Dies aus eigener Kraft zu versuchen, wäre unmöglich, was auch leicht in Zeile 12 angedeutet wird: das lyrische Ich sieht keinen anderen Ausweg, sich selbst zu helfen, außer zu sterben, was es aber nicht tun will. Auf meinen bestürmeten Lebenslauf Analyse – Schluss Meine Arbeitshypothese, die ich am Anfang dargelegt hatte, ist somit bestätigt. Zwar wird hier nicht direkt von Eitelkeit gesprochen, doch es wird trotzdem deutlich durch die Auffassung des Erzählers, der sich ganz auf das Göttliche konzentriert und alles Irdische als "Sturm" und "weh" bezeichnet (Z. 4; Z. 8). Die letzte Lösung ist die Hinwendung zu Gott und das Gebet, dass er ihm letzten Vers ausformuliert.
Bald tun die Ruder-Knecht / die sinnen [nur vor sich hindenken] / keinen Zug. Bald kann ich keinen Wind in Glaubenssegel bringen. Die dritte Strophe, das erste Terzett des Sonetts [Gedicht mit zwei Vierzeilern und zwei Dreizeilern] weist auf die Probleme ein, die es auf dem Weg zum Ziel gibt. Die betreffen sowohl die äußeren Gegebenheiten (den Mast des Schiffes) als auch die inneren Gegebenheiten (den Mut). Dann wird es erweitert auf die Ruderknechte, also die Menschen, auf die man angewiesen ist. Bei denen wird beklagt, dass sie nicht mit der gleichen Zielstrebigkeit und Entschlossenheit am Ziel und den dafür notwendigen Tätigkeiten arbeiten. Am wichtigsten ist die letzte Zeile, weil sie deutlich macht, dass es im innersten Zentrum der Glaubensgewissheit auch Stillstand gibt, was neben den Stürmen natürlich auch eine Gefahr für das Erreichen des Ziels darstellt. Strophe 4 Jetz hab ich / meine Uhr zu richten / keinen Fug [Gegenteil von "Unfug", also richtiges Tun, hier wohl Geschicklichkeit].
Ihre Geisteswelt entsprang den Bildern katholischer Mystik, ihre Wortwahl der Sprachgewalt des Martin Luther. In diesem Spannungsfeld entfaltet sich der Dialog dieses Konzerts: Das klingende Mysterium katholischer Klang-Gemälde wird dem holzschnittartigen einer sprachgezeugten protestantischen Andachtsmusik gegenübergestellt und – ganz barock – darin gespiegelt. Die glühenden Worte der großen österreichischen Lyrikerin schlagen dabei eine Brücke – nicht nur zwischen den Konfessionen – sondern gerade auch bis in unsere erlebte Gegenwart. Die Protagonisten dieser eindrücklichen musikalisch-literarischen Reise durch das Leben der Catharina Regina von Greiffenberg sind die junge, aufstrebende Sopranistin Maria Ladurner und der profilierte Lautenist Hubert Hoffmann. Link
7). Doch trotz allem kommen Schwierigkeiten. Der Mut zerbricht wie ein Mast, was die Metapher deutlich macht. Das lyrische Ich beginnt die Mutlosen aufzuzählen, was auch durch die Anaphern in den Zeilen 10 und 11 deutlich wird: "Bald thun (.. ) Bald kann (.. )". Es zählt zuerst die "Ruder=Knechte" auf (Z. 10), anschließend auch sich selbst (Z. 11). Dadurch wird die Spannung und auch die Wirkung auf den Leser gesteigert, bis sie in dem Vers "jetzt hab ich/ meine Uhr zu richten/keinen fug. " (Z. 12), gipfelt. Außerdem wird der Wind, welcher vorher noch sehnlichst erwartet wurde (Z. 11), ein Wind der Versuchung, der das lyrische Ich vom Hafen abbringen will. Der letzte Vers ist dann eine Art Fazit, wo das lyrische Ich sich wieder zu Gott hinwendet und ihn bittet, es in den Hafen zu bringen, also sterben zu lassen (Z. 14). Trotz der Ausweglosigkeit der Situation hat dies auch etwas positives, da das lyrische Ich sich wieder an Gott wendet, obwohl es so viele Zweifel und Versuchungen hat. Damit hat es den einzigen Weg aus dieser Situation herausgefunden, da einzig Gott selbst ihm jetzt noch helfen kann, der Versuchung des Selbstmordes zu widerstehen.