Ich reise. Alles, was lange währt, Ist leise. Die Zeit entstellt 15 Alle Lebewesen. Ein Hund bellt. Er kann nicht lesen. Er kann nicht schreiben. Wir können nicht bleiben. 20 Ich lache. Die Löcher sind die Hauptsache An einem Sieb. Ich habe dich so lieb.
Das Gedicht " Ich habe dich so lieb " stammt aus der Feder von Joachim Ringelnatz. Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken eine Kachel aus meinem Ofen Schenken. Ich habe dir nichts getan. Nun ist mir traurig zu Mut. An den Hängen der Eisenbahn Leuchtet der Ginster so gut. Vorbei – verjährt – Doch nimmer vergessen. Ich reise. Ringelnatz: Ich habe dich so lieb. Alles, was lange währt, Ist leise. Die Zeit entstellt Alle Lebewesen. Ein Hund bellt. Er kann nicht lesen. Er kann nicht schreiben. Wir können nicht bleiben. Ich lache. Die Löcher sind die Hauptsache An einem Sieb. Ich habe dich so lieb. Weitere gute Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz. Bekannte poetische Verse namhafter Dichter, die sich der Lyrik verschrieben haben: Ich danke Gott - Matthias Claudius Maienzeit - Anton Ohorn Ostern - Theodor Storm Von der Freundschaft - Matthias Claudius
Die strahlende Wirkung lässt sich hier entweder durch die Strahlen der Sonne oder durch die Tränen des weinenden lyrischen Ich erklären, welche die Pflanzen optisch verschwimmen lassen, wodurch sich ihr Anblick maßgeblich wandelt. Die dritte Strophe gibt möglicherweise Aufschluss darüber, ob das lyrische Ich in dem Zug sitzt oder seine Partnerin/ sein Partner, nämlich durch die Aussage "Ich reise" (V. 11). Neben der örtlichen Entfernung zu seiner Geliebten/ seinem Geliebten könnte diese Reise jedoch auch für eine Reise zu sich selbst stehen, auf der sich das lyrische Ich erst selbst findet, um im Anschluss daran wieder bereit für eine Beziehung zu einem anderen Menschen zu sein. Ringelnatz ich habe dich so lieb tu. Diese Reise wird sicherlich nicht nur ein paar Tage in Anspruch nehmen, sondern sein gesamtes Leben beeinflussen, was durch die sich steigernde Ellipse 2 "Vorbei- verjährt-/ Doch nimmer vergessen" (V. 9f. ) hervorgehoben wird. Hier wird möglicherweise auch auf die fortwährend schlummernden Gefühle des lyrischen Ich zu seiner ehemals geliebten Person angespielt, welche ihn immer noch berühren.
(Aus: J. Ringelnatz, Flugzeuggedanken, Berlin 1929) Ferngruß von Bett zu Bett Wie ich bei dir gelegen Habe im Bett, weißt du es noch? Weißt du noch, wie verwegen Die Lust uns stand? Und wie es roch? Und all die seidenen Kissen Gehörten deinem Mann. Doch uns schlug kein Gewissen. Gott weiß, wie redlich untreu Man sein kann. Weißt du noch, wie wir's trieben, Was nie geschildert werden darf? Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf. Weißt du, dass wir uns liebten? Und noch lieben? Man liebt nicht oft in solcher Weise. Wie fühlvoll hat dein spitzer Hund bewacht. Ja unser Glück war ganz und rasch und leise. Ich habe dich so lieb! / Ich würde dir ohne Bedenken / Eine.... Nun bist du fern. Gute Nacht. Aneinander vorbei Vom Speisewagen Durchs Land getragen, Siehst du Dörfer, Felder, Katz' und Küh'. Angenommen, dass dir das Menü Nichts kann sagen. Irgendwo: Zwei Barfußmädchen winken. Wissen selber nicht, warum sie's tun, Lassen ihre arbeitsharten Hände Für Momente ruhn. Wissen nicht, dass deine Hände sinken, Winken, Grüßen In den ganzen langen Zug hinein, Ahnen nicht, dass du die Scholle sein Möchtest unter ihren schmutz'gen Füßen.
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