Betrachtet man die meist gezeigte Statistik ab 2014, scheint es wirklich eine massive Steigerung von unter 150 000 auf über 183 000 Bienenvölker (2018) schweizweit zu geben. Sucht man allerdings bei Agroscope nach der Statistik seit 1876, sieht das Bild völlig anders aus. Selbst wenn man eine weitere, ähnliche Steigerung die letzten 4 Jahre voraussetzen würde, lägen wir mit knapp über 200 000 Völkern gerade mal wieder bei den Zahlen von 1886 und 1918! Zwischen diesen Jahren waren die Zahlen wesentlich höher (bis über 250 000) und den Höchstbestand hatten wir 1936-1946 mit fast 350 000 Bienenvölkern. Ausfall: Wildbienen - die anderen Bienen. Bei den meisten Bauernhöfen waren die Bienen selbstverständlich ein Teil der Tierhaltung…und das in teilweise beeindruckend grossen Bienenhäusern. Wir können also wohl festhalten, dass ein zu hoher Bienenbestand nicht Auslöser eines Niederganges der Wildbienen sein kann. Es müssen sich andere Faktoren geändert haben. Tatsächlich taucht die Honigbienenhaltung im Merkblatt des FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) zur Gefährdung und Schutz der Wildbienen von 2016 als gefährdender Punkt überhaupt nicht auf.
Wildbienen sind vielfältig Die kleinste Wildbienenart, die Schmalbiene, ist oft nicht viel größer als ein Reiskorn, während die Blaue Holzbiene fast 30 mm groß ist. 95% der Wildbienenarten leben solitär, also einzeln. Jedes Weibchen baut sein eigenes Nest. Manchmal liegen diese so nah beieinander, dass es wie ein «Volk» aussieht. Was viele nicht wissen – auch die Hummel ist eine Wildbiene. Sie zählt zu den sozialen Wildbienenarten. Hummeln leben – ähnlich wie die Honigbiene – in einem Volk. Wildbienen sind wichtig Anders als die Honigbienen sind die Wildbienen bei Laien eher unbekannt. Dabei spielen sie eine ebenso wichtige Rolle in der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Bienen sind die wichtigsten Pflanzenbestäuber und hauptverantwortlich für gute Ernten und die Biodiversität. Wildbienen: Die anderen Bienen von Paul Westrich | BeeHome by Pollinature. Wildbienen sind für die ökologische Artenvielfalt von Pflanzen unerlässlich, da sie nicht nur zu deren Fortpflanzung beitragen, sondern diese vielfach erst ermöglichen. Auch viele der für die menschliche Ernährung wichtigen Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen, Beeren und Tomaten sind von der Bestäubung abhängig.
Dr. Paul Westrich ist nicht zuletzt wegen seiner Urheberschaft für das 2-bändige Grundlagenwerk "Die Wildbienen Baden-Württembergs", welches weithin höchste Wertschätzung erfahren hat, als Bienen-Fachmann anerkannt. Nun hat er ein kleines, feines Werk für den "Hausgebrauch" herausgegeben über die Objekte seiner Forschungstätigkeit: die Wildbienen. Das Buch umfasst insgesamt 168 Seiten. Im ersten Teil schreibt P. Westrich zunächst über Biologie und Ökologie der Wildbienen, über Lebensräume, Nahrung und Nahrungspflanzen, über Schlafplätze, Fortpflanzung, Nestbau und die Brutpflege. Dabei werden die verschiedenen Lebens- und Verhaltensweisen am Beispiel unterschiedlicher Arten beschrieben und jeweils mit tollen Fotos erläutert. Wildbienen - die anderen Bienen - Viktoria Gebser Startseite. Dann folgt ein allgemeines Kapitel zu Gefährdung und Schutz der Wildbienen, danach folgen mehrere ausführliche Kapitel mit einer Menge praxisnaher Tips und Vorschläge zur Ansiedlung und zum Schutz von Wildbienen, zur Herstellung von künstlichen Quartieren, zur Frage geeigneter Nahrungspflanzen, zu Nisthilfen für Holzbewohner usw.