Zeitgeschichte In der Erzählung "Am Beispiel meines Bruders" beschreibt der Schriftsteller Uwe Timm eindrucksvoll, wie sehr die Familiengeschichte am Tropf der Geschichte hängen kann Als kleiner Junge lässt sich Uwe Timm die Geschichte vom Ritter Blaubart nie bis zum bitteren Ende vorlesen. Als sollte er ahnen, dass ihn nicht loslassen wird, was passiert, als Blaubarts Frau das verbotene Zimmer betritt und ihr ein Strom von Blut entgegenkommt. "Und an den Wänden herum sah sie tote Weiber hängen, und von einigen waren nur die Gerippe noch übrig. " In seiner 2003 erschienenen autobiografischen Erzählung Am Beispiel meines Bruders hat Timm sein Erschrecken über das von Blaubart angerichtete Grauen am Anfang gestreift. Als würde er ein Gleichnis brauchen, um darauf einzustimmen, mit diesem Buch ebenfalls eine lange verschlossen gehaltene Tür aufzustoßen und sich eines Lebens zu besinnen, das vor mehr als einem halben Jahrhundert zu Ende ging. Das es seit dem 16. Oktober 1943 nicht mehr gibt.
Anlass ist ein in diesen Tagen erscheinendes Buch des Schriftstellers Uwe Timm, das man als kluge Gegen-Anzeige gegen die ja weiterhin verbreiteten Klischees von der Vaterlands-Verteidigung lesen kann. Der schmale Band von 160 Seiten bekommt zusätzliches Gewicht vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Deutschen als Opfer des Krieges. "Am Beispiel meines Bruders", heißt Timms Reflexion über Schuld und Verdrängung. Karl Heinz, der Bruder des Schriftstellers Uwe Timm, gehörte zu den zwanziger Jahrgängen, die im Krieg so furchtbar ausbluteten. Karl Heinz Timm, 1924 geboren, war 16 Jahre älter als sein Bruder Uwe. Mit einem Erinnerungsfetzen aus dem Jahr 43 beginnt dessen Buch: Ich komme aus dem Garten in die Küche, wo die Erwachsenen stehen.... Sie werden etwas gesagt haben, woran ich mich nicht mehr erinnere... sie werden zu dem weißen Schrank geblickt haben... Dort, das hat sich als Bild mir genau eingeprägt, über dem Schrank, sind Haare zu sehen, blonde Haare. Dahinter hat sich jemand versteckt – und dann kommt er hervor, der Bruder, und hebt mich hoch.
Was sie als besonders faszinierenden Lektüreeindruck beschreibt, ist, dass der Autor einerseits eine "Gespenstervertreibung" des moralisch von ihm verurteilten Bruders unternimmt, und andererseits die "Trauerarbeit" um diesen verlorenen Bruder erfolgreich bewältigt. März liest das Buch als ziemlich verbreitete deutsche Familiengeschichte und sie findet auch die "essayistischen Passagen" in diesem Text, die sich mit Soldatentum, dem "autoritären Charakter" und anderem beschäftigen, nicht "sensationell neu". Viel beeindruckender aber erscheint ihr das "Antisensationelle" der Schilderungen Timms, die an keiner Stelle "Manifesthaftes" oder "Demonstratives" aufbietet, wie März mit Zustimmung betont. Sie sieht in dem Buch, das sie als "persönlichstes, heikelstes" Werk Timms empfindet, den gelungenen "Vorgang einer Entneurotisierung" abgebildet und würdigt es als Beleg für die von jeglicher Verdrängung freie "Bewältigungsfähigkeit" des Autors. Frankfurter Rundschau, 17. 2003 Uwe Timm hat am Beispiel seines Bruders, der bei der Waffen-SS war, ein sehr persönliches Buch geschrieben, das für Klaus Siblewski eine große Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit ausstrahlt.
« Hubert Spiegel, FAZ »Dieses Buch musste geschrieben werden. « Helmut Böttiger, Literaturen »Ein überaus wichtiges Buch« Klaus Siblewski, Frankfurter Rundschau »Ein intimes Buch, von enormer Sensibiliät und Kraft« Peter Zemla, Buchjournal »Ein kluges und nachdenkliches Buch, das noch lange nachklingt. « Focus »Ein individuelles Stück Aufarbeitung, das dem Leser drastisch vor Augen führt, welche (Erklärungs-)Lücken offen bleiben, wenn Fragen nicht zu Lebzeiten gestellt werden. « Andrea Barthelemy, Kölnische Rundschau »Ein größere Harmonie zwischen der Nähe subjektiv-identifikatorischer Aneignung und der Distanz historischer Beurteilung, mithin Poesie und Aufklärung ist kaum denkbar. « Ursula März, Die Zeit »Uwe Timm hat ein wichtiges Buch verfasst, das [... ] bezeugt: Die Geschichte ist so lange nicht abgegolten, wie sie in die Biografien der Lebenden eingreift. « Monika Melchert, Sächsische Zeitung »Ein bewegendes Dokument der Trauer und der Liebe und der Gewissheit, dass man seiner Geschichte nicht entrinnt.
