Stand: 14. 02. 2016 17:12 Uhr | Archiv Ziel der Ernährungstherapie ist eine langfristige Gewichtszunahme - durch Zufuhr von 2. 500 bis 3. 000 Kalorien pro Tag. Das wird vor allem durch eine vollwertige Kost mit höherer Kaloriendichte erreicht - weniger durch eine gesteigerte Nahrungsmenge. So erhalten Sie mehr Nährstoffe: Gut verdaulich und kräftigend ist generell eine ausgewogene Mischkost im Stil der Mittelmeerküche: mit viel guten Ölen (natives Bio-Olivenöl, Walnussöl, Rapsöl), Fisch und Gemüse, dazu vitalstoffreiche Nüsse und wenige, aber hochwertige Kohlenhydrate. Nehmen Sie sechs bis sieben kleine Mahlzeiten täglich ein. Ernährung bei Untergewicht | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit. Nach 18 Uhr aber nur noch kleine Mengen essen und im Zweifel lieber keine Rohkost, um die Verdauung nicht zu belasten und gut schlafen zu können. Hirse, Quinoa oder Buchweizen im Müsli, Brot oder als Beilage liefern wichtige Mineralstoffe und Eiweiß. Wenig Fleisch und Wurst essen. Also am besten nur zwei bis drei kleine Stücke Fleisch die Woche (insgesamt 500 Gramm), und zwar möglichst helles wie Geflügel, nicht gepökelt oder konserviert.
Individuelle Bedürfnisse sollten dabei berücksichtigt werden. Auch geringe Mengen Alkohol zur Steigerung des Appetits sind erlaubt. Sonstige medizinische Maßnahmen Aufgrund der gravierenden Folgen der unzureichenden Östrogenproduktion wird der gezielte Einsatz von Östrogenen, Gestagenen und Calcium im Rahmen der Osteoporoseprophylaxe diskutiert. Sofern eine begleitende depressive Erkrankung vorliegt, wird diese mit Antidepressiva behandelt. Magersucht | Symptome | Statistiken | Therapie | Behandlung. Eine weitere medikamentöse Therapie ist nicht erforderlich. Trotz der niedrigen Konzentration des Schilddrüsenhormons T3 (Trijodthyronin), ist eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen in der Regel nicht erforderlich.
Bei etwas über 20% der magersüchtigen Patienten bleibt das Problem chronisch bestehen oder es kommt immer wieder zu Rückfällen. Häufig wird dann aus der Magersucht auch eine Bulimie, also eine "Ess-Brech-Sucht". Etwa 5% aller Menschen mit Magersucht sterben an ihrer Erkrankung. Ohne angemessene Behandlung sogar 10-15%. Neben einer zu spät einsetzenden Behandlung sind Risikofaktoren für einen ungünstigen Verlauf vor allem ein sehr früher Beginn der Erkrankung (vor dem 11. Lebensjahr), ein sehr niedriges Gewicht zu Therapiebeginn oder auch ein sehr später Beginn (im jungen Erwachsenenalter oder noch später). Das alles verdeutlicht, wie wichtig es ist, die frühen Warnzeichen für eine Magersucht erstens wahrzunehmen und zweitens ernst zu nehmen. Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar ( bitte Regeln beachten). Kommentar schreiben
Ein Rückfallplan kann den Betroffenen (und den Angehörigen) helfen, Trigger zu erkennen und eventuelle Rückfälle in Essensvermeidung schneller wahrzunehmen und gegenzusteuern. Mit körperlichem Unwohlsein muss die Magersüchtige ebenfalls rechnen. Der Magen wird aufgrund der fehlenden Nahrung kleiner, die Verdauung ist verlangsamt. Werden nun wieder normale Mengen Nahrung gegessen, führt dies zu unangenehmem Völlegefühl, manchmal Bauchweh und Übelkeit. Die Beschwerden sind vorübergehend, aber normal. Sowohl beim Ernährungs- als auch beim Psychotherapeuten findet die Erkrankte Unterstützung in ihrem Genesungsprozess. Ängste, Zweifel, Rückschläge gehören dazu und können hier besprochen werden. Gelingt die ambulante Ernährungstherapie nicht, vermeidet die Patientin die Gewichtszunahme, kann ein Klinikaufenthalt mit einer intensiveren Unterstützung ratsam sein.