Begegnung mit einem NS-Widerstandskämpfer, Imshausen In Imshausen, Ort der Adam von Trott Stiftung, entsteht zur Zeit eine Dauerausstellung über den NS-Widerstandskämpfer Adam von Trott (1909 bis 1944). Adam von Trott war von Anfang an Gegner des Nationalsozialismus. Er baute ein Netzwerk des Widerstandes auf, wirkte als außenpolitischer Experte im sog. Kreisauer Kreis für ein demokratisches Deutschland mit und unterstützte den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. Nach dessen Scheitern wurde er verhaftet und am 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Die Ausstellung ermöglicht den Besucher*innen eine ganz individuelle Begegnung mit Adam von Trott, seiner Persönlichkeit und seinem Denken. Durch die Darstellung seines eigenen inneren Ringens und seiner Entscheidung für den Widerstand wird die persönliche Annäherung sowie Reflexion und Auseinandersetzung gefördert. Adam von Trotts Leben provoziert aktuelle und immerwährende Fragen an uns selbst: Wofür stehe ich ein? Was ist mir wichtig?
Er leistete als früher und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus Widerstand gegen das Regime. Trott wurde nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Hitler am 15. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 26. August in Berlin-Plötzensee ermordet. Adam von Trott lag es am Herzen, Menschen der verschiedensten Grundüberzeugungen miteinander zu verbinden. Hierfür nutzte er sein weit gespanntes Netzwerk persönlicher Freundschaften.
Nördlich von Bebra liegt das Dorf Imshausen. Hier auf dem Anwesen der Familie von Trott ist der junge Adam von Trott z. T. aufgewachsen. Seit vielen Jahren ist dieser Ort nun Sitz der "Stiftung Adam von Trott Imshausen e. V. ". Hier finden regelmäßig Veranstaltungen zu zeitgeschichtlichen Themen statt, ebenso kann man das Haus für Tagungen nutzen. Bei verschiedenen Gelegenheiten arbeiten die "Stiftung Adam von Trott" und unsere Schule zusammen. So besuchen regelmäßig Schülergruppen der E-Phase das Anwesen zu mehrtätigen Seminaren, aber auch Mittelstufenklassen aus allen Schulzweigen sind öfter vor Ort, um sich dem Namensgeber der Schule auf eine für sie jeweils fassbare Art und Weise zu nähern. Das kann dann auch mal ganz praktische Gartenarbeit oder Hilfe bei der Renovierung von Innenräumen bedeuten, um nur zwei Beispiele zu nennen. Seit mehreren Jahren führen ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe im Anschluss an die Gedenkrede am Kreuz am 20. Juli mit dem jeweiligen Festredner das Podiums-Nachgespräch, und im November 2017 schlossen Schule und "Stiftung Adam von Trott" eine Kooperationsvereinbarung zur Schaffung von Kontinuität in der Zusammenarbeit, unabhängig von den aktuell beteiligten Akteuren auf beiden Seiten.
Roth hatte sich in den vergangenen Wochen persönlich beim Chef-Haushälter der SPD-Bundestagsfraktion Dennis Rohde für das Bauprojekt stark gemacht. "Besonders froh und stolz bin ich, dass die Sanierungskosten abermals vollständig vom Bund übernommen werden. Üblicherweise liegt der Bundeszuschuss bei solchen Projekten bei maximal 50 Prozent der Gesamtkosten, eine finanzielle Beteiligung des Landes wird erwartet. In diesen Zeiten, in denen Nationalismus, Populismus und Demokratieverachtung überall in Europa um sich greifen, setzt der Bund mit seiner Finanzierungszusage ein starkes Signal. Mithilfe der erneuten Bundesförderung kann die Stiftung ihre großartige Arbeit als Ort für Dialog, Demokratiebildung, politisches Engagement und die lebendige Erinnerung an Adam von Trott und den Widerstand gegen das Nazi-Regime fortführen", so Roth, der seit vielen Jahren Mitglied des Stiftungsbeirats ist. Auch den ersten Bauabschnitt hatte der Bund seit 2016 bereits mit rund 3, 2 Millionen Euro gefördert.
Information Beschreibung Der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e. V. steht ein ansprechendes historisches Gebäudeensemble zur Verfügung – ruhig gelegen in einem Park und umgeben von einer ausgedehnten Waldlandschaft. Das Herrenhaus wurde 1791 im französischen Baustil errichtet und war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Wohnsitz der Familie von Trott zu Solz. Adam von Trott verbrachte hier einen Teil seiner Kindheit und Jugend. Seinen Eltern, dem Kgl. preußischen Oberpräsidenten und Kultusminister August von Trott zu Solz (1855-1938) und seiner Frau Eleonore (1875-1948), diente es als Ruhesitz. Nach ihrem Tode erwarb 1950 die Kommunität Imshausen, eine von Adams Schwester Vera mitgegründete geistliche Gemeinschaft, das Herrenhaus und lebte und arbeitete hier bis 1995. Seither komplett restauriert und für den Tagungsbetrieb umgebaut, hat das Haus sein besonderes historisches Flair bewahren können. Das Visser 't Hooft Haus, das neben dem Herrenhaus liegt, ist aus einer ehemaligen Scheune hervorgegangen, die von 1986-1988 zum Begegnungshaus der Stiftung ausgebaut wurde.
Die russische und belarussische Zivilgesellschaft stehen schon seit vielen Jahren unter massivem Druck. Durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat sich ihre Situation nochmals dramatisch verschlechtert. Oppositionelle werden verfolgt, rechtsstaatliche Prinzipien werden ausgehebelt und die Medienfreiheit ist de facto aufgehoben. Unter diesen Voraussetzungen ist aktiver Widerstand gegen die herrschende Politik und den Sicherheitsapparat extrem schwierig und gefährlich. Die zarte Hoffnung, dass der Krieg einen Stimmungs- oder gar einen Machtwechsel in Russland zur Folge haben könnte, hat sich nicht bestätigt – im Gegenteil: Der oppositionelle und zivilgesellschaftliche Widerstand gegen den Krieg in Russland und Belarus scheinen zu schwach, um einen Wandel "von innen" herbeiführen zu können. Auf zivilgesellschaftlicher Ebene gibt es in Deutschland, Belarus und Russland viele Akteur*innen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten im Bereich der historisch-politischen Bildung tätig waren und im Austausch standen.