Nacktheit wahrgenommen wird. Weil es sich über Jahrzehnte etabliert hat, eine unbekleidete Frau als Objekt zu begreifen, müssen Aktivistinnen heute mit viel Lärm erst ihre Nacktheit zurückgewinnen, bevor sie damit wieder sorglos umgehen können.