Wie weit haben Sie Ihre Ideen bereits umgesetzt? Die einzelnen Komponenten des Detektors sind an der Anlage in Rumänien eingetroffen und werden gerade vor Ort auf ihre Funktionalität hin geprüft. Im Lauf des nächsten Jahres werden wir dann voraussichtlich das ganze Detektorsystem zusammensetzen und an radioaktiven Proben testen. Diese radioaktiven Proben senden Gammastrahlen aus, die ganz bestimmte und relativ niedrige Energien haben. Damit können wir sehen, ob die Detektion und Analyse der Gammaphotonen richtig funktioniert. Diese Tests sind notwendig, damit wir später keine Probleme mehr haben, wenn der eigentliche Gammastrahl zur Verfügung steht und wir uns den Atomkernen zuwenden. Woran forschen denn die anderen Gruppen innerhalb des Verbundprojekts? Laser aus tschechien die. ELI-NP Die Gruppe um Norbert Pietralla von der TU Darmstadt beschäftigt sich unter anderem mit Aspekten der Analyse der an ELI-NP erzeugten Gammastrahlung. Zur Erzeugung nutzt man ein sehr interessantes Verfahren, das auf dem sogenannten Compton-Effekt beruht.
Initiiert wurde die Extreme Light Infrastructure von Gérard Mourou, der dieses Jahr für seine Forschungen in der Laserphysik den Nobelpreis erhalten wird. Andreas Zilges Welche Experimente haben Sie an ELI geplant? Wir möchten an der Forschungsanlage ELI-NP – NP steht für Nuclear Physics, also Kernphysik – Atomkerne untersuchen. Wir betreiben dabei zunächst einmal Grundlagenforschung, bei der wir Atomkerne sehr genau kennenlernen möchten, aber die Ergebnisse spielen beispielsweise auch eine wichtige Rolle bei der Synthese von Elementen in Sternen oder auch bei Anwendungen in der Industrie. Laser aus tschechien en. Warum wollen Sie die Experimente an ELI-NP durchführen? Wir können die Atomkerne dort mithilfe von sehr energiereicher Gammastrahlung untersuchen. Die einstellbare Energie der Gammastrahlung liegt bei einigen Megaelektronvolt und entspricht damit gerade den Energieabständen in einem Atomkern. Wir können einem Atomkern mit dieser Strahlung also zusätzliche Energie zuführen – ihn energetisch anregen, wie wir sagen.
Mit den gepulsten Lasern von ELI Beamlines lassen sich Leistungen von bis zu zehn Petawatt während eines 150 Femtosekunden dauernden Laserblitzes erreichen. Das ELI-Zentrum "ELI-ALPS" bei Szeged in Ungarn stellt künftig hochfrequente Laserpulse im extremen Ultraviolett- und im Röntgenwellenbereich bei einer Pulsdauer im Bereich von Attosekunden (Tausendstel Femtosekunden) und mit Wiederholraten zwischen 10 Hertz und 100 Kilohertz bereit. Durch die ultrakurzen Pulse können Momentaufnahmen von extrem schnellen Vorgängen in Atomen, Molekülen, Plasmen und Festkörpern aufgenommen werden. Laser aus tschechien tv. Aus den Messungen wollen die Forscherinnen und Forscher etwa den zeitlichen Ablauf von Ionisationsprozessen in Molekülen ermitteln oder Schwingungen und andere Bewegungen von Ladungen oder Ladungsansammlungen in Molekülverbindungen untersuchen. Außerdem eignen sich die Laserquellen von ELI-ALPS für die Festkörperphysik, etwa um an Oberflächen von Festkörpern Plasmen auf der Nanoskala zu erzeugen oder Elektronentransferprozesse zu beobachten.