17 im Jugendkulturzentrum FORUM, Neckarpromenade 46, 68167 Mannheim ab 09:30 Uhr: Messebetrieb 10:00 Uhr Raum 1: Versuche im Hier und Jetzt Vortrag und Diskussion mit Rudolf Mühland Raum 2: Wie organisiere ich eine Anarchistische Buchmesse?! Vortrag der Anarchistischen Gruppe Mannheim 11:30 Uhr Raum 1: Mit Baumhäusern gegen Bagger Vortrag von Aktivist*innen im Hambacher Forst Raum 2: Der geplante Tod einer Fabrik – Der Kampf gegen die Schliessung der Karton Deisswil Vortrag und Diskussion mit Ursin Della Morte 13:00 Uhr Raum 1: Desert – Hurra, die Welt geht unter Lesung und Diskussion mit Hanna Poddig Raum 2: Rirette Maîtrejean. Attentatskritikerin, Anarchafeministin, Individualanarchistin Lesung und Diskussion mit Lou Marin 14:30 Uhr Raum 1: Digitale Selbstüberwachung. Self-Tracking im kybernetischen Kapitalismus. Lesung und Diskussion mit Simon Schaupp Raum 2: Flucht zum goldenen Berg Lesung mit Bildern mit Katja Anton Cronauer 16:00 Uhr Raum 1: From Democracy to Freedom – CrimethInc.
Vom 21. bis 23. April fand zum vierten Mal die Anarchistische Buchmesse Mannheim im Jugendkulturzentrum Forum statt. Auf rund 250 m² boten verschiedene Verlage, Buchhändler und Antiquariate Publikationen rund um die anarchistische Bewegung dar. Das Rahmenprogramm offerierte dem Publikum über zwanzig Buchvorstellungen und Diskussionen. Neben den Buchmessen in Biel und Wien handelt es sich bei der Buchmesse in Mannheim um die einzige derartige Veranstaltung mit explizit anarchistischem Bezug im deutschsprachigen Raum. "Seit dem Beginn 2011 wächst die Messe beständig. Im Vergleich zu 2015 konnten wir einen weiteren deutlichen Publikumszulauf in diesem Jahr feststellen. Anarchistische Theorie und Praxis befinden sich seit einigen Jahren im Aufwind. Libertäre Literatur und Informationen, gemeinsamer Austausch und Diskussionen wie zum Beispiel auf unserer Buchmesse spielen dabei eine große Rolle", betont die Anarchistische Gruppe Mannheim (AGM). Die AGM organisiert alle zwei Jahre eine anarchistische Buchmesse.
Wie seht ihr als Organisator*innen einer Buchmesse den Wandel hin zur Digitalisierung? Könnten anarchistische Buchmessen obsolet werden? Max: Digitalisierung – und der Open Source Gedanke! – sind grundsätzlich positiv. So muss ich mir ein Buch nicht unbedingt auf Papier gedruckt kaufen, bzw. die vielleicht wirklich wichtigen Gedanken eines Menschen müssen nicht erst mit viel Aufwand auf Papier gedruckt werden, damit sie bei mir ankommen. Das ist aber ein ziemlich großes Thema, das diesen Rahmen eher sprengen dürfte... Überflüssig wird das Aufeinandertreffen von Menschen durch den Wandel zur Digitalisierung auf jeden Fall nicht! Moritz: Ich denke auch nicht, dass E-Books die Papierbücher vollständig ersetzen werden. Außerdem besteht die Messe ja aus mehr, als nur den ausstellenden Verlagen, sondern auch aus über 20 Vorträgen und Lesungen, aus Konzerten usw. Es dürfte ziemlich schwierig werden, das alles digital befriedigend zu simulieren. Habt ihr vielleicht schon erste Lesevorschläge? Max: Wie wäre es mit "Kurze Weltgeschichte des Faschismus" von Frank Pfeiffer, herausgegeben vom Forum deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA)... Moritz: Sehr spannend finde ich auch die Bücher "Occupy Anarchy!
Insgesamt werden 24 Lesungen und Vorträge angeboten. Mit der Buchmesse wollen wir dazu beitragen die breite Pluralität des Anarchismus darzustellen. In den Referaten werden aus unterschiedlichen antiautoritären, libertären und anarchistischen Richtungen Position bezogen und zur Diskussion gestellt. Einige der Themen aus dem diesjährigen Buchmessen-Programm: Hilfsaktion in Rojava; Kritik der Familie, Feminismus und Frauenkämpfe; Fremdbestimmung und Selbstüberwachung; Antikriegsaktionen; selbstorganisierte Streiks; Ökobewegung; Kritik der Arbeitsgesellschaft; Antisemitismus-Kritik und Luthers judenfeindliche Schriften; Neues von Crimethinc und vieles mehr. In Kürze wird das komplette Programm hier veröffentlicht. Rechte Ideologien sind bedrohlich auf dem Vormarsch. Rassistische und faschistische Brutalität, besonders gegen Flüchtlinge, nehmen erschreckend zu. In einem Referat wird die Verantwortung der antiautoritären und libertären Kräfte in diesem gesellschaftlichen Kampf angesprochen.