Hier gibt es einerseits die Angaben der Geschädigten zum Tathergang. Andererseits streitet der Angeklagte die Tat ab, beschreibt ein anderes Geschehen oder schweigt zu den Vorwürfen. Aufgabe des Gerichts ist es sodann, herauszufinden, welche Angaben der Wahrheit entsprechen. Aufgabe des Strafverteidigers ist es, die Angaben des Opfers kritisch zu hinterfragen und seinen Mandanten optimal auf seine Aussage vorzubereiten und ihm während der Verhandlung zur Seite zu stehen. Dies bedeutet aber nicht, dass die Aussage-gegen-Aussage-Konstellation immer zu einem Freispruch führt. Das Gericht kann sich frei eine Meinung darüber bilden, wem sie mehr Glauben schenken mag. In der Praxis haben potenzielle Opfer immer einen gewissen "Vertrauensvorsprung" im Ermittlungsverfahren. Sexuelle Belästigung Erfahrungsberichte - FOCUS Online. Dies liegt vor allem darin begründet, dass die Ermittlungsbehörden und Gerichte häufig kein Motiv für eine Falschbeschuldigung erkennen wollen. In vielen Fällen ist dies nämlich nicht offensichtlich, sondern liegt zum Beispiel in der Psyche oder der Vergangenheit der Anzeigeerstatterin verborgen.
Das wiederum wirkt sich zwangsläufig auf den Umgang mit Beschuldigten von Sexualstraftaten und deren juristischer Beurteilung aus. Im Sexualstrafrecht kommt es auf eine emotionale Bewertung an Zusammenfassend gesprochen stehen im Sexualstrafrecht weniger juristische als vielmehr persönliche, emotionale Bewertungen im Vordergrund, die im Regelfall nur auf einer einzigen Aussage eines (vermeintlichen) Opfers beruhen und eine Verteidigung ungleich schwerer machen. Was fällt unter sexuelle Nötigung und was kann ich tun? - Gedankenwelt. Gleichzeitig bedeutet dies für den einer Sexualstraftat Beschuldigten, sich unbedingt eines qualifizierten und wenn irgend möglich spezialisierten Rechtsbeistandes zu bedienen, um das Strafverfahren nach rechtsstaatlichen Grundsätzen und ohne Vorurteile und Emotionalisierung der Prozessorgane ablaufen zu lassen. Eine gute Strafverteidigung setzt daher neben einem Höchstmaß an fachlicher Kompetenz vor allem ein besonderes persönliches Engagement und Erfahrung im Umgang mit Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht voraus. Der Verfahrensablauf im Sexualstrafrecht Das Verfahren in Sexualstrafsachen beginnt in aller Regel mit einer polizeilichen Anzeige des Opfers.
NEWS LETTERS News, Tipps und Trends... wir haben viele spannende Themen für dich! Zudem gibt es unter der Nummer 08000 116 016 das Hilfe-Telefon für Frauen vom Bundesministerium für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Hier können sich sowohl Opfer als auch Angehörige, Freunde, Kollegen Rat holen.
Kann sich das Gericht nicht vollständig von der Schuld des Angeklagten überzeugen, ist dieser nach dem Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" freizusprechen. Hält das Gericht die Angaben des Opfers für überzeugend und daher für glaubhaft, kommt es zu einer Verurteilung. Es ist daher ein schmaler Grat, auf dem sich die Gerichte dabei bewegen und kleinste Fehler können hier den Ausschlag dafür geben, ob es zu einer Verurteilung kommt oder nicht. Daher ist insbesondere bei einer Aussage gegen Aussage Situation wichtig, möglichst frühzeitig eine Verteidigungsstrategie zu entwickeln.