Freinet-Schulen sind vor allem im romanischen Raum verbreitet, in Deutschland hingegen noch relativ selten. Freinet-Pädagogik verfolgt vier zentrale Ziele: freie Persönlichkeitsentfaltung, Selbstverantwortlichkeit, Zusammenarbeit und kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Klassen oder Gruppen werden von Erwachsenen und Kindern als selbstverwaltete Kooperative geführt, Entscheidungen trifft die Gemeinschaft. Zwar hat der französische Pädagoge Célestin Freinet sein Konzept ursprünglich für Schulen entwickelt. Aber mittlerweile arbeiten auch immer mehr Kindergärten und Tagesstätten in Deutschland nach dem Freinet-Ansatz. Unterricht an Freinet-Schulen verläuft nicht lehrergelenkt, sondern von den Schülern selbstbestimmt. Kindeswohlgefährdung. Das Vertrauen in die Kinder ist eine wichtige Grundlage der Freinet-Pädagogik. Die Schüler bestimmen weitgehend selbst, womit und wie lange sie sich beschäftigen. Individuelle sowie klasseninterne Tages- und Wochenpläne spielen ebenso wie Projektwochen und Feierlichkeiten der Schulgemeinschaft eine große Rolle.
Unterschiedlichste Elemente wurden so zu der neuen Freinet-Pädagogik vereint, deren Geschichte bis in die 1920er-Jahre zurückreicht. Maßgebend war damals die Bewegung Cooperative de l'enseigment laic, die sich auf Unterrichtsmaterialien konzentrierte. Freinet pädagogik in der kita film. Obgleich Freinet politisch engagiert war und eine sozialistische Gesellschaft als Ideal betrachtete, sprach er sich gegen den Einzug der Politik ins pädagogische Umfeld aus. Zugleich strebte er eine Befreiung von jeglicher Unterdrückung an und legte dementsprechend bei der Entwicklung der Freinet-Pädagogik besonderen Wert auf Neutralität. Seit 1979 wird die Freinet-Pädagogik nun schon in Kindergärten praktiziert, wobei die erste Freinet-Schule bereits 1934 den Lehrbetrieb aufnahm. Celestin Freinet war als Dorfschullehrer tätig, konnte aber nach einem Lungendurchschuss im Ersten Weltkrieg nicht mehr wie gewohnt unterrichten. Seine Lehrtätigkeit wollte er aber dennoch nicht aufgeben, weshalb er vom lehrergelenkten Unterricht, der ihn sehr anstrengte, Abstand nahm und stattdessen auf die Selbstbestimmung der Schüler/innen setzte.
Élise und Célestin Freinet waren "Schulpädagogen". Ihre Gedanken zur Zusammenarbeit mit Kindern zeigen, dass sie die Interessen und das Lernen der Kinder aufmerksam beobachteten und kindgerechte Anregungen für forschendes und selbstgesteuertes Lernen gegeben haben. Der Text soll deutlich machen, dass eine respektvolle und wertschätzende Haltung Kindern gegenüber, die ihnen konsequent "Rechte" einräumt und den Dialog mit ihnen in den Vordergrund setzt, keine Frage des Alters der Kinder ist.
Freinet-Verbände Pädagogen in Deutschland, die nach den Grundzügen von Célestin Freinet lehren, haben sich zur Freinet-Kooperative e. V. () zusammengetan. > Finden Sie hier Privatschulen in Ihrer Nähe