"Wie gefällt lag er da zwischen dem Sessel und dem Rauchtisch, den er damals aus dem brennenden Haus gerettet hatte... " Als die NS-Zeit vorbei war, heißt es im Buch, habe der Vater immer versucht, jede Mitschuld zu relativieren und sich darauf herauszureden, nie in die NSDAP eingetreten zu sein. Und eine nationale Gesinnung könne ihm niemand vorwerfen. "Der Vater tat gerade das, was er immer als verächtlich anprangerte – er kniff. " Eine Generation reagiert beleidigt und verstockt, sie will vergessen, sich wieder aufgehoben fühlen in ihrem Dasein, und läuft Gefahr, genau daran zu scheitern. Uwe Timm räumt ein, dass Erinnern nicht Erkennen heißt. Wer Familiengeschichte erzählt, hat sie damit noch längst nicht entschlüsselt, geschweige denn erschöpfendem Urteil preisgegeben. Vielmehr wird dem Leser im Sinne Bertolt Brechts bedeutet: Gedenkt der finstren Zeit, der ihr entronnen seid, aber tut es mit Nachsicht. Wagt euch in Blaubarts Kammer und verzweifelt nicht daran, dass es sie gibt. "Hiermit schließe ich mein Tagebuch, da ich für unsinnig (sic! )
2003 Sechzig Jahre nach dem Tod seines Bruders arbeitet Uwe Timm seine Familiengeschichte auf: höchst eindrucksvoll und aussagekräftig, schreibt Jochen Hörisch. Ausgangspunkt dieser ganz privaten und doch hochpolitischen Geschichte sind einige Sätze aus dem Front-Tagebuch seines 1943 in Russland gefallenen Bruders, der einer Einheit der Waffen-SS angehörte. Jahre-, nein jahrzehntelang wurde in der Familie der Tod des Bruders betrauert und seine nationalsozialistische Orientierung kollektiv beschwiegen. Hörisch meint, es sei dem Autor immer noch anzumerken, wie schwer es ihm falle, gegen dieses Schweigen anzuschreiben. Den Rezensenten nimmt für dieses Erinnerungsbuch vor allem ein, dass der Autor einerseits sehr liebevoll mit seinen "Familienbanden" umgeht und zugleich eine Illusionslosigkeit walten lässt, die sich von der Erinnerung, von auftauchenden Emotionen nicht einlullen lässt. Timms besondere analytische Kraft besteht darin, schreibt Hörisch, nach dem vermeintlich Unwichtigen zu fragen und damit Selbstverständlichkeiten zu sezieren, eine - im übrigen völlig normale - Lebensform einzukreisen, die auf dem "Nicht-darüber-Sprechen" beruht.
Warum wurden diese Träume nach einem halben Jahrhundert immer drängender? Der Impuls, über den Bruder zu schreiben, sich ein Bild von ihm zu machen, von seiner Generation im Nazikrieg, erwächst bei Uwe Timm auch aus der Notwendigkeit, über die Voraussetzungen der eigenen Biographie Klarheit zu gewinnen. Es ist die Frage nach familiären Prägungen, nach Werten und Erziehungszielen, nach Liebe, Nähe und Respekt unter den Bedingungen des nationalsozialistischen Zivilisationsbruchs. Warum hat sich der Bruder freiwillig zur SS gemeldet? Wie ging er mit der Verpflichtung zum Töten um? Welche Optionen hatte er, welche Möglichkeiten blieben ihm verschlossen? Wo ist der Ort der Schuld, wo der des Gewissens bei den Eltern, die ihn überlebt haben? Uwe Timms Buch ist ein bewegender und nachdenklicher Versuch über den Bruder, über Schuld und Erinnerung, es ist auch ein Porträt der eigenen Familie und eine Studie darüber, welche Haltungen den Nationalsozialismus und den Krieg möglich machten, was das mit uns zu tun hat und wie man darüber sprechen kann.
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