Und ich denke, wenn wir es schaffen, den Unterricht so zu gestalten, dass jedes Kind wirklich entsprechend seines Leistungsvermögens arbeiten und lernen kann, dann kann auch jedes Kind gute Leistungen erreichen. Und ich weiß auch, was ich meinen Lehrern hier abverlange, aber es gibt so sehr viel Befriedigung für einen auch selbst, wenn man erlebt, wie gut sich die Kinder entwickeln. " Nüßle: "Ich denke, dass man mit einer gezielten Förderung die Kinder auch motivieren kann, über bisherige Grenzen, die sie vielleicht in ihrem Leben selbst gesetzt haben, auch ein Stückweit über diese Grenzen hinauszugehen und das Bestmögliche aus sich herauszuholen und zu fördern. Thesen zur Inklusion | blista. " Stefan Nüßle weiß, wovon er spricht, denn er lebt die Inklusion täglich zu Hause mit sieben Kindern, von denen zwei lernbehindert sind. These 4: Je höher die Bildungsstufe, desto geringer die Chancen. Nüßle: "Das hängt, denke ich, von der Art des Förderbedarfs ab. Also, ich sag mal, ein Kind mit einer körperlichen Behinderung oder mit einer Sinnesbeeinträchtigung im Sehen oder im Hören ist, glaube ich, auch sehr gut geeignet, dafür gibt es ja viele gute Beispiele, ein Gymnasium erfolgreich abzuschließen, ein Studium auch erfolgreich abzuschließen. "
Ob und wie dieses Potential aktiviert bzw. zurückgehalten wird hängt dabei stark von den Umweltbedingungen ab. Die Umwelt wirkt schon früh auf die Entwicklung und Ausformung des genetischen Potentials ein. Andererseits entscheidet das genetische Potential darüber, wie die Umwelt aufgenommen und angeeignet wird. Die Erlebniswelt wird zwischen Innerer Realität (der menschliche Organismus, die Psyche, Intelligenz) und äußerer Realität (materielle Lebensbedingungen, Sozial- und Wertestruktur der Gesellschaft und des Umfeldes) unterschieden. Obwohl das Kind beispielsweise weder auf seinen Genotyp noch auf die Umwelt Einfluss nehmen kann, ist die Art und Weise, wie es die beiden Realitäten verarbeitet, individuell und hängt von der Kompetenz ab, das Potential für die eigene Entwicklung auszuschöpfen. Kritische thesen inklusion und integration. Im Laufe des Sozialisationsprozesses wird also immer ein vorübergehendes Gleichgewicht zwischen der sich verändernden inneren und äußeren Realität hergestellt. Die individuelle Verarbeitung der Realität erfolgt lebenslang als dynamischer, also aktiver und produktiver Prozess.
Deutschland deine Apostel Um nicht missverstanden zu werden. Ich stimme Hans Wocken in einem wichtigen Punkt zu. Es gab einmal eine Zeit, da war schulische Integration für alle Beteiligten, für Schüler, Eltern und Schulen, eine völlig freiwillige Sache. Eltern, die Integration wünschten, fanden – eher selten, aber immerhin gelegentlich – offene Türen. Und Schulen, die nicht wollten, mussten auch nicht. Integration war ein Gnadenakt. Seitdem von Inklusion die Rede ist und die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland innerstaatlich geltendes Recht ist, hat sich die Stimmungslage gewandelt. So manche Schulen und Schulverwaltungen sehen sich einem rechtlich gestützten Inklusionsbegehren gegenüber; sie müssen nun, was sie möglicherweise eigentlich (noch) nicht wirklich wollen. Kritische thesen inclusion sociale. Und die Betroffenen gehen nicht mehr betteln und Klinken putzen wie vor Zeiten, sondern fordern ihr Recht auf inklusive Bildung ein. Diese Analyse ist (leider) noch zu optimistisch. Dass die Ablehnung eines Schülers mit Behinderung zum Karrierekiller für solche Schulleitungen und Schulaufsichten werden kann, die sich nicht in der Lage sehen, Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf, einen angemessen ausgestatteten Platz an der allgemeinen Schule zu organisieren, ist ein durchaus erstrebenswerter Zustand.
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