Kurzgeschichte IV Sprachanalyse, Nachts schlafen die Ratten doch, Borchert - YouTube
Hallo! Warum gibt es in der Kurzgeschichte "Nachts schlafen die Ratten doch" von Wolfgang Borchert vor der wörtlichen Rede keine Anführungszeichen? Hat es was mit der Handlung zu tun? Danke für jede hilfreiche Antwort! Topnutzer im Thema Deutsch Bei solch sprachlichen Auffälligkeiten darfst du immer (! ) davon ausgehen, dass sie als ein Stilmittel dienen - nicht anders ist das auch hier. Borcherts Werk gilt ja als sogenannte "Trümmerliteratur"; insofern spiegelt auch seine Sprache (und entsprechend: die fehlenden Satzzeichen) eine "gestörte/zerstörte Struktur", im übertragenen Sinne. Warum sind in "Nachts schlafen die Ratten doch" keine Anführungszeichen? (Schule, Deutsch, Gymnasium). Hier steht Ähnliches, ausführlicher formuliert: Wie andere seiner Altersgenossen, die als sehr junge Männer in den Krieg ziehen mussten, hatte das Erlebte ihn seelisch zutiefst erschüttert. Die um ihre Jugend betrogenen Kriegsheimkehrer erfuhren schmerzhaft, dass nicht nur die deutschen Städte in Trümmern lagen, sondern auch das geistige Leben. Sie prägten in den unmittelbaren Nachkriegsjahren den Begriff der "Trümmerliteratur", denn es schien ihnen unmöglich, in wohlgesetzten Worten an die bürgerlichen Erzähltraditionen der deutschen Literatur anzuknüpfen.
Symbole... Zur Inhaltsangabe von Nachts schlafen die Ratten doch Ratten: Literarische Ratten stehen für Tod, Verfall, Fäulnis, Krankheit und Seuche. (ebenfalls grenzenlose Fruchtbarkeit) (weißes) Kaninchen: Sie stehen ganz besonders für Fruchtbarkeit, allerdings hier in einem Neubeginn (Vergleich "Ratten"). Die Farbe "weiß" symbolisiert die Reinheit, die ebenfalls ein Neubeginn darstellt (weiteres Beispiel: weißes Brautkleid. Allgemein: Die Ratten (Symbol des Todes) werden in Jürgens Phantasie durch den alten Mann und den Kaninchen (Symbol des Lebens) verdrängt. Kurzgeschichte IV Sprachanalyse, Nachts schlafen die Ratten doch, Borchert - YouTube. Farbsymbolik: Das Kaninchen – mit seinem sprichwörtlichen Fortpflanzungseifer – dient als Symbol des Lebens, ebenso wie das Grün (Hoffnung) des Kaninchenfutters. Dagegen steht das Grau der Trümmer. Hier setzt Borchert eine leicht verständliche Farbsymbolik ein. Grün steht für das Leben, grau für die Vergangenheit und den Dienst an ihr. GD Star Rating loading... "Nachts schlafen die Ratten doch" von Wolfgang Brochert symbolik, 4.
Ihre kurzen, auf das Wesentliche reduzierten Geschichten, die karge, schmucklose Sprache waren der Widerhall ihres Misstrauens in die von den Nazi-Ideologen missbrauchte Sprache der deutschen Dichter. (siehe:) Allerdings finde ich, dass es eigentlich nicht so schwierig sein sollte, auf derlei auch übers eigene Überlegen zu kommen - zumal, wenn man "mittendrin" ist, in dieser ganzen Thematik.
Wolfgang Borchert (1921 – 1947) Wir gehen bei der Interpretation vor nach dem vereinfachten Schema: Was steht da? – Zusammenfassung in eigenen Worten Wie ist es geschrieben? – Welche Sätze, welche Wörter, welche Bilder verwendet Borchert? Was will Borchert damit sagen? Zusammenfassung Es ist Abend. Die Sonne scheint in die Schuttwüste der zerbombten Stadt. Ein neunjähriger Junge mit dem Namen Jürgen sitzt auf einem Trümmerfeld. Er hält einen Stock in der Hand. Plötzlich taucht ein älterer Mann auf, der ein Messer und einen Korb mit Grünzeug trägt. Der Mann hat dünne, krumme Beine und Erde an den Fingern. Der Mann fragt den Jungen, ober hier schlafe. Der Junge antwortet: Nein ich muss hier aufpassen. Er will ihm zuerst aber nicht sagen, auf was er aufpassen muss. Sprachlich-stilistische Mittel Borchert - Nachts schlafen die Ratten doch. Der Mann versucht es herauszufinden, indem er Jürgen neugierig macht. Dann sage ich dir auch nicht, was ich im Korb habe. Doch Jürgen hat bereits gesehen, dass er Grünzeug gesammelt hat und tippt auf Kaninchenfutter. Wieder fordert ihn der Mann heraus: Dann weisst Du sicher, wie viel dreimal neun sind?
Der Text als Ganzes Die Geschichte beginnt durch eine Beschreibung der Situation. Im Mittelteil findet der Dialog zwischen dem alten Mann und dem Jungen statt. Der Schluss ist ein offenes Bild, wieder eine Beschreibung. Was uns am Text auffällt Kurze Sätze: Der Text besteht aus Sätzen mit durchschnittlich 8, 2 Wörtern. Andere Texte haben längere Sätze, durchschnittlich doppelt so viele Wörter. Eine zerstörte Stadt. Wir wissen weder genau wann, noch wo wir sind. Die vereinsamte Mauer gähnte… Die Schuttwüste döste… Die Dinge werden personifiziert, sie fühlen Einsamkeit, sie gähnen und dösen…Während für die meisten Menschen eine Schuttwüste nichts anderes ist als einen Steinhaufen, wird dieser für Borchert zum dösenden Lebewesen. Die Personen werden aber kaum persönlich, sie werden in ihrer Persönlichkeit nicht näher beschrieben, sie bleiben Typen. Der Junge erhält im Laufe der Erzählung den Namen Jürgen. Einzig im Dialog zwischen den beiden erraten wir etwas über sie. Der Alte steht vor dem sitzenden Jungen, das unterstreicht den Altersunterschied der beiden.