Dass der Anfang der 1960er Jahre unter merkwürdigen Umständen verstorbene Camilo im Ausland nicht berühmt wurde, hängt wohl auch damit zusammen, dass es von ihm (obwohl auch er, wie Che, ein Womanizer war) eben nicht ein solches attraktives Foto gab wie von Che, das ihn weltweit als Inbegriff des kühnen Kriegers berühmt machte, der gegen Ungerechtigkeit und Willkür kämpfte. In Wahrheit war das alles anders, Che war der Haudrauf und Hallodri, und das wissen womöglich viele Kubaner, aber die offizielle Version ist die Legende um einen wagemutigen, klugen und gerechten Mann, eine Art Robin Hood der kubanischen Art. Statt Pfeil und Bogen bevorzugte er allerdings ein amerikanisches Maschinengewehr. Präsenter denn je 10 Bilder 2011: Fidel Castro feiert seinen 85. Geburtstag Daher ist Che präsenter denn je präsent im Bewusstsein der Kubaner. Sein Foto hängt, meist überlebensgroß, an jeder Ecke, manchmal zusammen mit dem greisen (und seit 2007 nicht mehr an der Spitze stehenden Staatschef) Fidel Castro, meist aber mit Camilo Cienfuegos.
1959 - Castro an der Macht Anfang 1959 stürzen die Revolutionäre schließlich den kubanischen Diktator Batista - die Revolution hat gesiegt! Fidel Castro ernennt sich zum Ministerpräsidenten und besetzt die Regierung mit treuen Kommunisten. Mit der Führungsriege Batistas macht er kurzen Prozess. Politische Gegner verfolgt er erbarmungslos: Tausende werden hingerichtet, Zehntausende landen ohne Gerichtsverfahren in Gefängnissen oder in Arbeitslagern. In die kamen nicht nur politische Gefangene, sondern auch jene, die von der "sozialen Norm" abwichen wie zum Beispiel Homosexuelle. Viele Kubaner gehen ins Exil, die meisten in die USA. Fidel Castro baut aber auch das Sozialsystem aus, schickt Lehrer ins Land, lässt Wohnungen für Arme errichten und sorgt für eine kostenlose medizinische Grundversorgung. Dank Castro kann in Kuba jeder zum Arzt gehen und günstig Medikamente bekommen. Natürlich lässt sich der "Comandante" dafür feiern. Wie viele Diktatoren baut auch Castro einen Personenkult um sich auf.
Oppositionelle behaupten, Raúl habe Fidel abserviert, seit der sich 2008 krank von der Staatsspitze zurückzog. Doch der inzwischen sehr gebrechlich wirkende Fidel scheint sich mit der Rolle des Kolumnenschreibers abzufinden, gibt sie ihm doch offenbar das Gefühl, weiter mitzumischen. Kürzlich hat er einen offenen Brief verfasst, gerichtet an Alexis Tsipras. Der Revolutionär im Ruhestand gratulierte dem griechischen Euro-Revoluzzer nach dem Nein im Referendum zu einem "großartigen Sieg". Die Völker Lateinamerikas sähen mit Bewunderung, "wie Griechenland seine Identität und seine Kultur gegen Aggressionen verteidigt". Sich gegen Aggressoren verteidigt zu haben ist in der Tat die Lebensleistung Fidel Castros. Dafür wird ihm über ideologische Grenzen hinweg Respekt gezollt. Für Generationen von Linken wurde er zum oft idealisierten Vorbild, in Deutschland war das risikolos, in Lateinamerika verschwand man dafür leicht im Kerker. Seit der Jahrtausendwende haben die Linken nun die Oberhand auf dem Halbkontinent, wozu Castro einiges beigetragen hat.
Den Venezolaner Hugo Chávez hat er ausgebildet, dem bolivianischen Kollegen Evo Morales soll er nach dessen Wahlsieg 2005 geraten haben, es mit regulierter Marktwirtschaft zu versuchen und den Klassenkampf sein zu lassen. Diese Idee eines postmarxistischen Sozialismus light hat sich in Lateinamerika in vielen Facetten durchgesetzt, die griechische Syriza und die spanische Podemos sind stark davon beeinflusst, auch für deutsche Linke ist Lateinamerika Objekt von Projektionen und Hoffnungen. Eine dieser Hoffnungen war, dass über die Ägäis der Tropensozialismus in der EU einziehen würde. Doch dass Tsipras sich eine Woche nach dem Referendum schon wieder dem EU-Reglement unterwarf, zeigt, dass der Grieche eben nicht Fidel Castros Weg gehen und Stolz und Unabhängigkeit mit 50 Jahren Armut bezahlen will. In kämpferischen Zeiten hätte Castro ihn dafür wahrscheinlich einen Knecht des Imperiums geheißen. Doch mit 88 Jahren zieht es auch ein Revolutionär manchmal vor zu schweigen.
Wer einen anderen Menschen in sein Herz geschlossen hat, der ist durch eine Verwandlung gegangen, die Veränderungen im Außen abhält. Liebesgeschichten wirken oft wie kitschige Träume, es gibt jedoch auch Liebesgeschichten, die den Gang der Weltgeschichte verändert haben. In der Liebe wirkt eine Kraft, die unglaubliche Leistungen und Anstrengungen möglich macht. Begrenzt man die Liebe nicht nur auf die Liebe zwischen einem Liebespaar, sondern allgemein auf die innige Beziehung zwischen zwei oder mehreren Menschen, dann ist es naheliegend, die Bindung in religiösen Gemeinschaften mit dem Begriff der Liebe zu beschreiben. Die gläubigen Menschen lieben ihren Heiland, ihren Retter, ihren Guru, Heilige als Vertreter ihrer Religion und sind in dieser Liebe fest davon überzeugt, das Richtige zu tun. Missbrauchte Liebe Das Wissen um eine solche Macht hat im Laufe der Menschheitsgeschichte auch immer dazu geführt, eine enge Bindung zwischen zwei oder mehreren Menschen für andere Zwecke zu nutzen.