Veröffentlicht am 04. 07. 2012 | Lesedauer: 2 Minuten Hilfe, mein Kind ist ein Außenseiter Quelle: DAPD/ha/abs Eltern können gezielt das Selbstwertgefühl stärken K iel (dapd). "Jetzt unternimm doch mal was mit den anderen! " So reagieren viele Eltern, wenn ihr Kind sich vor Gleichaltrigen zurückzieht und verschlossen und traurig wirkt. Doch damit sei einem Außenseiter nicht geholfen, sagt Professor Armin Krenz - im Gegenteil. "Wenn ein Kind sich ausgeschlossen fühlt, erlebt es solche Aufforderungen als Druckmittel und bekommt Schuldgefühle, wenn es ihnen nicht folgt", sagt der Experte vom Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik in Kiel. Seit 37 Jahren arbeitet Armin Krenz therapeutisch mit Kindern und ihren Familien. "Häufig ist es so, dass Eltern den ganz großen Fehler machen, zu sehr für ihr Kind zu denken und ihm Impulse zu geben", sagt er. Wird mein Kind zum Auenseiter? | Frage an Sylvia Ubbens. Die Annahme, jedes Kind müsse soziale Kontakte aufbauen, sei ein verbreiteter Denkfehler. "Wichtig ist dagegen, dem Kind zu helfen, ein positives Selbstkonzept aufzubauen.
Vor allem für ein jüngeres Kind ist es völlig normal, allein zu spielen. "Denn bis etwa zum dritten Lebensjahr spielen Kinder – wenn auch im Beisein anderer Kinder – ohnehin eher für sich. Sie gehen noch nicht aufeinander ein", erklärt Diplom-Psychologe Andreas Engel von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) das typische "Parallel-Spiel", wie es die Wissenschaft nennt. Ist mein Kind ein Auenseiter - laaaang geworden.. | Forum Teenies. Und es gibt einen weiteren Aspekt, der Eltern Sorgen nehmen kann: Gerade Gruppen mit kleineren Kindern werden von einer besonderen Dynamik geprägt. So kann ein Kind, das gestern noch am Rande stand, plötzlich interessant werden. Der Grund: Ein neues Spiel, für das es besondere Fähigkeiten mitbringt, ruft allgemeine Begeisterung hervor. Jetzt hilft es anderen und gewinnt Anerkennung. Als weitgehend unnötig gilt die elterliche Sorge auch dann, wenn das Kind es selbst gar nicht oder kaum störend findet, in einer Gruppe nicht richtig integriert zu sein. Es gibt viele Mädchen und Jungen, denen wenige Kontakte oder kurze Spielphasen mit anderen genügen.
Ausgeschlossen in der Schule? Wie du damit umgehen kannst, erfährst du hier. Außenseiter - was bedeutet das eigentlich Innerhalb von Gruppen entstehen oft sehr schnell gewisse Gruppeneigenheiten. Es gibt z. B. eine gewisse Gesprächskultur, einen bestimmten Klamottenstil u. s. w.. Ein Außenseiter ist jemand, der in einer Gruppe nicht integriert ist, also nicht zu einer Gruppe dazu gehört. Am Beispiel Schule, heißt das z. B., dass jemand nicht in die Klassengemeinschaft integriert ist, sondern von den Mitschülern ausgeschlossen wird. Manche möchten freiwillig nicht zu einer Gruppe gehören und distanzieren sich. Kind ist außenseiter und. Meistens ist dies aber unfreiwillig und die Betroffenen leiden darunter. Wie wird man zum Außenseiter? In eine Außenseiterrolle gerät man hauptsächlich, wenn man sich durch irgend etwas von anderen unterscheidet. Z. anders aussieht, andere Musik hört, besonders aggressiv ist... Oft ist es aber auch so, dass man selbst gar nichts dazu beiträgt. Viele schließen andere aus oder ärgern andere, damit sie selbst akzeptiert werden.
"Das heißt, sie versuchen auf Teufel komm raus, Dinge in Gang zu setzen, von denen sie sich eine höhere Wertigkeit versprechen", sagt der Pädagoge. Der Hang dazu, sich unter Beweis zu stellen und sich anzubiedern, provoziere die anderen erst recht, das Kind auszugrenzen. Für die Eltern sei dieses Außenseiterdasein nicht direkt erkennbar, sagt Krenz. "Kinder wollen häufig nicht darüber reden, weil es ihnen einfach peinlich ist. " Viele dächten, sie seien selbst schuld daran, dass andere sie meiden. Kinder müssten vor allem ein positives Selbstkonzept aufbauen können. "Es ist die Voraussetzung dafür, dass ein Kind Selbstwertgefühl in sich entwickelt", sagt Krenz. Dies könnten Eltern fördern, etwa indem sie sich für die Hobbys ihres Kindes interessieren. "Dann fühlt sich das Kind angenommen und merkt: 'Zu Hause habe ich immer noch einen sicheren Hafen, wo ich verstanden und unterstützt werde. Kind ist außenseiter den. '" Erst wenn es mit sich zufrieden sei, könne ein Kind anderen auf Augenhöhe begegnen. "Dann entspannt sich die Situation meist, und das Ausgrenzen wird weniger", sagt Krenz.