Einleitung Bei der Spirometrie atmet ein Patient ruhig ein und aus. Dann wird ein Tiffeneau-Manöver durchgeführt, d. h. der Patient atmet zunächst die gesamte Luft aus, dann so tief wie möglich ein und im Anschluss so schnell wie möglich aus (forcierte Exspiration). Hierbei können verschiedene Werte wie FEV 1, Vitalkapazität und Atemstromstärke ( Spirometrie quantitativ) gemessen werden. In der Fluss-Volumen-Schleife wird dann das geatmete Luftvolumen (x-Achse) gegen die Atemstromstärke (y-Achse) aufgetragen. Manchmal sind x- und y-Achse auch vertauscht. Bei der Einatmung geht die Kurve von rechts nach links und von der Nulllinie nach unten, sie verläuft dabei bauchförmig. Bei der Ausatmung verläuft die Kurve von links nach rechts und von der Nulllinie nach oben mit einem steilen Anstieg und einem langsamen Abfall in einer Geraden. Die Fluss-Volumen-Kurve - Clipdocs. Veränderungen dieses Verlaufs sind typisch für die Ventilationsstörungen: Eiform der Kurve bei Restriktion Sesselform bei Obstruktion ggf. mit Emphysemknick Bockwurstform bei Trachealstenose (bzw. extrathorakaler Stenose) Wer mehr wissen möchte...
Das zählt dann zu dem Oberbegriff der obstruktiven Erkrankungen. Dazu gibt es Fakten, die man definitiv auswendig können muss. Die sogenannte Einsekundenkapazität ist eher erniedrigt. Die relative Einsekundenkapazität ist ebenfalls erniedrigt, denn sie ist abhängig von der Vitalkapazität und die ist hier konstant. Sie könnte auch erniedrigt sein, aber wir sprechen hier im Beispiel nicht vom Status asthmaticus, sondern vom "normalen" Asthmatiker. Auch die Resistance spielt eine Rolle: logischerweise ist der Widerstand erhöht. Der Atemgrenzwert ist auch erniedrigt. Fluss volumen diagramm 9. Die Compliance, also die Dehnbarkeit der Lunge, ist unverändert, sonst hätten wir eine restriktive Erkrankung (hierbei hätten wir einen Umbau der Zellstrukturen, der liegt noch nicht vor). Das Residualvolumen ist erhöht. Es gibt es also große Unterschiede zwischen obstruktiven und restriktiven Erkrankungen. Deshalb ist das Thema so wichtig und deshalb sind diese Diagramme so wichtig. Es gibt es noch einen Sonderfall: ein Lungenemphysem.
Einleitung Wichtig für die Differenzierung obstruktiver Ventilationsstörungen sind FEV 1, FEV 1 /VC ( Spirometrie quantitativ), Residualvolumen und Atemwegswiderstand. Residualvolumen und Atemwegswiderstand lassen sich nur in der Bodyplethysmographie messen. Zur Bestimmung des Widerstandes wird der Munddruck gemessen. Fluss volumen diagramm 7. Dieser wird dann graphisch in der Fluss-Druck-Kurve (= Atemschleife) dargestellt. Es werden Fluss und Munddruck gegen das Verschiebevolumen aufgetragen, wodurch zwei Schleifen entstehen. Bei einer Obstruktion schneiden sich die beiden Schleifen in einem Winkel von größer als 90°. Bei fehlender Obstruktion (Gesunde und Restriktive) ist der Winkel kleiner als 90°. Liegt zusätzlich ein Emphysem vor, so kommt es zur typischen Keulenform der Atemschleife. Wer mehr wissen möchte... Indikation Obstruktive Ventilationsstörungen mit möglichem Emphysem oder Air Trapping wie COPD, Asthma bronchiale, α1-Antitrypsinmangel Normalbefund und Normwerte Originalbefunde 67-jährige Patientin.
Tiffeneau-Index Inspiratorisches Reservevolumen (IRV) Exspiratorisches Reservevolumen (ERV) Die Spirometrie erlaubt so eine Differenzierung zwischen obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen. Für eine obstruktive Lungenerkrankung (z. B. Asthma bronchiale) spricht beispielsweise eine Verringerung der Einsekundenkapazität. Für eine restriktive Lungenerkrankung (z. Lungenfibrose) spricht im Gegensatz dazu eine verringerte Vitalkapazität der Lunge. Fluss volumen diagramm atmung. siehe auch: Ergospirometrie, Ganzkörperplethysmographie, Heliumdilution Diese Seite wurde zuletzt am 9. Januar 2019 um 21:59 Uhr bearbeitet.