Die Autoren warnen davor (auch in Richtung Papst und Kurie), aus zeitbedingten polemischen Äußerungen im Neuen Testament gegen die Juden und ihren "defizitären" Glauben zeitlos gültige Glaubensaussagen zu machen. Das Hören auf Gottes Wort in der Schrift verlange nicht blinden Gehorsam, sondern die kluge Entscheidung zwischen Gottes verbindlicher Heilsbotschaft und "situationsbedingten" Äußerungen, die nur ein zeitbedingtes Menschenwort sind. Taufe aus jüdischer sicht meaning. Eine Absage an einen biblischen "Fundamentalismus". Zu den Verfassern der ZdK-Erklärung gehört auch Rabbiner Walter Homolka, Rektor des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs. Er hat fast zeitgleich seine tiefe Skepsis gegenüber Papst Benedikt manifest gemacht. In der katholischen "Herder-Korrespondenz" (Freiburg) bezweifelt Homolka, dass die Turbulenzen um die Pius-Bruderschaft, für die die Juden Gottesmörder sind und missioniert werden müssen, auf ein "bloßes Kommunikationsproblem" im Vatikan zurückzuführen seien: "Es geht meines Erachtens um einen Kampf zwischen konservativen und liberalen Strömungen in der Kirche - und die Liberalen scheinen an Einfluss zu verlieren. "
Diese Aura ist auch heute noch spürbar. Es geht wieder hinauf ans Tageslicht. Verlässt man das Museum, führt der Weg nach links in den Garten des Cour des Boecklin. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf das reizvolle grüne Fachwerkgebäude aus dem 17. Jahrhundert. Die Idylle hilft, sich zu erinnern, dass der Cour des Boecklin auch ein Symbol dafür ist, wie die Juden durch engagierte Bürger – nämlich im 15. Jahrhundert von der Familie Boecklin von Boecklingsau – vor Verfolgung geschützt wurden. "Gerade in den heutigen Zeiten ist es wichtig, dass man das kulturelle und religiöse Erbe des Elsass bewahrt", sagt Fabienne Schnitzler während des Rundgangs. Sie muss nicht einmal aussprechen, was sie mit den "heutigen Zeiten" meint. Wie wird man Jude? Kann man einfach so konvertieren? - SWR Wissen. Patrick Wiermer Kontakt Musée du bain rituel juif Cour des Boecklin 17, rue Nationale F-67 800 Bischheim Tel. : (00 333) 88 81 49 47 Öffnungszeiten September bis Juni: Di., Mi. und So. 14. 00 - 18. 00 Uhr, Sa. 10. 00 - 12. 00 Uhr und 14. 00 Uhr. Juli und August.
Immer mit Blick auf die Gegenwart erzählt sie von Köln zu Römischer Zeit, von den mittelalterlichen Städten Speyer, Worms und Mainz, vom Frankfurt der frühen Neuzeit, sowie von Leipzig, Hamburg, München oder Berlin. mehr...