Es ist Stückls vierte Inszenierung. Seit 1990 hat er das Stück konsequent von anti-judaistischen Passagen befreit. Jesus trägt wie die Jünger Kippa und ist unübersehbar gläubiger Jude. Beim Brotbrechen spricht er den Segen auf Hebräisch, dazu erklingt das gesungene "Schma Israel", eines der wichtigsten Gebete der Juden. Und am Kreuz ruft er zu seinem Vater: "Eloi, eloi, lama Sabachtani (mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen). " Das setzt auch angesichts immer neuer antisemitischer Auswüchse ein starkes Zeichen. Neu gedeuteter Judas mit Gerechtigkeitssinn Bei Stückl gibt es kein einfaches Gut und Böse. Das ganze Dorf ist Jesus - Preußische Allgemeine Zeitung. Er zeigt einen vielschichtigen Konflikt innerhalb der Juden unter der brutalen Herrschaft der Römer, die angesichts der Ukraine, aber auch anderer Brennpunkte aktuelle Dynamik bekommt. Auch die Jünger sind keineswegs immer seiner Meinung. Besonders mit einem neu gedeuteten Judas geht Jesus in den Diskurs. Nachwuchstalent Cengiz Görür zeigt diesen Judas mit einem starken Gerechtigkeitssinn, der nicht nur einfach ein geldgieriger böser Verräter ist.
40 Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? ( Joh 11:4) 41 Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. ( Joh 12:27; Joh 17:1) 42 Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. ( Joh 17:8) 43 Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! 44 Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! John 11 | Einheitsübersetzung 2016 :: ERF Bibleserver. ( Joh 19:40; Joh 20:7) 45 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. 46 Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was er getan hatte. Der Todesbeschluss gegen Jesus. Das letzte Paschafest 47 Da beriefen die Hohepriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein.
Die Zeiten sind nicht rosig. Vor düster-grauer Kulisse mahnt Jesus zur Umkehr, mal laut und energisch, mal verzweifelt an dieser Welt. Mit einer blutigen Kreuzigung, einer leidenschaftlichen Botschaft und vielen Bezügen zum Judentum bringt Spielleiter Christian Stückl die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu in Oberammergau auf die Bühne. Rund 4400 geladene Gäste sahen am Samstag in dem Alpendorf die Premiere der berühmten Passionsspiele. «Wahre den Frieden» «Wahre den Frieden», fordert Jesus beim Abendmahl Judas auf, als der frustriert Widerstand gegen die unterjochenden Römern verlangt: «Gott will, dass wir uns wehren. » Die 2000 Jahre alten Bibelworte, die Frederik Mayet als starker Christus Jüngern und Volk zuruft, gewinnen in Zeiten des Krieges brennende Aktualität: «Selig die, die Frieden stiften. » Und bei der Festnahme, als Petrus ihn verteidigen will: «Die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen. » Immer wieder mahnt er: «Kehrt um», «denkt um! Jesus ist hier in english. ». Stückl ist katholisch, geht aber einmal mehr mit kritischer Distanz zur Kirche seinen eigenen Weg.