Jetzt habe ich die ersten Falten an meinem Hals festgestellt und sage mir: Hey, das gehört einfach dazu. Jede Falte, die ich habe, erzählt ein Stück weit Geschichte. Ich darf akzeptieren, dass ich mit 60 nicht mehr aussehen muss wie meine Tochter. Dabei kann ich trotzdem auf meinen Kleiderstil achten, mich pflegen, eine Rundbürste in die Hand nehmen und mich toll stylen. Ich darf einfach ich selbst sein und das Beste aus dem machen, was ich habe. Unzufrieden mit körper. Ich muss mit 51 nicht mehr definierte Oberarme haben, die im Tank Top super aussehen. – Heike Malisic Älter werden – keine Bedrohung, sondern ein Gewinn ERF: In Ihrem Buch "Body, Spirit, Soul" zitieren sie Albert Schweizer mit dem folgenden provokanten Satz: "Mit zwanzig Jahren hat jeder das Gesicht, das Gott ihm gegeben hat, mit vierzig das Gesicht, das ihm das Leben gegeben hat, und mit sechzig das Gesicht, das er verdient. " Wie gehen Sie selbst mit der Erfahrung um, älter zu werden? Heike Malisic: Diesen Satz hat meine Freundin und Mitautorin Beate Nordstrand zitiert, aber er gilt für mich natürlich genauso.
Untersuchungen zeigen, dass dieses Gefühl objektiv so gut wie nie eine Grundlage hat, subjektiv aber schwere Auswirkungen mit sich bringen kann. Die vermeintlichen Mängel, an denen sich die Betroffenen stören, fallen anderen Menschen meist überhaupt nicht auf. Das Gefühl, ausgegrenzt zu sein, mag noch so irrational sein, es führt häufig zu einer tatsächlichen Ausgrenzung. Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper kann zu starken psychischen Problemen führen - Medizin Aspekte. Betroffenen Menschen ziehen sich zurück und versuchen gar nicht, Teil einer größeren Gemeinschaft zu werden. Sie reden sich selbst ein, von den anderen sowieso nicht gemocht zu werden, und sorgen quasi selbst dafür, dass sich diese Befürchtung bestätigt. Mangelndes Selbstbewusstsein Eine weitere Folge, die sich aus einer körperlichen Unzufriedenheit ergibt, ist ein mangelndes Selbstbewusstsein. De Betroffenen fühlen sich anderen gegenüber unterlegen und meinen, viel weniger wert zu sein als diese. Sie vergleichen sich zu stark mit anderen, statt auf die eigenen Stärken zu vertrauen. Sie stellen ihre eigenen Schwächen in den Mittelpunkt und lassen sich von diesen herunterziehen.
Wer mit seinem eigenen Körper unzufrieden ist, hat häufig mit einer Vielzahl psychischer Probleme zu kämpfen. Das liegt daran, dass unsere Gesellschaft großen Wert auf Äußerlichkeiten legt. Beispielsweise entscheiden bei Bewerbungsgesprächen um eine neue Stelle nicht nur die Qualifikationen und Zeugnisse, sondern auch das Auftreten und eben auch das Aussehen. Ebenso kann in vielen anderen Bereichen eine Unzufriedenheit mit sich selbst zu Schwierigkeiten führen. Das reicht von einem Gefühl der Ausgrenzung über mangelndes Selbstbewusstsein bis hin zu Trauer und Depressionen. Einige haben das Gefühl, sich verstecken zu müssen oder werden von großen Ängsten geplagt. Das Gefühl, ausgegrenzt zu sein Viele Menschen, die mit ihrem eigenen Körper hadern, haben das Gefühl, ausgegrenzt zu sein. Sie sind der Meinung, dass die anderen den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, nur sie selbst nicht. In ihren Augen bilden die anderen eine große Gemeinschaft, zu der sie selbst aufgrund ihres mangelhaften Aussehens nicht dazugehören.