Bei Makulaerkrankungen sind weder Prismen zur Bildverlagerung noch eine Wellenfrontoptimierung sinnvoll – und auch nicht deren Kombination. Das machen augenärztliche Fachverbände in einer Stellungnahme zur "BEST MACULA Spezialbrille" klar, die ein Optiker aus Dortmund als Hilfsmittel für Menschen mit Netzhautdegeneration anbietet. Bei einer Makuladegeneration werden Anteile der zentralen Netzhaut zerstört. Das führt zu einem Verlust der zentralen Sehschärfe: Genau dort, wo man hinblickt, ist ein blinder Fleck. Das Gehirn sucht dann als neuen Fixierpunkt auf der Netzhaut die Netzhautstelle mit dem dann schärfsten, aber verminderten Sehen. Spezialbrille für makuladegeneration definition. Mit viel Mühe können die Betroffenen aber die "exzentrische Fixation" erlernen: Beim Lesen von Texten beispielsweise lernen sie, gezielt "daneben zu sehen", um noch intakte Netzhautbereiche neben dem geschädigten Areal zu nutzen. Ein Optiker aus Dortmund hat die "BEST MACULA Spezialbrille" patentieren lassen, die mit Hilfe von Prismen das Bild auf den noch intakten Teil der Netzhaut jeden Auges verlagern soll.
Bis zum heutigen Tage müssen Betroffene lernen, an diesem schwarzen Punkt vorbeizuschauen, um ein Gesicht zu erkennen oder den Text lesen können. Das bedeutet: Damit Gesicht oder Text dorthin "rücken", wo noch ein Erkennen möglich ist - nämlich an den Rand des Blickfeldes - müssen sie den Kopf schräg halten. Denn der Rest, das sogenannte "Periphere Sehen", also das Sehen um das geschädigte Areal herum, bleibt in der Regel verschont. Das "Geheimnis" der neuen Brillen: Das Objekt, das man erkennen will, wird durch einen speziellen Schliff der Gläser auf eben diesen Teil der Netzhaut umgeleitet der von der AMD nicht betroffen ist. Der Brillenhersteller führt vor der Anfertigung genaue Tests durch, um diese Netzhautbereiche ausfindig zu machen. Makuladegeneration - Was man als Betroffener wissen sollte | SOS Augenlicht. Die Gläser werden dann in Abhängigkeit vom Ergebnis individuell angepasst. Dieses wird durch ein im Glas integrierte Vergrößerung zusätzlich verbessert. Der Patient kann dank der Brille mit natürlicher Körperhaltung im optimalsten Fall fast wieder normal sehen.
Auf diese Weise werde die exzentrische Fixation unterstützt und die Körperhaltung der Betroffenen werde positiv beeinflusst. In der Patentschrift bezieht sich der Optiker auf eine kanadische Publikation (1), in die die Daten von 33 untersuchten Personen einflossen. Dabei handelt es sich um eine retrospektive Analyse, eine Kontrollgruppe wurde nicht untersucht. Falsches Heilversprechen "Es ist davon auszugehen, dass die in der Patentschrift beschriebene Brille nicht besser zur Rehabilitation bei Makuladegeneration geeignet ist als konventionelle Brillen. " Zu diesem Schluss kommen der Berufsverband der Augenärzte (BVA), die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), die Bielschowsky Gesellschaft (BG) und die Retinologische Gesellschaft (RG) in ihrer Stellungnahme (2). Brille gegen Makuladegeneration: Optiker Nils Berndt aus Aplerbeck meldet Patent an | Dortmund. Die Fachverbände werten die entsprechende Darstellung daher als Täuschung. Ein solches falsches Heilversprechen birgt zudem die Gefahr, dass eine sinnvolle Anpassung vergrößernder Sehhilfen, sinnvolle Trainingsmaßnahmen oder gar eine notwendige medikamentöse Behandlung zur Besserung der Sehschärfe unterbleiben.
Inhaber und Optikermeister Nils Berndt vom Sehzentrum Optik Schmidt in Aplerbeck hat den Lockdown kreativ genutzt und die Spezialbrillen für Menschen mit Netzhauterkrankungen weiterentwickelt. "BESTMACULA ®", so der Name der neuen Brille, soll Menschen mit einer Makuladegeneration (Schädigungen im Auge an der Stelle des schärfsten Sehens, auch Makula genannt) im Alltag unterstützen. Vom Patent- und Markenamt gab es jetzt dafür ein Patent. Anlässlich der Brillenvorstellung fand Oberbürgermeister Thomas Westphal den Weg nach Aplerbeck, eine Videobotschaft gab es von Prof. Spezialbrille für makuladegeneration verlauf. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und eine Vertreterin des Ministeriums, Birgit Müller vom Handwerkerreferat, war ebenfalls anwesend. Beide ließen sich von Nils Berndt die Brille ausführlich erklären. "Diese außerordentliche Arbeit von Nils Berndt hat mich heute hierhergeführt, sie ist ein gutes Beispiel für unternehmerische Innovation im Handwerk", so der OB. Birgit Müller ergänzte: "Diese Leistung ist ganz beachtlich, da solche Innovationen sonst nur mit einem großen Forschungslabor im Hintergrund erbracht werden".
2015 Diese Pressemitteilung wurde bisher 6583 mal aufgerufen. Alle Meldungen von schlueterwerbung