SauerlandKurier HSK Schmallenberg Erstellt: 06. 06. 2012 Aktualisiert: 10. 11. Timo Hennecke: Darum engagiere ich mich für Bödefeld - wp.de. 2015, 03:45 Uhr Kommentare Teilen Geschichte ungeklärt: Hinter einer Glasscheibe in der Bödefelder Pfarrkirche ist die 'Schwarze Hand' auch heute noch zu sehen. Foto: Heike Schulte-Belke Welchen Kindern wurde nicht schon Angst und Schrecken eingejagt, wenn sie die Geschichte von der "Schwarzen Hand" von Bödefeld erzählt bekamen? Und auch für manch einen Erwachsenen haben die Erzählungen etwas Schauriges an sich, was durch den Anblick dieser Hand verstärkt wird. Wer den Bödefelder Kreuzweg oder die wunderschöne Pfarrkirche St. Cosmas und Damian besucht, fragt sich, welche Bedeutung sich hinter der "Schwarzen Hand" verbirgt, die im Turm der Pfarrkirche aufbewahrt wird. Eindeutig geklärt werden konnten die Herkunft und die Geschichte dieses Fundes nie. Vor mehr als 250 Jahren soll eine abgeschnittenen Hand in einem Sarg gefunden worden sein - schwarz, unverwest und anscheinend durch ein scharfes Instrument vom Körper getrennt.
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Eine andere Legende führt in die alte Zeit der Femgerichte zurück und in die Zeit des harten germanischen Strafrechts, wonach Kindern, die ihre Eltern geschlagen, die rechte Hand auf der Gerichtsstätte abgehackt wurde. So soll es auf dem Gerichtsplatz geschehen sein. Wie es möglich war, dass die Hand unverwest blieb, sagt die Legende nicht. Man glaubt, die abgehackte Hand sei unter Eichenbäumen in die Erde vergraben und dort durch die Beize der Eichenlauge mumifiziert worden; diese Deutung jedoch klingt wenig glaubhaft. Eine dritte Version gibt der Geschichtsforscher Seibertz, die sehr wahrscheinlich klingt. Eine Prozeßordnung des Mittelalters sah vor, dass man, wenn ein Ermordeter gefunden wurde und dem mutmaßlichen Täter die Tat nicht nachtgewiesen werden konnte, sich auf eine "Gottesurteil" verließ. Die schwarze hand von bödefeld. Man führte den vermeintlichen Täter an die Leiche des Ermordeten. Wenn beim Nahen des Angeschuldigten die Wunden des Toten von neuem Bluteten, dann galt derselbe als überführt. Wenn aber die Wunden nicht bluteten, dann ließ man ihn laufen.
Da schnitt er sie ab und bewahrte sie fortan in der Kirche auf – als Mahnung für ungezogene Kinder. Brrr – Struwelpeter und Zombiegeschichte in einem. Die andere Variante der möglichen Ereignisse ist nicht weniger morbid, dafür wenigstens nicht so schwarz-pädagogisch. Es gab offenbar auch im 18. Jahrhundert noch Indizienverfahren, mit höchst fragwürdiger Beweisführung, ähnlich dem Hexentest: Frau wird gefesselt und ins Wasser geworfen. Schwarze hand bödefeld. Geht sie unter, ist sie keine Hexe. Und so wollte man damals Mörder überführen, indem man sie zu den Gemeuchelten brachte, um ein "Gottesurteil" fällen zu lassen. Begannen die Wunden der Toten wieder zu bluten, war der Mörder gefunden. War die Leiche zum Zeitpunkt des Tests schon beerdigt, schnitt man ihr die rechte Hand ab und führte damit die Prüfung durch. Es waren wilde Zeiten. Diese zweite Variante klingt zeitgemäß weltfremd und nach rationalen Erklärungen suchend wie bei der Vorstellung die Sterne seien Löcher im Samt des Himmels oder Erdbeben ein Zeichen, dass die Götter des Olymp kämpften.