Im vorliegenden Fall fehlten zusätzlich jegliche Angaben über Lebensversicherungen in dem Nachlassverzeichnis. Ferner war ein Gewinn aus Aktienverkäufen, der einen Vermögenszuwachs darstellt, nicht aufgeklärt. Grundsätze des BVerfG In diesem Zusammenhang ist auch auf die grundsätzlichen Ausführungen in einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG, Beschluss v. 25. 4. 2016, I BvR 2423/14, NotBZ 2016 S. Nachlassverzeichnis muster bayern barcelona. 400) hinzuweisen. Es hat ausgeführt: Das notarielle Nachlassverzeichnis gem. § 2314 Abs. 1 Satz 3 BGB soll eine größere Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit einer Auskunft bieten als ein privates Verzeichnis, welches der auskunftsverpflichtete Erbe erstellt hat. Dazu ist erforderlich, dass es von der Amtsperson selbst erstellt wird und diese nicht lediglich die Erläuterung des Erben protokolliert und beurkundet. Der Notar ist dabei regelmäßig auch zur selbstständigen Ermittlung der aufzunehmenden Gegenstände und Forderungen berechtigt und verpflichtet, er muss zudem durch eine Bestätigung des Bestandsverzeichnisses als von ihm aufgenommen zum Ausdruck bringen, für den Inhalt verantwortlich zu sein.
Er muss zwar nicht wie ein Detektiv ermitteln und ist insbesondere nicht verpflichtet, ohne bestimmte Anhaltspunkte in alle denkbaren Richtungen zu ermitteln, um weiteres Nachlassvermögen aufzuspüren. Es kommt auf die konkreten Umstände des Einzelfalls an; er muss sich fragen, welche greifbaren Zweifel bzw. welche naheliegenden Nachforschungen sich aus der objektiven Sicht eines den auskunftsberechtigten Gläubiger sachkundig beratenden Dritten aufdrängen würden. Mitwirkungspflicht der Erben Dementsprechend hat der Notar zunächst den Erben anzuhalten, seine Mitwirkungspflichten zu erfüllen und ihm wahrheitsgemäße, insbesondere auch vollständige Auskünfte zu erteilen, sowie die zur Überprüfung benötigten Urkunden und sonstige Belege lückenlos vorzulegen. Dabei muss er unter Umständen zugleich die Erben auf dessen eigene Aufklärungsmöglichkeiten nachhaltig hinweisen. Nachlassverzeichnis: Wann ist es sinnvoll und notwendig?. Klärungsbedürftige Punkte Hat der Notar infolge seiner eigenen Plausibilitätskontrolle klärungsbedürftige Punkte aufgedeckt, so wird es in der Regel geboten sein, den Erben mit dem Ergebnis der Prüfung zu konfrontieren und von ihm ergänzende Angaben einzufordern.
216 Ein Nachlassverzeichnis ist nicht immer nötig, kann aber manchmal hilfreich für die Erbauseinandersetzung sein. Mitunter ist es jedoch recht aufwändig ein solches zu erstellen. Erben sind dennoch dazu verpflichtet dieser Aufforderung nachzukommen, wenn Auskunftsberechtigte ein Nachlassverzeichnis bei ihnen anfordern. Ein Nachlassverzeichnis wird ebenfalls als Inventar bezeichnet. Welche Anforderungen sind an ein notarielles Nachlassverzeichnis zu stellen? | Deutsches Anwalt Office Premium | Recht | Haufe. Dennoch dient dieses nicht nur allein dazu den Nachlasswert zu ermitteln, sondern liefert ebenso einen kompletten Überblick über den Nachlass eines Verstorbenen. Wo bekomme ich ein Nachlassverzeichnis? Keineswegs muss ein Nachlassverzeichnis bei jedem Erbfall erstellt werden. In manchen Fällen müssen Erben allerdings diese Auskunft liefern. Gemäß § 2314 BGB kann das Nachlassverzeichnis ebenfalls von den Erben als privates Nachlassverzeichnis erstellt werden. Manchmal kann aber auch ein notarielles Nachlassverzeichnis von Nöten sein. Bestehen also Auskunftsberechtigte auf Letzteres, müssen die Erben beim zuständigen Nachlassgericht ein notarielles Nachlassverzeichnis beantragen.
