Problematisch sind dabei die unangenehmen Gerüche, die durch gemeinsames Auffangen von Urin und Exkrementen entstehen. Je nach dem weiteren Umgang mit den Exkrementen können Komposttoiletten in verschiedene Bauarten eingeteilt werden: Komposttoilette mit Sammelbehälter: Die Exkremente werden in einem Behälter gesammelt. Dieser hat ein Volumen von 20 bis 200 Liter und befindet sich im oder unter dem Toilettenstuhl. Die Entleerung erfolgt manuell in einen Gartenkomposter oder eine zentrale Sammelstelle. Komposttoilette mit Komposter: Die Exkremente werden in einem speziellen Komposter unter dem Toilettensitz kompostiert. Dieser muss in einem Raum unter dem Toilettenraum aufgestellt werden. Die flüssigen Anteile werden abgeleitet. Kompost wc schweiz cu. Die festen Bestandteile werden zersetzt, während sie, der Schwerkraft folgend, auf der abschüssigen Innenwand des Behälters abwärts rutschen. Unten befindet sich eine Entnahmeklappe, wo der reife Kompost entnommen werden kann. Komposttoilette mit Kombitank: Bei dieser neuen Bauart werden Urin und Exkremente in einem kombinierten Sammelbehälter getrennt gelagert.
Linder war so angetan von der Idee, dass er verschiedenen Leuten davon erzählte. Unter anderem Marcos García Tomé, einem Umweltingenieur. Die beiden bauten dann zusammen das erste WC, bei dem Kompost entsteht. Es entstand ein heimeliges WC-Häuschen aus Holz, das viel angenehmer ist als die herkömmlichen Plastik-/Chemietoiletten. Die Fäkalien werden nicht entsorgt, sondern zum «Bodenverbesserer», wie Linder erklärt: «So schliesst sich ein wichtiger natürlicher Kreislauf» Toiletten für Events Vor rund zehn Jahren bauten die beiden die ersten Kompotoi – wie sie die Holzhäuschen nennen – für ein Surfer-Büro, das rund 500 Leute zu einem Event einlud. «Da ging vieles schief», erzählt Linder lachend. «Es war eine Herausforderung, aber wir blieben dran», sagt er. Jeder Event bekam neue, verbesserte Toiletten. «Wir schauten jedes Mal, was gut funktionierte, was nicht und verbesserten», sagt er. Kompost wc schweiz se. 2016 war es so weit: Diese Toilette funktionierte überall und für alle. Für Benutzerinnen oder Benutzer ist es simpel: Auf die Toilette gehen, Einstreu über sein Geschäft streuen, fertig.
Allerdings: «Wenn wir hier die Möglichkeiten haben, Systeme zu testen, die allenfalls auch an andere weitergegeben werden können, sollten wir das tun», sagt die Projektverantwortliche Uli Amos mit Blick auf Länder, in denen tatsächlich Wasserknappheit herrscht. Kläranlage im Garten Das System in Sylvain Félix' Wohnung ist wohl die extremste Form, die die Wohnbaugenossenschaft testet. Nun wird mit Kompost gespült | Zürcher Unterländer. Für die Bewohner weit weniger einschneidend ist das Verfahren der Überbauung Soubeyran: Hier werden Exkremente sowie sämtliches Grauwasser (Geschirrspüler, Dusche, Waschmaschine) in eine unterirdische Kläranlage im Garten geleitet. Diese besteht aus drei riesigen Stroh-Haufen, in denen sich zehntausende Würmer um die festen Bestandteile kümmern. Das Wasser versickert in einen Filter, wird wieder ins Haus gepumpt und unter anderem wieder für die WC-Spülung verwendet. Die Mieterinnen und Mieter der 38 Wohnungen dürfen ausschliesslich biologisch vollständig abbaubare Produkte verwenden für die Körperhygiene und für das Reinigen von Küche und Bad.