Das Leben am Rande der Sendlinger Wüste ist hart, sagen die Anwohner. Doch wenn alles klappt, haben sich in drei Jahren alle Windböen, der ganze Dreck und der schlichtweg unattraktive Anblick erledigt. Die Brache am Herzog-Ernst-Platz, eine der letzten freien Flächen Sendlings, soll bald bebaut werden. Die städtische Wohnbaugesellschaft GWG bestätigt, dass sie mit der Stadt in Verhandlungen steht und voraussichtlich auch den Zuschlag für das Areal bekommen wird. Angeblich soll nun alles Schlag auf Schlag gehen. Herzog ernst platz münchen von. GWG-Geschäftsführer Dieter Bock sagte, im kommenden Jahr wolle die GWG die Baugenehmigung haben und loslegen. "Wir wollen 2018 fertig sein. " Der Anlauf allerdings hat lange gedauert. Seit mehr als zehn Jahren warten die Anwohner bereits darauf, dass die Brache bebaut wird. Früher stand an dieser Stelle das städtische Bauzentrum. 2002 wurde es abgerissen. Seitdem fühlen sich die Anlieger unnötig von der Stadt drangsaliert. Von "hanebüchener Unfähigkeit von Politikern" war schon die Rede.
Inwiefern die aktuellen Rahmenbedingungen stimmig genug sind, um den Anforderungen zu genügen, muss sich zeigen. Denn verändert hat man offenbar nicht viel. Im Planungsreferat heißt es, der Bebauungsplan sei nach wie vor gültig, mit einer Beschränkung des Wohnungsbaus auf 30 Prozent. Die GWG meldet, sie habe im Prinzip nichts geändert an ihren Plänen. Markus Lutz (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses, vermutet, dass nach Jahren des Stillstands politisch Druck gemacht wurde. Im Kommunalreferat ist von "Stellschrauben" die Rede, von allen Seiten habe man ein bisschen gedreht. So sei nun unter anderem der Bau eines Boardinghauses im Gespräch. Herzog ernst platz münchen deutsch. Faktisch sei dies ja ein erweiterter Hotelbetrieb. Das Kommunalreferat verweist auch auf das neue Konzept des konzeptionellen Mietwohnungsbaus, das derzeit in drei Pilotprojekten in der Parkstadt Schwabing, in der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne und in der Messestadt Riem getestet wird. Vielleicht könne auch dort der Schlüssel liegen. Fest steht, zunächst soll ein Wettbewerb auf den Weg gebracht werden.
Erst danach kann man klarer sagen, was und an welcher Stelle gebaut wird. Wünsche gibt es genug. Die GWG geht beim Planen von 50 Prozent Gewerbe und 50 Prozent Wohnen aus. Beim Wohnen geht es um frei finanziertes Wohnen, um Wohnungen für städtische Bedienstete, für Azubis und sozialbetreutes Wohnen. München unterwegs | Neue Parklizenzgebiete im Juni und Juli. Außerdem soll ein Kindergarten dort untergebracht werden. Der BA hat die Liste um einen Supermarkt und Arztpraxen im Gewerbeteil und ein Wohnheim für Erzieher ergänzt. "Wir wissen noch nicht, wieso jetzt plötzlich alles so reibungslos klappt, aber wir freuen uns", sagt der Bezirksausschuss-Vorsitzende Markus Lutz.