Ein Nachlassverzeichnis ist ein Dokument, das die Hinterlassenschaften, Werte und Verbindlichkeiten eines Verstorbenen detailliert auflistet. Ein solches Verzeichnis ist meist dann notwendig, wenn mehrere Erben einen Nachlass erhalten und diese um den Pflichtteil streiten. Dabei sind zwei verschiedene Arten von Nachlassverzeichnissen zu unterscheiden. Nutzen Sie unseren kostenlosen Erbschaftsteuerrechner, um zu erfahren, ob Sie Ihr Erbe versteuern müssen. Jetzt berechnen! Persönliches und notarielles Nachlassverzeichnis Laut § 2303 Absatz 1 BGB ist ein Pflichtteilberechtigter in der Lage, seine Ansprüche gegenüber dem Erbenden in Form seines gesetzlichen Erbanteils geltend zu machen. Hierbei ist der Erbe dann verpflichtet, ein Nachlassverzeichnis vorzulegen, das das Erbe genau beziffert. Nachlassverzeichnis muster bayern germany. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Nachlassverzeichnissen voneinander unterscheiden: Ein persönliches Nachlassverzeichnis erstellt der betreffende Erbe ohne behördliche Hilfe selbst. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass er sich mit der aktuellen Rechtslage nicht auskennt und das Verzeichnis unvollständig oder nicht korrekt gelistet ist.
Im vorliegenden Fall hat ein Pflichtteilsberechtigter Auskunft vom Erben über den Bestand des Nachlasses verlangt. Das vom Notar erstellte Nachlassverzeichnis ist vom Gericht beanstandet worden. Das Gericht hat detaillierte Ausführungen dazu gemacht, wie ein notarielles Nachlassverzeichnis auszusehen hat: Ein Pflichtteilberechtigter hat gegen den Erben gem. Amtsgericht Karlsruhe - Vordrucke und Merkblätter. § 2314 Abs. 1 BGB Auskunft über den Bestand des Nachlasses zu geben. Er kann verlangen, dass das Verzeichnis nach § 260 BGB durch einen Notar aufgenommen wird. Dieser muss den tatsächlichen und den fiktiven Nachlass grundsätzlich selbst und eigenständig ermitteln und durch seine Unterzeichnung des Verzeichnisses zum Ausdruck bringen, dass er für dessen Inhalt verantwortlich ist. Nachforschungspflicht des Notars Es liegt deshalb nur ein durch einen Notar aufgenommenes Nachlassverzeichnis vor, wenn der Notar den Nachlassbestand selbst ermittelt hat. Es genügt also nicht, dass er lediglich Erklärungen der Erbenseite beurkundet, ohne diese Angaben einer kritischen (und so auch dokumentierten) Plausibilitätskontrolle zu unterziehen und den daraus ergebenden – konkreten – Anhaltspunkten für eine weitere Aufklärung des Sachverhalts nachzugehen.
Nach dem Tod des Vaters wollte der Mann seinen Pflichtteil gegenüber der Mutter geltend machen und verlangte neben der privaten Aufstellung auch ein notarielles Nachlassverzeichnis. Er bot an, die Notarkosten nötigenfalls selbst zu tragen. Nachlassverzeichnis muster bayern die. Die Mutter verweigerte das notarielle Nachlassverzeichnis, weil der Nachlass insgesamt wertlos sei. Das Gericht entschied, dass Erben die Kosten einer notariellen Aufstellung nicht aus ihrem eigenen Vermögen bestreiten müssen, wenn der Nachlass die Gebühren nicht deckt. Dennoch bleibt der Anspruch von Pflichtteilsberechtigten unberührt: Wer also um seinen Pflichtteil streitet und bereit ist, die Notarkosten selbst zu tragen, wird auch ein notarielles Nachlassverzeichnis erhalten (AZ 6 O 2889/16). Der Notar muss dann vom Erben beauftragt werden. Bitte lesen Sie zu dem Inhalt auch unsere Rechtshinweise.