Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! | Direkt zur Navigation
Es gibt Bibelverse, die spannen sich wie ein Bogen über uns ganzes Leben, von der Geburt bis zum Tod. Einer dieser Verse ist für mich das Versprechen von Gott, dass er uns über den Propheten Jesaja wissen lässt. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. (Jesaja 43, 1) dieses Versprechen steht über allem, was uns im Leben begegnet. Über der Kindergarten- und Schulzeit, der ersten großen Liebe und dem ersten Herzschmerz. Es steht über dem Weg in den Beruf und die eigene Familie. Über dem älter werden und dem letzten Lebensabschnitt.
(Jesaja 43, 1-7) Liebe Gemeinde, das sogenannte Proprium – also übergeordnete Thema – dieses Gottesdienstes ist die Taufe. Sie haben es am Wochenlied gehört "Ich bin getauft auf deinen Namen" und sie werden es geahnt haben, als Sie im Predigttext folgenden Satz gehört haben: "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! " "Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! " – Ein Vers, der in vielen Taufurkunden steht… auch in meiner. Mein Vater hat ihn damals zusammen mit einem Vers aus dem neuen Testament ausgesucht. Viele haben sich damals gewundert. Dass mich mein Vater damals hat taufen lassen, denn er selbst galt nicht als besonders kirchennah. Aber er antwortete in diesem Fall: "Kann ich nicht wissen, ob mein Sohn nicht eines Tages Pfarrer werden will? " – Welch eine Ironie des Schicksals. Ich wurde es schließlich. Warum aber erzähle ich diese doch recht private Geschichte?
43 Gott erlöst sein Volk 43 1 Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! 2 Wenn 43, 2 2. Mose 14, 21 du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen. 43, 2 Ps 66, 12 Dan 3, 25-27 Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen. 3 Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland. Ich gebe Ägypten für dich als Lösegeld, Kusch und Seba an deiner statt. 4 Weil du teuer bist in meinen Augen und herrlich und weil ich dich lieb habe, gebe ich Menschen an deiner statt und Völker für dein Leben. 5 So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. 43, 5 Jes 11, 11-16 Jer 30, 10 Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln, 6 ich will sagen zum Norden: Gib her!, und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende der Erde, 7 alle, die 43, 7 Jer 14, 9 mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe.
Feuer und Wasser, in der alten Welt beschreiben sie die Summe aller möglichen Gefahren, in die ein Mensch geraten und vor denen er sich fürchten könnte. Auch uns ist Furcht ein vielfältiger Begriff. Wir fürchten uns vor Krankheit und Leiden. Vor dem Verlust der Arbeitsstelle. Vor Einsamkeit. Vor Streit und Zerrüttung. Vor Terror, Krieg. Das sind innere und äußere Abgründe, die sich vor uns auftun. Furcht an sich ist nichts Schlimmes. Sie kann sich aber auf den ganzen Menschen ausdehnen, kann sein Denken und Handeln besetzen, so dass er sich getrieben vorkommt und nicht mehr weiß, was er oder sie tun soll. Aus der Herrschaft der Furcht will Gott uns herausreißen. Indem wir uns an ihm festmachen, gewinnen wir einen anderen Blick auf den Gegenstand unserer Furcht. Er kennt uns mit unseren Fehlern und Stärken. Er weiß: wir sind mehr als das, was wir in unserer Angst, in unserer Furcht wahrnehmen. Menschen helfen uns mit ihrem Glauben und ihren Erfahrungen, neuen Wegen zu vertrauen. Wir können handeln.