D en Druck der Globalisierung spüren auch die Weihnachtsmänner. Gleich 13 verschiedene davon gibt es von alters her auf Island, aber gegen ihren international agierenden Wettbewerber aus Amerika machten sie jahrzehntelang kaum einen Stich. Der Großvatertyp im knuffigen Rot-Weiß stahl den 13 einheimischen Brüdern zusehends die Schau, seit im Jahr 1951 amerikanische Soldaten auf der Insel im Nordatlantik stationiert worden waren. 13 weihnachtsmänner island sound. Sebastian Balzter Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Kein Wunder, schließlich bringen die eingeborenen "Jólasveinar" traditionell keine Geschenke, sondern bedienen sich in den Nächten vor Weihnachten auf den Bauernhöfen ihrerseits ungefragt an den kargen Vorräten der Bewohner oder bringen sie mit Schabernack um den Schlaf. Sie sind auch nicht proper und wohlgenährt wie der Mann mit dem fliegenden Rentierschlitten, sondern kommen ziemlich abgerissen und zu Fuß aus den Bergen - tatsächlich eher "Weihnachtskerle", wie es ihr isländischer Name verrät, als ehrenwerte Herrschaften.
Ach ja, die blöde Katze habe ich ja noch vergessen. Wenn an Heiligabend der Nordwind heult, kann das auch Jólaköttur, die Weihnachtskatze sein. Sie schleicht am 24. Dezember aus Grýlas Höhle ins Tal und schnappt sich alle, die keine neuen Kleider anhaben! "Geðileg jól – Frohe Weihnachten". Bild: Grýla, Figur im Weihnachtsgarten in Akureyri (Foto Michael's Beers&Beans)
23. Dezember: Ketkrókur (Fleischangler) Heute kommt der vorletzte Weihnachtskerl in die Häuser und er hat seine Angel mitgebracht. Nicht, um damit zu fischen, sondern um Fleischkeulen aus den Häusern zu angeln. Am 23. Dezember wird nämlich traditionellerweise Hangikjött, geräuchertes Lammfleisch, gegessen. Er mag tatsächlich auch nur Fleisch, wenn ein Kind ihm Gemüse ins Fenster legt, bekommt es garantiert eine Kartoffel von ihm. 13 weihnachtsmänner island national. 24. Dezember: Kertaskíkir (Kerzenschnorrer) Ursprünglich hat Kertaskírkir Kerzen geklaut um sie zu essen (irgendwie finden alle Trolle Essen ziemlich gut…). Damals wurden sie nämlich noch aus gereinigtem Tierfett hergestellt. Inzwischen ist der Kerzenschnorrer so konditioniert, dass er immer noch auf Kerzenlicht abfährt und es sich nicht nehmen lässt, welche zu stibitzen. Man kann ihn jedoch recht gut mit Fleisch, Laufabrauð und Milch davon abhalten. Nach dem 24. Dezember ziehen die Weihnachtstrolle nach und nach wieder ab, bis am 06. Januar dann auch der letzte weg ist und man wieder seine Ruhe vor ihnen hat.
Die frisst sie dann einfach auf 🤷♀️ Grýla wird übrigens auch nachgesagt, dass sie gerne Kinder isst. Was ist das denn bitte für eine schlimme Familie?