Hier bestimmt der Leser mit – ob bei Umfragen zum Blogdesign oder über den Inhalt als Gastautor. – offen für alle(s) Veröffentlichungsdatum 15. Dezember 2011 [ Gastartikel] Nicht selten ist es so, dass die Deutung einer Formulierung stark von der momentanen Situation abhängt. Man selber macht sich aber zum Zeitpunkt der Aussage oft gar keine Gedanken darüber, dass diese eventuell auch falsch verstanden werden könnte. Ein paar kurze Beispiele zeigen, wie man sich schnell in eine Situation reinreiten kann, die dann vielleicht weiterer Erklärung bedarf, um alles etwas zu relativieren bzw. wieder zurechtzurücken. So gab es mal im Radio wohl einen der bekanntesten Formulierungsfehlgriffe, als der Sportmoderator im begeisterten Ton vermeldete: "Tausende standen an Hängen und Pisten. Eine geschichte voller missverständnisse und. " Gut, wenn man es geschrieben sieht, fällt einem vielleicht spontan nichts Ungewöhnliches auf. Aber rein auditiv kann es schnell zu einem falschen Bild im Kopf des Zuhörers führen. Ein ähliches Beispiel gab es in einem Western.
Das Ergebnis dürfte zukünftige T-Shirt-Käufe beeinflussen. Ohrmann sagt es soziologisch mit den Worten des Soziologen Erving Goffman: "Interaktion ist größtenteils Glückssache. " Wenig Glück hatte ein kämpferischer Zeitgenosse aus Ohrmanns Studie, der mit dem Gesicht von Che Guevara auf der Brust seine linke Grundhaltung ausdrücken wollte. Er wurde als absolut unrevolutionärer Modejunkie wahrgenommen. "Die meisten finden, dass heute jeder Che trägt und das überhaupt gar nichts mehr heißt", erklärt Ohrmann. Eine geschichte voller missverständnisse von. Erfreulicher lief es für den Käufer eines roten T-Shirts mit dem Logo einer Segelschule. "Er hatte das Teil im Second-Hand-Laden gekauft, aus Geldnot und weil es einigermaßen akzeptabel aussah", erzählt Ohrmann grinsend, "da kam ein Mädchen auf ihn zugerannt und freute sich wahnsinnig, endlich mal jemanden von ihrer alten Segelschule zu treffen. " Neben dem Segler und dem Revolutionär hat Ohrmann noch drei weitere Menschen mit ihrer Baumwollkluft für seine Arbeit fotografiert und zu ihrer Einstellung interviewt.
Es ist tatsächlich Gepflogenheit von Kultur, dass Blut, Sperma, Kot, Urin keine öffentlichen Angelegenheiten seien, und sowenig ich mich fürs Furzen als natürliche Körperfunktion schäme, sowenig muss ich's doch in der Straßenbahn tun. Frauen kriegen ihre Regel, gut, doch wenn sie das ins Handy schreien, damit der Bus dran teilhat, ist zwar etwas vollendet, aber nicht die sexuelle Revolution. Über Jahrtausende waren Frauen Opfer männlicher Körperpolitik, und dass jetzt "Periode" auf der Packung steht, wird vielleicht tatsächlich als Befreiung empfunden. Aber das triumphale Tabubruchs- und Raus-damit-Gekrähe scheint mir doch zu übersehen, dass schambefreite Körperfreude längst etwas Reaktionäres hat und Perioden-Power schlechterenfalls nicht Emanzipation, sondern bloß Neue Weiblichkeit markiert. Eine Geschichte voller Missverständnisse – muetterchenfrost. "Als Linguistin finde ich aber auch die Syntax bemerkenswert: Ich habe Migräne, Durchfall, meine Tage – als wäre es eine Krankheit. Man könnte auch sagen: Ich erlebe meine Tage. " Ganz bewusst vermutlich, so wie es Frauen tun, die ihre Plazenta in den Garten buddeln oder nicht zum ersten Mal unsinnige Analogien finden: Denn Frau haben genausogut gute Laune, den Durchblick oder sogar Glück.
