Stil und Sprache von "Im Westen nichts Neues".
Im Folgenden fürchtet er sich vor der Wahrhaftigkeit des Mordes und versucht ihn zu verdrängen, indem er sich bemüht, das Blut an seiner Hand mit Erde zu verbergen. Er vermeidet jegliche Blicke zu dem Sterbenden und hält sich die Ohren zu, um das Röcheln nicht mehr wahrnehmen zu müssen. Obgleich es ihm widerstrebt, begibt sich Paul neben den Soldaten. Dieser ist unterdessen verstummt, doch er schlägt die Augen auf. Paul beschreibt die Augen als schreiend vor Entsetzen vor dem Tod, als das noch einzig Lebendige des sterbenden Körpers. Was bedeutet der Titel "Im Westen nichts neues"? (Film, Krieg, 2.Weltkrieg). Er versucht, das Sterben des Soldaten zu verhindern, doch gegen Mittag des Folgetages wird ihm bewusst, dass er nicht mehr zu retten ist. Paul verachtet sich selbst für sein menschliches Bedürfnis essen zu wollen, da dieser Soldat, den er eigenhändig getötet hat, wie er niemals zuvor einen Menschen so erlebt ermordet hat, nie wieder würde essen können, geschweige denn den Willen haben zu essen. Er empfindet sein Sterben als das langsame Erstechen seines Selbst.
Indem diese Zeile noch besonders herausgehoben wird, und ihr jede grammatische und semantische Ergänzung fehlt, erhält die Aneinanderreihung des Begriffs eine ganz besondere, ja fast magische Bedeutung. Das Substantiv Erde wird in diesem Zusammenhang genau dreimal wiederholt: Genau drei mal ruft der Soldat die Erde an. Drei: die magische Zahl der Bibel aber auch vieler Sagen, Mythen und Legenden. Im westen nichts neues interpretation in french. Die gesamte Textstelle ist also typisch für das Lossagen des Soldaten von den bisher als wichtig empfundenen Werten. Indem der Soldat sich von Gott lossagt, sagt er sich stellvertretend auch von allem anderen los, was ihm bisher wichtig erschien und seinen Lebensinhalt ausmachte. Gerade an dieser Stelle wird nun meiner Meinung nach auch der Widerspruch zwischen dem Motto und dem Inhalt des Romans deutlich: Diese dreimalige Wiederholung des Begriffs Erde mit den dazwischenliegenden Bindestrichen, die alle weiterführenden Gedanken ersetzten sollen, führt zu einer großen Emotionalität. Die ganze Not und Verzweiflung des Soldaten wird dem Leser verdeutlicht.
Im Verlauf der Geschichte müssen viele von ihnen sterben. Nach einigen Jahren an der Front bekommt Paul Heimaturlaub und merkt, dass er sich nicht mehr an das "normale" Leben gewöhnen bzw. einleben kann. Bei der Rückkehr an die Front bekommt Paul seinen Kameraden gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil er Heimaturlaub bekommen hatte und seine Kameraden weiterhin an der Front bleiben mussten. Um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, meldet er sich feiwillig zu einer Patrouille. Bei dieser verirrt er sich und findet nicht in seinen Graben zurück. Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues (Trichterszene) :: Hausaufgaben / Referate => abi-pur.de. Zudem kommt es zu einem unvorhergesehenen Angriff und er muss sich in einen Trichter flüchten. Dort stellt er sich tot, für den Fall, dass jemand hineinspringen sollte. Paul erlebt dort Todesangst und im Affekt sticht er auf den ersten Mann ein der in seinen Trichter springt. Dieser ist der Franzose Gérard Duval. Nach der Tat ist Bäumer furchtbar verwirrt. Er hilft dem Franzosen, obwohl er bereits weiß, dass der Tod des Mannes unvermeidlich ist.
Dies lässt vermuten, dass sich sein persönliches Schuldbewusstsein vergrößert, was ihn aber wiederum nicht abhält, weiterhin bei der Armee zu bleiben, was auch daher zurückzuführen ist, dass diese seine Heimat geworden ist und ihn keine andere gute Zukunft erwartet. Abschließend lässt sich sagen, dass er innerlich zwischen dem Schuldbewusstsein und dem fehlenden Widerstand gespalten ist.
- Oder sollte man besser sagen, dem Zufall, und damit anderen Kräften als den menschlichen, überlassen? Man kann also eindeutig nihilistische Züge an dieser Textstelle erkennen. Denn unter dem Nihilismus versteht man die absolute Ablehnung aller geltenden Werte bzw. Wertvorstellungen und -ansprüche und den damit verbundenen Gesellschaftssystemen. Und nichts anderes lässt Remarque seine Hauptperson Paul Bäumer tun: Er beginnt alles in Frage zu stellen, was ihm in seinem bisherigen Leben als elementar und wichtig erschein. Er zweifelt an allem, vor allem aber an den Dingen, die er bisher in der Schule gelernt hat. Genauso äußert er aber gleich zu Beginn des Romans Zweifel an einer Gesellschaft, die keine Skrupel hat, junge Männer zum,, Abschlachten" zu schicken. In diesem ganzen Zusammenhang spiegelt sich die, in der damaligen Zeit begründete, Suche nach neuen Werten wieder. Im westen nichts neues interpretation en. Denn das alte, bisher gültige Weltbild ist durch den I. Weltkrieg und dem ganzen Drumherum völlig aus den Fugen geraten.