In Savennières und Vouvray zum Beispiel stehen Weinsäure, Zitrusfrüchte und Geißblatt im Vordergrund. Der südafrikanische und kalifornische Chenin Blanc weist im trockenen Bereich reifere Fruchtnoten auf. Hier ist übrigens ein Verschnitt mit den beiden intensiven weißen Rebsorten Sémillon und Viognier durchaus üblich. Außerdem kann man Chenin Blanc manchmal mit Chardonnay vergleichen. Denn baut man die Weine im Holzfass aus, ergibt die Rebsorte einen reichhaltigeren Wein voller Schmelz und Cremigkeit. Unabhängig vom Anbaugebiet und der Ausbauart erkennt man die Weine an ihren allgegenwärtigen Aromen von gekochtem Apfel, Heu und Geißblatt. Doch bei jedem Schritt der Weinherstellung muss der Winzer genau festlegen, wie er die Ausdrucksformen des Weins zur Geltung bringen will. Auch das ist nicht unähnlich zur Rebsorte Chardonnay. Im südafrikanischen Stellenbosch vinifiziert man mit Strohwein eine Besonderheit. Denn hier verarbeitet man den Saft aus halb getrockneten Trauben. Dieses Verfahren, das auch als Appassimento bekannt ist, findet rund um die Welt Anwendung.
04. Juli 2016 Chenin Blanc ist eine alte weiße Rebsorte, die – wie der Name vermuten lässt – ihre Wurzeln in Frankreich hat. Wenn ihre Heimat auch im Loire-Tal liegt, wird sie heute doch in vielen Teilen der Welt angebaut. So befinden sich außerhalb Frankreichs große Anbaugebiete mit Chenin Blanc in Südamerika, Kalifornien und Neuseeland. Hauptanbaugebiet ist mittlerweile Südafrika, wo die Sorte auch unter der Bezeichnung "Steen" geführt wird. Chenin Blanc gehört zu den französischen Edelreben, den Cépages nobles. Aus ihr können exzellente, ausdrucksstarke Weißweine gekeltert werden. Allerdings ist Chenin Blanc auch Vielfalt pur: Sowohl qualitativ als auch geschmacklich gibt es die Rebsorte in allen Richtungen, die die Weinwelt zu bieten hat. Ausgebaut wird sie trocken, halbtrocken und durch ihre Anfälligkeit für Edelschimmel auch gern edelsüß. Auch Schaumweine und Liköre basieren auf der Chenin Blanc. Historischen Quellen zufolge gab es die Rebsorte Chenin Blanc bereits um 850 n. Chr. in der Region um die französische Stadt Anjou.
Chenin Blanc – eine Explosion an Frucht. Seine enorme aromatische Bandbreite verdankt Chenin Blanc auch der Ausbauweise im Keller. Trockene Chenin Blancs wirken eher schlank und mineralisch. In der Nase findet man herbe Birne, Quitte, Ingwer und Kamille. Mildere Weine duften eher nach reifer Birne, Ingwer, Jasmin, Passionsfrucht und Honigwaben. Diese Noten findet man ebenso bei Weinen, die nach der Gärung eine längere Reifung auf der Hefe vollzogen haben oder für einen geraume Zeit in Barriquefässer gelagert haben. Eine echte Köstlichkeit sind die Dessertweine wie z. B. "Noble Late Harvest" oder "Straw Wines". Sie werden aus hochreifen Trauben, die z. T. auf Stroh getrocknet werden. In solchen Trauben hat sich das Aroma aufgrund der Verdunstung des Traubensaftes konzentriert. Diese Raritäten ergeben nur geringe Mengen und sie duften nach getrocknetem Kaki, gerösteten Mandeln, Mango, Ingwer und Mandarinen. Ein Geheimtipp sind die Chenin Blanc Schaumweine. In Südafrika werden diese Cape Classique genannt, wenn sie nach dem klassischen traditionellen Flaschengärverfahren erzeugt wurden.