Deutscher Name, der du littest schwer, Wieder glänzt um dich die alte Ehr, Wächst um den verschlung'nen Doppelast, Dessen Schatten sucht gar mancher Gast. Dantes und Cervantes' welscher Laut Schon dem deutschen Kinde ist vertraut, Und am Tiber- wie am Ebrostrand Singt der braune Freund von Herrmanns Land. Wenn der engelsgleiche Völkerhirt Wie Antonius zum Wandrer wird, Den Verirrten barfuß Predigt hält, Neuer Frühling lacht der ganzen Welt. Alle Kirchen einig und vereint, Einer Herde einz'ger Hirt erscheint. Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz, Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz. Reiche Ernten schau ich jedes Jahr, Weiser Männer eine große Schar, Seuch' (Seuchen) und Kriegen ist die Welt entrückt: Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt. Dieses kündet deutschem Mann und Kind, Leidend mit dem Land die alte Lind' Daß der Hochmut mach' das Maß nicht voll, Der Gerechte nicht verzweifeln soll. (Version 1920, Anmerkungen v. Vered Lavan). Das lied der linde.com. Foto: Vered Lavan, Lindenbaum, Loßburg, Deutschland, 19.
Da die Herrscherthrone abgeschafft, wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft, bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt, wer berufen wird zu einem Amt. Bauer heuert bis zum Wendetag, all sein Müh´n ins Wasser nur ein Schlag, Mahnwort fällt auf Wüstensand, Hörer findet nur der Unverstand. Wer die meisten Sünden hat, fühlt als Richter sich und höchster Rat. Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier, Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier. Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar, schonet nicht den Greis im Silberhaar. Der Linde Lied | iaksite. Über Leichen muß der Höchste fliehn, und verfolgt von Ort zu Orte ziehn. Gottverlassen scheint er, ist es nicht, felsenfest im Glauben, treu der Pflicht, leistet auch in Not er nicht Verzicht, bringt den Gottesstreit vors nah´Gericht. Winter kommt, drei Tage Finsternis, Blitz und Donner und der Erde Riß, bet´ daheim, verlasse nicht das Haus! Auch am Fenster schaue nicht den Graus! Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein wofern sie brennen will, dir Schein. Gift´ger Odem dringt aus Staubesnacht, schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
Dreitägige Finsternis [] Bet' daheim, verlasse nicht das Haus! Auch am Fenster schaue nicht den Graus! Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein, Wofern sie brennen will, dir Schein,,. Gleiches allen Erdgebor'nen droht, Doch die Guten sterben sel'gen Tod, Viel Getreue bleiben wunderbar Frei von Atemkrampf und Pestgefahr. Untergang vieler Städte [] Eine and're mit dem Feuer ringt,, Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill. Viele Tote und Verrückte [], Was noch übrig, schau in jedes Land, Hat zur Hälft' verloren den Verstand. Kurzzeitherrscher bringen Völker in Armut [] Wie im Sturm ein steuerloses Schiff, Preisgegeben einem jeden Riff, Schwankt herum der Eintags-Herrscher-Schwarm, Macht die Bürger ärmer noch als arm. Denn des Elend einz'ger Hoffnungsstern Eines bessern Tages ist endlos fern. "Heiland, sende den du senden mußt! " Tönt es angstvoll aus des Menschen Brust. Polsprung, Erdachsenkippung [] (Polumkehrung, Polsprung?, d. Hg. Das Lied der Linde über die Zukunft Deutschlands | erstaunliche Prophezeiungen. ), Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf? "Alles ist verloren! "
5. Alte Linde, die du alles weißt, Teil' uns gütig mit von deinem Geist, Send' ins Werden deinen Seherblick, Künde Deutschlands und der Welt Geschick. 6. Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht, Eckstein sollst du bleiben Deutscher Zeit, hundertsechzig sieben Jahre Frist Deutschland bis ins Mark getroffen ist. 7. Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht, Tut und läßt, was ihren Sklaven recht. Grausam hat zerrissen Feindeshand Eines Blutes, einer Sprache Band. 29. Dantes und Cervantes' welscher Laut Schon dem Deutschen Kind vertraut, und am Tiber- wie am Ebro-Strand Liegt der braune Freund von Hermannsland. 11. Da die Herrscherthrone abgeschafft, wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft, bis der Tag kommt, da sich glaubt verdammt, Wer berufen wird zum Amt. 13. Wer die meisten Sünden hat, Fühlt als Richter sich und höchster Rat, Raucht das Blut, wird wilder noch das Tier, Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier. Das lied der linge de maison. 10. Arme werden reich des Geldes rasch, Doch der rasche Reichtum wird zu Asch, Ärmer alle mit dem großen Schatz, Minder Menschen, enger noch der Platz.