Nach dem Krieg nahmen englische Soldaten diese Angelmethode mit in die Heimat und entwickelten sie hier weiter, bis der gekochte Grießteig als Boilie in tausenden Farben, Formen und Größen zu uns zurück kam. So wie hier beschrieben, kann aber auch jeder seinen eigenen Karpfenköder formen. So vielfältig die Herstellung des Teiges als Köder ist, so unterschiedlich kann man ihn den Fischen präsentieren. Da gibt es die kleine Kugel auf der Hakenspitze, oder die flach gedrückte Kugel, die wie eine Hafer- oder Brotflocke beim Absinken zu Boden taumelt. Oder der Tropfen, der den Haken- bogen und den Schenkel bedeckt und für größere Fische bestimmt ist. Ich habe Angeltage erlebt, da wollten die Brassen weder Tauwurm, Made oder Mistwurm. Nur der süße Teig, der ihnen am Grund angeboten wurde, fand bei den Fischen Gefallen und führte sie direkt in meinen Kescher. Teig als universeller Köder ist damit mehr als nur etwas für kleine Leute und Anfänger. Anders als beim Angeln mit Naturködern darf man beim Angeln mit Teig nicht lange mit dem Anhieb warten.
Wenn sich der Bissanzeiger bewegt, sofort anschlagen. Der Haken sitzt in der Regel im vorderen Bereich des Fischmaules. Karpfen oder Schleien können den Köder auch schon mal tiefer einsaugen. Aber auch am Grund gefischt kann unser Angelteig gute Brassen in den Kescher bringen. Rot und Gelb bevorzugt Ich habe farbigen Teig getestet. Dieser war in seiner Grundrezeptur völlig gleich. Nur die Farben waren unterschiedlich. Gelb, Grün, Blau und Rot habe ich den Teig mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Der Futterplatz wurde angelegt, mit der Matchrute ging es ans Werk. Mal wurde der gelbe Teig angeködert, dann wieder ein anders farbiger Teig. Das Angeln mit Teig ist sehr kurzweilig. Entweder fressen Kleinfische den Köder ab oder wenn dieser zu lange unbeachtet im Wasser bleibt, löst er sich ganz einfach vom Haken. Das Resultat des kleinen "Teigtestes" gegen mich selbst am selben Angelplatz lieferte ein verblüffendes Ergebnis. Gute Erfolge erzielte ich mit dem gelben und dem roten Teig. Grün und Blau wollten die Fische so gut wie gar nicht, obwohl die Zusammensetzung identisch war.
Wenn man den fertigen Teig nicht gleich verwendet, bewahrt man ihn in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe auf. Beim Auswerfen sollte man aufpassen, dass der Köder im Flug oder beim Eintauchen ins Wasser nicht vom Haken abfällt. Brotteig löst sich nur allzu gern vom Angelhaken! Damit der Brotteig als Angelköder langsam absinkt, etwa über Krautwuchs, kann man etwas Brotrinde am Hakenbogen befestigen. Auf diese Weise wird der Köder gebremst und kann allmählich auf den Pflanzenteppich am Grund absinken, an statt gleich aus dem Sichtbereich der meisten Fische zu fallen. Hat man den Brotteig als Angelköder mit einem Aromastoff zubereitet, sollte man das Lockfutter mit demselben Flavouring behandeln, damit sich die Fische an den Kiwi Geschmack gewöhnen – oder was immer man für eine Duftnote gewählt hat. Auch wenn Sie mit modernem Gerät wie elektronischem Biss Melder und Kletteraffen fischen, brauchen Sie keineswegs auf herkömmliche Köder zu verzichten. Brotteig reizt mehr als jeder andere Köder viele Fischarten zum Beißen.
Von Lachs bis Erdbeerjoghurt ist für jeden Geschmack etwas dabei. Zu den eher herkömmlichen Aromastoffen gehören Käse, gemahlener Hanf, Anis, Vanillepulver. Honig und auch Zucker. Einige außergewöhnliche Zutaten sind im Laufe der Jahre ausprobiert worden, darunter gemahlene Mandeln, Hundefutter. bestimmte Brotaufstriche und sogar Bier Ältere Angler haben noch die Angewohnheit, ein Brötchenstück im Mund zu kauen, bis es weich wie Teig ist – auch das ergibt einen guten Köder! Zahlreiche Spezialfarbstoffe sind im Angebot, allerdings sollte man keinesfalls Farbstoffe auf Anilinbasis (z. B. Chrysoidin) verwenden, da diese Substanzen Krebs erzeugen können. Cochineal, ein rotes Backfärbemittel, eignet sich gut, ebenso Safran (aus der Apotheke), das ein sehr wirkungsvolles Gelb erzeugt. Vanillepulver färbt den Köder blass zitronengelb und verleiht ihm obendrein Aroma. Mit englischem Cheddarkäse wird Teig orange und erhält einen guten Geschmack. Man sollte jedoch stets auch etwas unbehandelten Teig zurückbehalten: Häufig bringen gerade die einfachsten Köder die schönsten Fangerfolge, wie der schon erwähnte gekaute Brötchenteig … Man kann die Mischung mit etwas Mehl verfestigen – die benötigte Menge hängt von der gewünschten Konsistenz ab.
Wir haben die besten Varianten getestet und einige unterschiedliche Rigvarianten ausprobiert, um die Bait Container am Haar zu montieren. Es gibt unterschiedliche Taktiken, denn am Ende ist die Frage wie selektiv man fischen will und wie lange der Köder im Wasser ist. Fischt man aktiv z. B. bei einer Daysession, funktionieren die kleinen Teigkugeln als Lösung, um z. mit zwei ohne einem anderen Köder am Haar zu fischen. Man füllt dazu Teig hinein. Wir haben die Kugeln zusätzlich mit Teig ummantelt, um eine noch größere Lockwirkung zu erzielen. Eine andere Möglichkeit ist die Montage von Doppelköder-Präsentationen, bei denen immer noch ein kleiner Boilie oder ein Pop Up eingesetzt wird, um Lockwirkung zu erzielen, auch wenn kleinere Fische den Teig bereits ausgelutscht haben. Das ist insbesondere zu empfehlen, wenn man über Nacht fischt und die Ruten nicht permanent kontrolliert werden sollen. Als Single Hook kann man die Teigkugeln natürlich auch einsetzen. Durch die unterschiedliche Farbgebung stellt man sich auch visuell sehr gut auf.