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Außerdem war es sehr aufwendig, Kupfer zu verarbeiten. Schließlich muss es bei über 1000 Grad geschmolzen werden. Ein möglicher Hinweis darauf ist der hohe Schwermetallgehalt in Ötzis Lunge. Aber vielleicht war er auch nur ein Hirte, der die Alpen mit seiner Schafherde durchstreifte, um sie auf den üppigen Almen des hinteren Ötztals weiden zu lassen. Der älteste Mordfall der Geschichte Ein ewiges Mysterium bleibt auch der Tod des Gletschermannes. 2001 entdeckten die Wissenschaftler auf den Röntgenbildern einen Schatten in Ötzis linker Schulter. Sie identifizieren eine steinerne Pfeilspitze unterhalb des siebten Rippenbogens. Zusammen mit der Schnittwunde an der Hand und dem Blut an Kleidung und Waffen, das nicht von ihm stammt, war damit die nächste Sensation perfekt: Ötzi wurde ermordet. Der Pfeil traf den Mann von hinten und durchschlug das Schulterblatt. Erst kurz vor der Lunge machte das Geschoss Halt. Pathologen meinen, das sei eine typische Verletzung, wenn jemand zu Boden fällt und der Gegner seine Waffe in den Rücken des Opfers schießt.
Dass es Ötzi mit dieser Verletzung noch auf die Berge schaffte, scheint ziemlich unwahrscheinlich. Möglicherweise war er also nicht allzu weit von seiner späteren Fundstelle auf der Flucht, als es ihn erwischte. Unterwegs hatte er seine Utensilien verloren und musste sich am Berg neu organisieren. Er war dabei, neue Pfeile zu machen und sich einen neuen Bogen zu schnitzen. Durch die Verletzung muss er viel Blut verloren haben und war sehr geschwächt. Wahrscheinlich wurde es Nacht, Ötzi wollte noch Feuer machen, was nachts in den Bergen überlebensnotwendig ist. Doch es gelang ihm nicht. Ötzi, mit seinen 46 Jahren zur damaligen Zeit ein Greis, war mit seinen Kräften am Ende und starb schließlich vor Erschöpfung in der eisigen Kälte. Warum er kämpfen und fliehen musste, ob er alleine war oder in einer Gruppe, und wer seine Mörder waren – wir werden es wohl nie erfahren. Das gehört zu den ewigen Geheimnissen des Gletschermannes vom Tisenjoch.
Irgendjemand reißt ein Stück seiner Beinkleidung ab. Sein Birkenrindengefäß, das die Jahrtausende überdauert hatte, geht zu Bruch. Obwohl das genaue Alter des Toten im Eis noch nicht bekannt ist, pilgert bereits ein regelrechter Besucherstrom hinauf zur Fundstelle, um die Leiche zu bestaunen, zu fotografieren und zu filmen. Unter ihnen sind auch die beiden Extrembergsteiger Hans Kammerlander und Reinhold Messner, die sich gerade auf ihrer Südtirolumrundung befinden. Messner ist der Erste, der das Alter dieser perfekt konservierten Mumie auf mehr als 2000 Jahre schätzt. Im Fokus der Wissenschaft Ein paar Tage später wird die Mumie "Ötzi" getauft und in das Innsbrucker Institut für Ur- und Frühgeschichte gebracht. Unter der Leitung von Archäologieprofessor Konrad Spindler werden erste Untersuchungen durchgeführt, die Messners Theorie bestätigen – ja noch um einige Jahrtausende erweitern. Die Kupferaxt ist das entscheidende Indiz. Professor Spindler datiert das Alter der Leiche auf etwa 5300 Jahre.
Baden-Württemberg Vorbereitung eines Terroranschlags: Zweieinhalb Jahre Haft 04. 04. 2022, 17:29 Uhr (Foto: Uli Deck/dpa) Der Richter beschreibt den Angeklagten als Außenseiter, der aber im Gefängnis die Kurve kriegen könne. Der 22-Jährige soll Terrorpläne verfolgt haben. Bei einem fingierten Waffenkauf flog er auf. Doch das letzte Wort dürfte noch nicht gesprochen sein. Karlsruhe (dpa/lsw) - Er besorgte Anleitungen zum Bau von Molotowcocktails und Sprengstoffgürteln sowie Geld zum Kauf einer Kalaschnikow und hegte Terrorpläne - doch bei einem von verdeckten Ermittlern eingefädelten Waffengeschäft nahm die Polizei den Mann fest. Am Montag verurteilte das Landgericht Karlsruhe den 22-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren. Zwar ließen Staatsanwaltschaft und Verteidigung nach dem Urteil offen, ob sie Rechtsmittel einlegen werden. Da beide Seiten gänzlich andere Urteile gefordert hatten, könnte der Fall beim Bundesgerichtshof (BGH) zur Überprüfung landen. (Az: 5 KLs 510 Js 4383/21) Der Vorsitzende Richter bezeichnete die Beweisaufnahme als "herausfordernd".
So habe er anfangs wohl noch keine konkreten Anschlagspläne verfolgt. Davon geht das Gericht erst mit dem Kaufwunsch der Kriegswaffe aus. Unklar blieb bis zuletzt, wie konkret die Anschlagspläne des Mannes in Deutschland oder Frankreich, wo er zuletzt gelebt hatte, waren. Der Vorsitzende Richter attestierte dem 22-Jährigen eine gewisse Naivität. Er habe zu den Taten mehr oder weniger in Chats angeleitet werden müssen. Da er vorwiegend von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht habe, wisse das Gericht nur wenig über den Mann. In der Schule sei er eher Außenseiter gewesen, aber wohl nicht gänzlich radikaler Ideologie verfallen, sagte der Richter. Mit Unterstützung von Fachleuten könne er im Gefängnis seine Einstellungen ändern. Quelle: dpa