Jojo Rabbit Deutschland während des Zweiten Weltkrieges: Der kleine Jojo Betzler (Roman Griffin) ist ein überzeugter Nazi, der nicht nur in der liebevollen Obhut seiner alleinerziehenden Mutter Rosie (Scarlett Johansson), sondern natürlich in der des ganzen Reichs aufwächst. Gerade erst hat er im Nazi-Ferienlager gelernt, wie man Granaten richtig wirft und wie wichtig es ist, dass viele blonde Nachkommen gezeugt werden. Jojo kann es schon gar nicht erwarten, selbst Mitglied der Partei zu werden, und hat sogar einen besonderen besten Freund: Adolf Hitler (Taika Waititi) persönlich – na ja zumindest fast, denn Jojo bildet sich Hitler nur ein. Aber das ist noch besser, schließlich ist der Führer immer sofort zur Stelle, wenn Jojo dringend Rat braucht. Und den benötigt er bald sehr dringend. Denn er findet heraus, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen versteckt: Elsa (Thomasin McKenzie). Und die verwirrt Jojo mächtig. Warum ist sie kein Monster, wie es doch alle Juden angeblich sind? Um die Wahrheit herauszufinden und ein Buch über sie zu schreiben, fängt Jojo nach anfänglicher Angst an, sich mit Elsa zu unterhalten...
Regie: Taika Waititi Darsteller: Roman Griffin Davis, Thomasin McKenzie, Scarlett Johansson, Taika Waititi, Sam Rockwell, Rebel Wilson FSK: 12 Laufzeit: 108 Min. Filmstart: 23. 01. 2020 Produktionsjahr: 2019 Produktionsland: USA Genre: Drama, Komödie Für Jojo Betzler aus dem idyllischen Städtchen Falkenheim geht ein Traum in Erfüllung, dem er bereits seit 10 Jahren entgegengefiebert hat: Endlich kann er sich der Hitlerjugend anschließen, selbst wenn der Krieg schon in den letzten Zügen liegt. Der unsichere Junge, der ein ideales Opfer für die Propaganda der Nazis darstellt, glaubt, dass er einen großen und wichtigen Beitrag leisten kann und dort Freunde findet. Bislang ist nämlich bis auf die Gesellschaft von Adolf Hitler, seinem unsichtbaren besten Freund, ziemlich einsam. Doch seine Hoffnung auf Kameradschaft in der HJ erweist sich als Irrtum, denn im Jungvolklager wird er schwer gedemütigt. Als wäre das nicht schlimm genug, macht Jojo zuhause eine schockierende Entdeckung: Seine Mutter versteckt bei ihnen ein jüdisches Mädchen... (vf) Leider kein Trailer zu Jojo Rabbit vorhanden Bisher liegt uns noch kein Trailer für Jojo Rabbit vor.
Jojo muss sich daraufhin seinem blinden Nationalismus stellen, der durch seinen imaginären Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) genährt wird. Das American Film Institute (AFI) zählt JOJO RABBIT zu den zehn bedeutendsten Filmen des Jahres 2019, was ihn zu einem heißen Anwärter für die Oscar®-Verleihung macht. Bei den Hollywood Critics Association Awards 2020 (HCA Awards) ist der Film fünfmal nominiert, u. a. in den Kategorien Bester Film, Bester Regisseur und Bestes adaptiertes Drehbuch. Auf dem Toronto International Film Festival 2019 wurde JOJO RABBIT mit dem People's Choice Award ausgezeichnet. WICHTIG: Da die Veranstaltung von ca. 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr geht, können nur Teilnehmer_innen an der Veranstaltung teilnehmen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Alle angegebenen Daten werden nur zu Organisationszwecken verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Du wirst eine Bestätigungsmail und weitere Infos zum Veranstaltungsort etc. erhalten. Checke dafür bitte unbedingt auch deinen Spam-Ordner.
Es ist so eine Sache mit der Filmkunst – ausgerechnet der taiwanesische Regisseur Ang Lee drehte seinerzeit einen der schönsten Filme über amerikanische Cowboys (Brokeback Mountain), auch andere Regisseure bewegen sich gelegentlich souverän in scheinbar völlig fremden Revieren. Es kommt off ensichtlich nur auf die Kunst an – auf das Denkvermögen, die Fantasie, die Beherrschung des filmischen Handwerks – und natürlich auf die Haltung zum Sujet. "Auf dass die Dummheit endet und durch Liebe ersetzt wird. " - (Taika Waititi) Ein neuseeländischer Regisseur mit Maori-Wurzeln drehte jetzt ausgerechnet einen satirischen Film, in dem sich ein Hitlerjunge mit seinem imaginären Freund – ausgerechnet Adolf Hitler, den ausgerechnet Regisseur Taika Waititi selbst spielt! – in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs irgendwie zurechtfi nden muss. Ein Projekt, bei dem eigentlich alles schief gehen könnte – doch der Drehbuchautor, Darsteller und Regisseur wagt und meistert diesen Balanceakt bravourös Jojo Rabbit (Kaninchen) ist ein treuherziger Hitlerjunge, der bei den Werwolf-Übungen im Wald immer alles richtig machen möchte, von den anderen Jungvolk-Kameraden aber meist gemobbt wird.
Als der Junge das Mädchen entdeckt, gerät er endgültig in Gewissenskonflikte. Während ihm Freund Adolf Schauergeschichten von Juden ausmalt, fühlt sich Jojo, nachdem er seine Furcht überwunden hat, bald zu der sanften, klugen Elsa hingezogen, die ganz anders ist, als es ihm die Hasspropaganda verkaufen will. Von Charlie Chaplins "Der große Diktator" bis Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" hat das Kino den Nazi-Spuk immer wieder satirisch entzaubert. Allerdings ist die Perspektive hier die eines naiven Kindes, was dem Film eine ganz eigene Zartheit verleiht. Der zwölfjährige Brite Roman Griffin Davis wächst einem als kleiner Held in Not sofort ans Herz. Toll ist auch Thomasin McKenzie, die Elsa nicht als Opfer, sondern als selbstbewusste junge Frau spielt und Jojos Feindbild mit feiner Ironie dekonstruiert. Etwas künstlich in ihrem liebevollen Bemühen, Jojo beizubringen, dass das Leben ein Geschenk ist, wirkt die Figur der Mutter, aus der Scarlett Johannsson trotzdem eine starke Rolle macht.