Die Forma Urbis Romae (FUR), auch Forma Urbis marmorea oder kurz Forma Urbis, war ein monumentaler Plan der Stadt Rom, der unter dem Kaiser Septimius Severus zwischen 203 und 211 n. Chr. geschaffen wurde und heute ein wichtiges Zeugnis für die Topographie des antiken Roms ist. In den antiken Textquellen findet sich kein Hinweis auf den Plan. Das bedeutet, dass eine Datierung ausschließlich aus dem Plan selbst heraus erfolgen muss. Der Plan war ca. 18 m breit und 13 m hoch und auf 150 Marmorplatten an einer Innenwand des Templum Pacis angebracht. Im Maßstab von etwa 1:240 zeigte er die Grundrisse aller öffentlichen und privaten Gebäude der Stadt. Rom antike stadtplan hospital. Bei öffentlichen Gebäuden wie Tempeln und Thermenanlagen wurden auch ihre offiziellen Bezeichnungen genannt. Cassius Dio (72, 24, 1–2) berichtet von einem Feuer im Templum Pacis. Es gibt viele Hinweise, dass das Gebäude unter Septimius Severus (193–211 n. Chr. ) renoviert wurde. L. Cozza hat gezeigt, dass große Teile der Innenwand, an der der Plan befestigt war, severisch sind.
Auf der südlich gelegenen Kuppe befanden sich der Hauptaltar und der Jupiter-Tempel, der Haupttempel Roms. Südöstlich des Capitols lag mit dem Palatin ein Hügel, der zu Beginn der Kaiserzeit spärlich mit kleineren und größeren Villen bebaut war. Augustus ließ seinen dortigen Wohnsitz so prachtvoll ausgestalten, dass er zum Vorbild für zahllose kaiserliche Paläste wurde, die in den folgenden Jahrhunderten in unmittelbarer Nachbarschaft entstanden. Im Norden schlossen sich das Forum Romanum (s. u. ) und die Kaiserforen an. Die Senke zwischen Capitol und Palatin, das Velabrum, war ein Zentrum der Lebensmittelhändler. Der Fischmarkt im Norden des Forum Romanums musste unter Kaiser Vespasian (9-79 n. Rom antike stadtplan 1. ) dem Friedenstempel weichen. Östlich der Kaiserforen schloss sich das alte, dicht besiedelte Stadtviertel Subura an. Hier lebten Tischler, Töpfer, Schuster, Korbmacher, Gold- und Kupferschmiede, auch Flötenspieler und Prostituierte. Dicht besiedelt war auch das Viertel südlich des Zentrums auf dem Aventin.
Aggiornamento Generale 1980. Rom 1981. Emilio Rodríguez-Almeida: Formae Urbis Antiquae: le mappe marmoree di Roma tra la Repubblica e Settimio Severo. Rom 2002 ( online bei). Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Stanford Digital Forma Urbis Romae Project Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ Jason Urbanus: Piecing Together a Plan of Ancient Rome. Metro- und Busnetz von Rom - Öffentlicher Nahverkehr - Besuchen Sie Rom. In:. 15. August 2016, abgerufen am 10. Oktober 2016 (englisch). ↑ Stacey Liberatore: Ancient Roman puzzle gets a new piece. 8. März 2016, abgerufen am 10. Oktober 2016 (englisch).
Die große Basilica Aemilia auf der Nordseite diente wohl als Handelsbörse und Gerichtsgebäude. Ihr schräg gegenüber lag die Basilica Julia, die als Senatsgebäude und Tribunal diente. Ein fester Bestandteil des Lebens in Rom waren die Thermen, öffentliche Badehäuser, die teilweise prachtvoll ausgebaut waren und durch Aquädukte mit Wasser aus dem Umland versorgt wurden. Die größte dieser Anlagen neben den Diokletians- und den Trajansthermen waren die Caracallathermen aus dem frühen 3. Stadtplan aus der Antike - DER SPIEGEL. Jahrhundert, die bis zu 2000 Badegäste fassten. Mehr anzeigen Pracht- und Monumentalbauten nd Geschäften umgebener Platz, wurde unter Augustus zum Luxusviertel ausgebaut. In seinem Süden ließ er das dreigeschossige Theater Marcelli errichten, das 10 000 Zuschauer fasste. Zwischen Saepta Juli und Theater lag der Circus Flaminus, in dem unter anderem Krokodiljagden veranstaltet wurden. Die größte Vergnügungsstätte war der 600 Meter lange und 150 Meter breite Circus Maximus für die Pferde- und Wagenrennen, der nach mehreren Umbauten in der späten Kaiserzeit über 250 000 Zuschauer fasste.
1756 widmete Giovanni Battista Piranesi vier Blätter des ersten Bandes seines Stichwerkes Le Antichità Romane den Fragmenten der Forma Urbis. Zwischen 1893 und 1901 wurde eine erste Ausgabe des Materials vorgelegt, der 1960 eine komplette Überarbeitung mit den bis dahin notwendigen Ergänzungen und Berichtigungen folgte. Seit 1998 befinden sich die Fragmente des Plans im Museo della Civiltà Romana in Rom. Derzeit sind 1. 186 Fragmente im Original bekannt, hinzu kommen weitere 87, die nur in alten Zeichnungen und Stichen überliefert sind. Kinderzeitmaschine ǀ Karte. Sie machen nur etwa 10 bis 15% des antiken Bestandes aus. Ein Projekt an der Universität Stanford digitalisiert die Fragmente und versucht, sie ihrem ursprünglichen Standort zuzuordnen. 2014 wurden bei Bauarbeiten im Palazzo Maffei Marescotti weitere Fragmente gefunden, die in diesen Zahlen noch nicht enthalten sind. [1] [2] Bedeutung der Karte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Es sind keine schriftlichen zeitgenössischen Berichte zur Funktion der Karte überliefert.
Auf den erhaltenen Fragmenten des Planes finden sich keine post-severischen Bauten. Zwei Teile des Planes deuten auf den Entstehungszeitpunkt hin: Erstens das Septizodium, das auf den Fragmenten 8a und 8bde zu sehen ist, definiert den terminus post quem (Zeitpunkt, nach dem der Plan entstanden sein muss). Das Septizodium wurde von Septimius Severus 203 n. Chr. erbaut (CIL VI, 1032). Rom antike stadtplan die. Zweitens sieht man auf Fragment 5abcd eine Inschrift, die Septimius Severus und seinen Sohn Aurelius Antoninus ( Caracalla) als gemeinsame Herrscher bezeichnet. Das war zwischen 198 n. Chr., als Caracalla zum Augustus erhoben wurde, und dem 4. Februar 211 n. Chr., als Septimius Severus starb. Dies ist der terminus ante quem (Zeitpunkt, vor dem der Plan hergestellt wurde). Nach der Zerstörung der Forma Urbis im Mittelalter tauchten seit der Renaissance immer wieder Fragmente auf, die schon damals publiziert wurden. Eine erste Sammlung schenkte Karl III., König von Spanien und König beider Sizilien, 1741 dem Papst, der sie im großen Treppenhaus des Kapitolinischen Museums anbringen ließ.