In dem Sonett Ebenbild unseres Lebens vergleicht der Autor Andreas Gryphius das menschliche Leben mit dem Schachspiel, um deutlich zu machen, dass jeder Mensch auf der Erde eine bestimmte, von Gott zugewiesene Rolle zu spielen hat. Er erinnert den Leser aber gleichzeitig daran, dass am Ende des Lebens alle weltlichen Werte nichtig geworden sind und jeder vor Gott treten muss, um von ihm gerichtet zu werden. Das Gedicht enthalt daher implizit die Aufforderung an den Leser, er solle die ihm zugewiesene Rolle gut erfullen, um am Ende in Gottes Reich gelangen zu konnen. Das Sonett Ebenbild unseres Lebens, das sich formal in zwei Quartette und zwei Terzette gliedern lasst, beginnt mit allgemeinen Feststellungen uber das Leben des Menschen auf Erden. Der Mensch wird in einem metaphorischen Vergleich als Spiel der Zeit bezeichnet und es wird von ihm gesagt, dass er die ganze Zeit, die er allhie war, also auf der Erde, verbringe, spiele (I, 1). Die Metapher Spiel der Zeit macht eine gewisse Hilflosigkeit des Menschen deutlich: Er ist lediglich ein Spielzeug der Zeit, kann sich also gegen die Zeit nicht wehren und muss sich mit dem ihm zugeteilten Leben abfinden.
Du bist hier: Text Gedicht: Ebenbild unseres Lebens (1650, genaue Entstehungszeit unbekannt) Autor/in: Andreas Gryphius Epoche: Barock Strophen: 4, Verse: 14 Verse pro Strophe: 1-4, 2-4, 3-3, 4-3 Der Mensch, das Spiel der Zeit, spielt, weil er allhie lebt im Schauplatz dieser Welt; er sitzt, und doch nicht feste. Der steigt, und jener fällt, der suchet die Paläste und der ein schlechtes Dach; der herrscht, und jener webt. Was gestern war, ist hin; was itzt das Glück erhebt, wird morgen untergehn; die vorhin grüne Äste sind nunmehr dürr und tot; wir Armen sind nur Gäste, ob den' ein scharfes Schwert an zarter Seide schwebt. Wir sind zwar gleich am Fleisch, doch nicht vom gleichem Stande: Der trägt ein Purpurkleid, und jener gräbt im Sande, bis nach entraubtem Schmuck der Tod uns gleiche macht. Spielt denn dies ernste Spiel, weil es die Zeit noch leidet, und lernt, dass wenn man vom Bankett des Lebens scheidet, Kron, Weisheit, Stärk und Gut sei eine leere Pracht! Die Literaturepoche des Barocks: frühneuzeitliche YOLO-Kultur, morbide Todessehnsucht oder überbordender Prunk?
Die erste und die zweite Strophe bestehen aus jeweils vier Versen, dies sind so genannte Quartette, und die dritte und vierte Strophe bestehen aus jeweils drei Versen, sind also so genannte Tertiette. In der ersten Strophe befindet sich in den ersten beiden Versen die These. ("Der Mensch, das Spiel der Zeit, spielt, weil er allhie lebt im Schauplatz dieser Welt, er sitzt und doch nicht feste…") Dies bedeutet, dass der Mensch einen Platz in der Welt hat, ("Schauplatz in dieser Welt…") aber nicht für ewig. ("er sitzt und doch nicht feste") Bereits im Dritten Vers tritt die für den Barock typische Antithetik auf (" Der steigt und jener fällt…") Hier wird ein erstes Beispiel angebracht. "Steigt" und "fällt" und "herrscht" und "webt" sind Gegensätze, damit wird verdeutlicht, dass das Leben der Menschen individuell ist. Der eine herrscht zum Beispiel über ein Land und der andere muss hart für sein Geld arbeiten oder lebt vielleicht an der Armutsgrenze. Diese Strophe ist in einen umarmenden Reim verfasst.
3 Neugeborene, Kinder, ältere Menschen, Gebrechliche, Behinderte, geistig Zurückgebliebene, Ungeborene, Hungernde, Witwen und Gefangene, Menschen, mit denen man nicht übereinstimmt, sogar Feinde – jeder Mensch, unabhängig von seiner Situation, seinen Lebensumständen oder seiner religiösen Überzeugung, hat die Würde, Gottes Ebenbild zu sein, und verdient – und sollte – von allen anderen Menschen die gleiche Ehre und Achtung erhalten. Andere als Ebenbilder Gottes zu sehen, sollte uns von rassischen, religiösen und allen anderen Vorurteilen befreien. Es sollte uns veranlassen, als Einzelne andere mit Respekt zu betrachten und zu behandeln, ungeachtet unserer Unterschiede. Es sollte uns auch veranlassen, uns selbst mit Respekt und Würde zu betrachten. Die Erkenntnis, dass Gott uns liebt und schätzt, sollte uns helfen, uns selbst geistig, körperlich und moralisch zu schätzen. Es sollte uns dazu veranlassen, uns selbst positiv zu sehen, auf unseren Körper zu achten und unseren Geist mit positiven und göttlichen Einflüssen zu nähren.
Als Gott die Erde und alles, was auf ihr ist, schuf, sagte Er, dass es gut war. Dann sagte Er dem Menschen, er solle für sie verantwortlich sein und sich um sie kümmern. Als diejenigen, denen die Herrschaft über diese gute Erde übertragen wurde, obliegt es uns, gute Verwalter der Umwelt zu sein und ihre Ressourcen zum Wohle der Menschheit weise, umsichtig und gerecht zu nutzen. Wir sollen die Erde als Teil von Gottes Schöpfung wertschätzen und sie nicht gierig ausbeuten oder anderweitig beschädigen, gefährden oder zerstören. Die Sünde hat zur Trennung von Gott geführt, und sie hat zu einer ernsthaften Verschlechterung Seines Bildes und Ebenbildes in der Menschheit geführt. Die Sünde hat sich negativ auf unser Gewissen ausgewirkt, auf unsere Fähigkeit, Gottes Willen zu tun, auf unseren Wunsch, unseren Willen mit Gottes Willen in Einklang zu bringen, auf unsere Denkprozesse, unsere Entscheidungsfindung, unsere Motive usw. Gottes Wort sagt, wir seien Sklaven der Sünde, weil sie in die Menschheit eingedrungen ist.
Das Material enthält den Text seines Gedichts "n sich selbst" sowie eine ausführliche induktive und transparente Interpretation mit Bezug zum literaturgeschichtlichen Hintergrund. Die fortlaufende Kommentierung der Interpretation vertieft das Verständnis des Interpretationsvorgangs. Gryphius, Andreas - Der Tod - ein Gedicht aus der Zeit des Barock Diese wurde stark geprägt durch die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges und die Spannung zwischen Hoffnung und Niedergeschlagenheit und Adel und Bürgertum fand Eingang in viele literarische Werke. Das Material enthält den Text des Gedichts "Der Tod" von Andreas Gryphius sowie eine ausführliche induktive und transparente Interpretation mit Bezug zum literaturgeschichtlichen Hintergrund. Die fortlaufende Kommentierung der Interpretation vertieft das Verständnis des Interpretationsvorgangs. Gryphius, Andreas - Die Hlle (Barock) Dieser Text ist besonders geeignet, wenn man ein barockes Gedicht sucht, das auf eher etwas ungewöhnliche Weise das präsentiert, was man entsprechend der Epoche erwartet, nämlich die Mahnung, dieses Leben weniger wichtig zu nehmen als die jenseitige Welt des Glaubens.