Bitte logge Dich ein, um diesen Artikel zu bearbeiten. Bearbeiten Synonyme: Disseminierte intravasale Gerinnung, DIC–Syndrom, DIG, Defibrinationssyndrom Englisch: disseminated intravascular coagulation (DIC) 1 Definition Unter einer disseminierten intravasalen Koagulopathie, kurz DIC, versteht man eine Koagulopathie, die durch eine intravasale Aktivierung der Blutgerinnung entsteht. Sie führt zu einem gesteigerten Verbrauch von plasmatischen Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten mit anschließendem Mangel dieser Komponenten. Deshalb wird die DIC auch vereinfacht Verbrauchskoagulopathie genannt. ICD10 -Code: D65 2 Ätiologie Die Entstehung einer disseminierten intravasalen Koagulopathie kann durch eine Vielzahl von schweren Grunderkrankungen begünstigt werden. Nach den zugrundeliegenden Pathomechanismen sind dabei grundsätzlich drei große Gruppen von Auslösemechanismen zu nennen: Die schnelle Einschwemmung größerer Mengen von Prothrombinaktivatoren in den systemischen Kreislauf (z. B. Disseminierte intravasale Gerinnung & Perinatale Letalität: Ursachen & Gründe | Symptoma Deutschland. bei geburtshilflichen Komplikationen, Operationen).
Therapeutisch erfolgt in dieser Situation: Verabreichung von Antithrombin-III-Konzentraten (z. Kybernin HS ®, Anbinex ®) bei Blutungen Gabe von gefrorenem Frischplasma ( FFP) Gabe von PPSB bei Quick-Werten unterhalb 30% Gabe von Fibrinogenkonzentraten wenn Konzentration < 0, 1 g/l Bluttransfusionen bei Anämie, eventuell auch Thrombozytenkonzentrate (bei Absinken der Thrombozyten < 20. 000/μl) Die Verabreichung von Heparin ist bei einer manifesten DIC aufgrund der deutlich erhöhten Blutungsneigung kontraindiziert. Ein vielversprechender Therapieansatz schien rekombinantes aktiviertes Protein C (Xigris ®) als Gerinnungsinhibitor zu sein. Das Präparat wurde aber wegen Blutungskomplikationen und nicht erwiesener Wirksamkeit wieder vom Markt genommen. Der Einsatz von Antifibrinolytika wie Aprotinin, ε-Aminocapronsäure oder Tranexamsäure wird in einigen Ländern praktiziert, ist jedoch fachlich umstritten und von unbekanntem Nutzen. Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) - Hämatologie und Onkologie - MSD Manual Profi-Ausgabe. 6 Prognose Die Prognose einer Verbrauchskoagulopathie richtet sich entscheidend nach der auslösenden Grunderkrankung und deren therapeutischer Beherrschung und der Überwindung der Komplikationen im Rahmen der Verbrauchskoagulopathie (Akutes Nierenversagen, ARDS etc. ) 7 Weblinks DIC bei Diese Seite wurde zuletzt am 30. November 2021 um 10:51 Uhr bearbeitet.
Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI) und Antithrombin werden jedoch schon verbraucht. Eingeleitet wird die Verbrauchskoagulopathie durch die gerinnungsfördernde Wirkung verschiedener Bestandteile der Gerinnungskaskade, die durch einen abnormal hohen Spiegel körpereigener Botenstoffe wie Histamin, Serotonin und Adrenalin, durch bakterielle Endotoxine oder direkt durch die Zerstörung von Blutplättchen in zu großer Menge freigesetzt werden. Im Bereich von Blutkapillaren, Venolen und Arteriolen kommt es in der Folge zur Ausbildung kleiner Blutgerinnsel ( Mikrothromben), die diese Blutgefäße verstopfen. Disseminierte intravasale Gerinnung, Monozyten erhöht & Schwere Anämie: Ursachen & Gründe | Symptoma Deutschland. Am stärksten gefährdet sind hiervon die stark durchbluteten Organe Lunge, Nieren und Herz, auch die Funktion von Leber und Nebennieren kann stark beeinträchtigt werden. Das Herzzeitvolumen verringert sich. 2. Stadium: Defizit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Jetzt kommt es zu einem deutlichen Abfall von Thrombozyten, Gerinnungsfaktoren und Inhibitoren – sie werden verbraucht. Dies geht einher mit Fibrinolyse und labordiagnostisch erhöhten Werten für Fibrinspaltprodukte ( D-Dimer) und einem Abfall von Fibrin.
Infizierte Personen sollten nach Beginn der Antibiotikatherapie für mindestens 24 Stunden isoliert werden. Allen engen Kontaktpersonen (Familie, Gemeinschaftseinrichtungen) wird eine Chemoprophylaxe mit Rifampicin, Ciprofloxacin oder Ceftriaxon über 2 Tage empfohlen. 11 Meldepflicht Gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1 IfSG ist der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod durch Meningokokken-Sepsis namentlich gegenüber dem zuständigen Gesundheitsamt meldepflichtig. Nach § 7 Abs. 1 IfSG erstreckt sich die Meldepflicht auch auf den direkten Nachweis von Neisseria meningitidis aus Liquor, Blut oder hämorrhagischen Hautinfiltraten, soweit er auf eine akute Infektion hinweist. Die Meldungen müssen dem Gesundheitsamt spätestens 24 Stunden nach erlangter Kenntnis vorliegen. 12 Literatur Altmeyer P et al. : Basiswissen Dermatologie. 2009. Springer Verlag Ehlen, M: Allgemeine und spezielle diagnostische und therapeutische Prinzipien: Teil II Pädiatrische Intensivmedizin 2014, Thieme Verlag Diese Seite wurde zuletzt am 10. Januar 2020 um 12:40 Uhr bearbeitet.
der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH) HINWEIS: Der Score darf nur bei Patienten angewandt werden mit Grunderkrankungen bei denen eine DIG typischerweise vorkommen kann: Sepsis oder schwere Infektion Trauma Organdestruktionen, z. B. Pankreatitis Maligne Erkrankungen, insbesondere lymphoproliferative Erkrankungen Schwangerschaftskomplikationen wie die Abruptio placentae, Fruchtwasser-Embolie oder Eklampsie Vaskuläre Abnormitäten wie beispielsweise große Hämangiome oder das Kasabach-Merritt-Syndrom Leberversagen Schwere toxische oder immunologische Reaktionen, Schlangenbiss, Transfusionsreaktion, Transplantat-Abstoßung, etc. Taylor FB, Jr., Kinasewitz GT. The diagnosis and management of disseminated intravascular coagulation. Curr Hematol Rep 2002;1:34–40. Gando S, Iba T, Eguchi Y, Ohtomo Y, Okamoto K, Koseki K, Mayumi T, Murata A, Ikeda T, Ishikura H, Ueyama M, Ogura H, Kushimoto S, Saitoh D, Endo S, Shimazaki S; Japanese Association for Acute Medicine Disseminated Intravascular Coagulation (JAAM DIC) Study Group.