Auf dieser Seite wird eine zentrale Textstelle aus Dürrenmatts Drama "Der Besuch der alten Dame" "erörtert", d. h. inhaltlich und im Hinblick auf seine Bedeutung für das Verständnis des Stücks geklärt. Man kann das sehr gut als Beispiel für eine zentrale Aufgabe des Oberstufen-Deutschunterrichts verwenden. Kurz nach dem Tod Ills betrachtet Claire Zachanassian ihren ehemaligen Geliebten und erklärt: "Er ist wieder so, wie er war, vor langer Zeit, der schwarze Panther. Textstellen Alfred Ill Friedrich Drrenmatt Der Besuch der alten Dame. Deck ihn zu. " Wie ist diese Textstelle zu verstehen? Anscheinend fühlt sie sich ihm jetzt wieder verbunden, ihre Rache hat sie gehabt, jetzt kann sie ihm wieder "gut" sein. Gemeint kann aber auch sein – und das ist wahrscheinlicher: Jetzt ist er wieder der Starke, so wie sie ihn in in der Zeit ihrer untetrübten Liebe erfahren hat. Auf S. 117 ist zum Beispiel davon die Rede, dass er "stark und mutig" war und sie gegen einen anderen jungen Mann verteidigt hat, der sie belästigte. Zu beachten ist hier die charakterliche Veränderung Ills im Prozess seiner Demontage: Vom Lügner über den Verharmloser und ansatzweise Um-sein-Leben-Kämpfer zum Einsichtigen, der das Urteil annimmt, aber auch deutlich macht, dass sein erfolgreicher Kampf um eine bessere innere Haltung den anderen Güllenern noch bevorsteht (siehe das Gespräch mit dem Lehrer, S. 103) und mit dem Pfarrer am Ende).
Der Polizist, an den sich Ill wendet, behauptet, dass er ihn schützen würde, tut aber durch sein Verhalten alles, um die Wahrscheinlichkeit des Mordes zu erhöhen. Besuch der alten dame textstellen passen die bilder. Die Tatsache, dass er während des mehr als ernsthaften Gesprächs mit dem völlig verängstigten Ill Bier trinkt, trägt zum Grotesken der Situation bei. Auf dem Höhepunkt von IIIs Angst, als er merkt, dass selbst seine eigene Familie bereits mit seinem Tod spekuliert, kommt die Presse und fotografiert die Szene, in der er dem Metzger ein neues Beil verkauft. Der Gipfel der Heuchelei und des Makaberen ist erreicht. Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?
20) bei Begrung Claires Erfahrung des Widerspruchs, berlegenheit nach auen zeigen zu wollen, auf der anderen Seite jedoch von Claire Z. in eine inferiore, sekundre Komplementrposition gebracht zu werden (vgl. Claires dominanter Gestus bei ihrer Ankunft) " (unsicher) [... ] (wischt sich den Schwei ab) " (S. 25, Nebentext) " (stolz) Sehen Sie, Herr Lehrer, die habe ich im Sack. 25) Lebenslge "Dir zuliebe habe ich Mathilde Blumhard geheiratet. [... ] Ich wollte dein Glck. Da musste ich auf das meine verzichten. 37) Verleugnung des Werts der eigenen Familie "Ich lebe in einer Hlle, seit du von mir gegangen bist. 38) "Ich schlage mich mit einer Familie herum, die mir jeden Tag die Armut vorhlt. 38) Kinder "ohne Sinn fr Ideale" (S. 38) Verleugnung des eigenen Selbstwerts "Ich fhre ein lcherliches Leben. " (S. 38) vgl. Textstellen Claire Zachanassian Friedrich Drrenmatt Der Besuch der alten Dame. Entwicklung zwischen dieser und der spteren Aussage: "ich wei nur, dass ich ein sinnloses Leben beende. 117) Lgen "Wie einst, alles wie einst. 39) "Ich liebe dich doch.
61) durchschaut die Strategie Claires "Die Stadt macht Schulden. Mit den Schulden steigt der Wohlstand. Mit dem Wohlstand die Notwendigkeit, mich zu tten. 65) Claire braucht "nur zu warten" "Ihr alle wartet. 65) "Mich jagt ihr, mich. 66) weiteres Aufbumen im Gesprch mit dem Brgermeister "Schweigen ist mir zu gefhrlich. [... ] Wenn ich rede, habe ich noch eine Chance davonzukommen. 71) erkennt seine Lage "Ihr habt mich schon zum Tode verurteilt! "Der Besuch der alten Dame" - groteske Elemente. " (S. 72) bekennt die Angst um das eigene Leben gegenber dem Pfarrer "Ich frchte mich [... ] Es geht um mein Leben. 74) im Moment der grten Schwche bewaffnet er sich " (Ill mit einem Gewehr) " (S. 77, Nebentext) erkennt, dass er sich selbst durch einen Mord an Claire nicht von seiner Angst befreien kann "Ich bin verzweifelt [... ] zu allem fhig [... ] zu allem entschlossen [... ] (lsst das Gewehr sinken)" (S. 78f. ) kann vor seinem eigenen Gewissen nicht fliehen "Ich bin verloren. 85) wird an der Flucht gehindert "Was schart ihr euch um mich? "
Die Liebesgeschichte Alfred Ills und Klara Wschers datiert wohl aus dem Jahr 1908. Claire Zachanassian, damals noch Klara Wscher, die Tochter eines Baumeisters (S. 17) ist gerade siebzehn Jahre und hat sich in den knapp zwanzig Jahre alten Alfred Ill verliebt (S. 37). Wahrscheinlich gibt sie sich dabei auch ihrem "Jugendtraum" (S. 42) hin, mit ihrem Alfred, den sie einstmals ihren "schwarze(n) Panther" (S. 26) genannt hat, "im Gllener Mnster getraut zu werden. " (S. 42) Klaras Vater ist angeblich Alkoholiker gewesen (S. 19), hat offenbar auer einer ffentlichen WC-Anlage keine besonderen Bauwerke errichtet, auf dessen Dach sich Klara als Kind stundenlang aufhielt (S. 27).