« Der Schriftsteller und Musiker Thomas Wehler alias Bdolf hat dem Phänomen Mani Neumeier und seinem Kosmos nun ein sehr kenntnisreiches Porträt gewidmet. Bei aller enzyklopädischen Akribie – Linkliste, Namensregister, Glossar von Acid bis zappaesk, »Zeitapfel«, Diskographie, Lesetips, Kurzporträts der wichtigsten Zeitgenossen – wird die Leserin den Eindruck nicht los, auch der Autor und das Verlagslektorat seien bewusstseinserweiternden und -umnebelnden Substanzen nicht ganz abgeneigt. Auf Alle Felle, Tom Börner | musiktotal. Wehler montiert verrückte Fotos, Vor- und Rückblenden, Erinnerungen von Weggefährtinnen, eigene rauschhafte Erlebnisse, Schnipsel aus alten Lokal- und Fachzeitungen, historische Einordnungen sowie immer wieder Originaltöne vom schamanischen Mani und seinen wechselnden Mitmusikern zu einem Krautrocktrip von den 1960ern bis heute. In den ersten Jahren leben die Gurus quasi im Bandbus, dann als Kommune in Langenthal, später in Finkenbach/Odenwald, wo bis heute alljährlich das »Finki« stattfindet, Deutschlands größtes Hippiefestival mit Acts wie Amon Düül II, Kraan und Epitaph.
Neben vielen Dimensionen, die allenfalls Pilz- und LSD-Affinen vertraut sind, hat Neumeier aber auch die drei allgemein bekannten bereist. In Indien sammelte er mehrfach musikalische und spirituelle Impulse, in den USA und in Australien stand er mit seiner Truppe unzählige Male auf der Bühne. In Japan ist er so bekannt, dass das Tokioter Wachsfigurenkabinett eine in London gefertigte Figur des Obergurus aufgestellt hat. Zwischen allem Lokal- und Temporalkolorit macht Wehler aber auch deutlich, was ein kompromissloses Musikerleben unterhalb des Starstatus an Einschränkungen bedeutet. Auf alle felle en. Die Gurus sind zwar über 3. 000mal aufgetreten, aber überwiegend in Städten, die man ohne Hilfe kaum geographisch zuordnen kann, und jedenfalls in den ersten Jahrzehnten noch unter technischen und logistischen Bedingungen, die die meisten Sternchen von heute nur als ihrer unwürdig erachten würden. Andererseits haben sie so Dinge erleben können, die im durchorganisierten Musikzirkus der heutigen Zeit nicht mehr möglich sind.
Noch vor 25 Jahren gab es kaum Photovoltaikanlagen auf deutschen Dächern. Heute gibt es bereits fast eine halbe Million Anlagen. Jetzt sind Solarmodule so billig, dass es für die Hausbesitzer günstiger ist, ihren Strom selbst zu erzeugen als teuer einzukaufen. Auf alle fille de 3. Wir müssen unsere Anstrengungen darauf richten, den Erneuerbaren Energien entschlossen den Weg zu ebnen. Wir haben dafür die Technologie, wir haben dafür die Köpfe und wir haben mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein entscheidendes Instrument geschaffen, um die neue Energieversorgung zu verwirklichen. Dank des EEGs gibt es jeden Tag neue Innovationen und neue Arbeitsplätze – heute arbeiten schon 280 000 Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche. Und in Zukunft sollen über eine Million Menschen in dieser Branche arbeiten – dies ist mein nächstes Ziel. Ich werde weiter politisch Druck machen und will die Menschen für ein Leben mit 100% Erneuerbare Energien und wirksamem Klimaschutz begeistern
Carsten Thesing/imago Ohne ihn kein Strom: Mani Neumeier hält die Guru-Guru-Maschine am laufen Vor 65 Jahren bekam Mani Neumeier sein erstes Schlagzeug. Zunächst spielte er gewissermaßen die Musikgeschichte von Dixie über Swing und Modern zum Free Jazz nach. Unter dem Eindruck von Hendrix und »weil Frauen keinen Jazz mögen«, wechselt er 1968 mit seinem Bassisten Uli Trepte zu Rock und Elektrik und gründet die Guru-Guru-Groove-Band, die bis zum heutigen Tag auf Tour ist. Anders als die bekannten deprimierenden Rollatorrockbands leben der »Mann für alle Felle« und seine wechselnden Mitstreiter nicht von ihren Hits aus der Frühzeit. Auf alle fälle. Neumeier hat sein Spiel über die Jahrzehnte immer weiterentwickelt, indem er z. B. Rhythmen aus Afrika und Asien einfließen ließ, er gehörte auch zu den ersten, die mit elektronischen Samples gearbeitet haben. Und kommerziell bedeutende Hits hat es bei der »Abdröhngruppe« sowieso nie gegeben. Das Konzertpublikum darf sich glücklich schätzen, wenn der Spacemoderator gerade psychonautisch nicht allzuweit über ihm schwebt und zwischen den neuesten Kreationen einen Klassiker wie den Elektrolurch von 1973 darbietet – »Volt, Watt, Ampere, Ohm / Ohne mich gibt's keinen Strom.