Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen Was hat Spielzeug mit Politik zu tun? © Quelle: ANJA SCHNEIDER Was haben Spiele und Spielsachen mit Geschichte, Politik oder gar mit totalitären Systemen zu tun? Nur wenig, könnte man auf den ersten Blick meinen. Share-Optionen öffnen Share-Optionen schließen Mehr Share-Optionen zeigen Mehr Share-Optionen zeigen Dresden. Was haben Spiele und Spielsachen mit Geschichte, Politik oder gar mit totalitären Systemen zu tun? Nur wenig, könnte man auf den ersten Blick meinen. Kinderspiel glücksspiel kriegsspiel 2. André Postert begibt sich am 3. Mai, um 14. 50 Uhr, im Zeuner-Bau der TU Dresden (Raum 260, George-Bähr-Straße 3c) auf Erkundungsreise. Gespielt hat der Mensch schon immer. Doch womit? Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Postert ordnet Spiel-Objekte und Diskurse in ihren Kontext ein. Ob militärische Spielwaren aus der Zeit beider Weltkriege, ideologische und rassistische Produkte aus dem Nationalsozialismus sowie materielle Zeugnisse des Holocaust – alle erzählen ihre Geschichte vom Spiel.
Große Geschichte in kleinen Dingen 1900-1945. Spiele erzählen Geschichte. Deutsche Geschichte von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, erzählt anhand beliebter Gegenstände: Es sind schöne und abstoßende, klassische und kuriose Dinge für Kinder und Erwachsene; Puppen in Uniformen, U-Boot-Modelle, Bildergeschichten, Brettspiele, Lottoscheine, Erotikspielzeug, Musikinstrumente, Schachfiguren oder Würfel für deutsche Soldaten angefertigt von jüdischen Kindern in den Ghettos. In den Spielsachen bildet sich Geschichte mit all ihren Aspekten ab: Technik, Wirtschaft, Politik, Erziehung, Frauengeschichte und Emanzipation, Imperialismus, Krieg, Rassismus, Fanatismus, Unrecht und Verbrechen. Autor André Postert, Dr. phil., Jg. 1983, hat Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Duisburg-Essen studiert und 2013 am Lehrstuhl von Wilfried Loth seine Promotion abgeschlossen. Kinderspiel glücksspiel kriegsspiel forum. Während seines Studiums war er als wissenschaftliche Hilfskraft tätig, ab 2014 als Lehrbeauftragter für Neuere Geschichte an der Universität Düsseldorf und freier Mitarbeiter am NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln.
Auch der Markt an Devotionalien wuchs ins Unermessliche. Viele Ideen findiger und geschäftstüchtiger Volksgenossen gingen der Propaganda allerdings zu weit – sie wurden verboten. Wie zum Beispiel ein Fieberthermometer mit dem Bildnis des Führers. Die Vorstellung, wohin sich die Menschen dieses Thermometer schieben könnten, gefiel der Propaganda gar nicht. Erster Weltkrieg: Kriegsspiele für die Heimatfront Die Spielzeugindustrie in Deutschland konnte auf eine lange Tradition zurückblicken und sie war mit ihren Zentren wie der Region Nürnberg /Fürth oder Sonneberg in Thüringen weltweit führend. Traditionell stellte sie Puppen für die Mädchen,, Ritterburgen für die Jungen her – entlang der damals üblichen Rollenverteilung. Im Kaiserreich kamen dann immer mehr Spielsachen und Spiele auf den Markt, in denen der Kaiser, die deutschen Generäle, die eigene Armee oder die Länder eine Rolle spielten, die Deutschland angeblich umkreisten und feindlich gesinnt waren. Kinderspiel glücksspiel kriegsspiel revival. Im Ersten Weltkrieg überschwappte Kriegsspielzeug für die Kinder daheim und auch für die Heimatfront den Markt.