"Der Autoverkehr könnte die geplante Brücke nutzen, aber für Radfahrer und Fußgänger aus den westlichen Wohngebieten, die in die Innenstadt wollen, ist es ein zu weiter Umweg", so Dr. Harald Wachsmuth, UWG-Sprecher im Ortsrat der Kernstadt. Auch wenn es noch ein paar Jahre bis zur Realisierung dauern dürfte - die Planung für die Abschaffung der drei höhengleichen Bahnübergänge im Stadtgebiet läuft schon lange. Los gehen soll es an der Moordorfer Straße, Baubeginn für eine Überführung könnte da schon 2023 sein. Die Pläne an der Siemensstraße sahen zunächst einen Tunnel vor, inzwischen allerdings hat man sich in der Verwaltung wohl von dem Projekt verabschiedet: Für den motorisierten Verkehr stehe nicht genügend Platz zur Verfügung, heißt es in der Begründung. UWG will Unterführung für Radfahrer und Fußgänger an der Siemensstraße | Neustädter Zeitung. Fußgänger und Radfahrer könnten alternativ den nahen Bahnhofstunnel nutzen. Moritz Plinke, Vorstandsmitglied der UWG, findet die Argumente wenig überzeugend. Für eine drei bis vier Meter breite Unterführung für Radfahrer und Fußgänger reiche der Platz in jedem Fall aus, haben er und Wachsmuth nachgemessen.
Kreuzungsbereiche wie der der Beerendorfer Straße mit der Friedrich-Ebert-Straße im Delitzscher Osten werden als kritisch betrachtet. Der Radweg der Beerendorfer Straße kreuzt die Nebenstraße ebenfalls. Wenn Autofahrer aus der Friedrich-Ebert-Straße auf die Beerendorfer Straße einbiegen wollen, müssen sie sich recht weit mit ihrem Vehikel vorschieben, um den anderen Autoverkehr einsehen zu können – die dazwischen kreuzenden Radfahrer kommen dazu und das Unfallrisiko steigt. Unterführung für Fußgänger und Radfahrer entsteht in Zeutsch | Saalfeld | Ostthüringer Zeitung. Generell aber, so die Betonung der Polizei, sind Kreuzungsbereiche für alle Verkehrsteilnehmer immer wieder ein Problem. Da gelte wie überall, dass auf den obersten Paragrafen der Straßenverkehrsordnung und die gegenseitige Rücksichtnahme zu achten ist. So auch in den Kreisverkehren, wo es ebenfalls zu Konflikten zwischen Rad- und Autofahrern kommt. Immer wieder prekär wird die Lage auch in den Unterführungen nur für Radfahrer. Positiv sind Maßnahmen wie die in der Unterführung Beerendorfer Straße. Dort hat man die eigens markierte Fahrradspur wiederum in eine Spur zum Hinab- und eine Spur zum Hinauffahren unterteilt.
Seit Donnerstag ist die Unterführung an der Kreuzung Güterstraße/Fittingstraße dicht. Dort gibt es kein Weiterkommen mehr – zumindest für den Autoverkehr. "Bisher kam es kaum zu Beschwerden", sagt Singens Radfahrbeauftragte Petra Jacobi bei einem Vor-Ort-Termin mit dem SÜDKURIER. Sie rechne damit, dass es noch ein paar Tage dauern werde, bis sich laut Jacobi alle Bürger an die neue Verkehrsführung gewöhnen werden. Wie zur Bestätigung schiebt ein Radfahrer den neuen gemeinsam Fuß- und Radweg hinunter und fragt, wo er lang fahren dürfe. Zwei Radfahrerinnen, die den neuen Weg schon gefunden haben, sind Anja Böttcher und Dorothea Grund. Sie finden die neue Verkehrsführung sinnvoll. "Das ist jetzt alles hier viel besser geregelt, es ist jetzt lange nicht mehr so gefährlich", sagt Anja Böttcher. Video: Matze Güntert, Lukas Ondreka Dorothea Grund würde sich wünschen, dass die neue Verkehrsführung über die neunmonatige Testphase hinweg Bestand habe: "Ich wusste erst nicht so recht, wo ich lang muss, weil es noch zu neu ist, Aber gerade, wenn man mit Kindern unterwegs ist, fühlt man sich jetzt viel sicherer, da die Autos nicht an einem vorbeirauschen. "
Dafür sind bereits Mittel in den Haushalt eingestellt und diese werden im Rahmen des Mobilitätskonzeptes umgesetzt. " Weitere noch nicht umgesetzte Beschlüsse sind die Verbesserung der Ampelschaltung am Kaarster Bahnhof und die Sanierung des Radweges entlang der Driescher Straße in Büttgen. Die Umstellung der Ampelschaltung wurde mit Straß besprochen und ist in Planung. Der Radweg an der Driescher Straße wird Instand gesetzt, sobald die Erdarbeiten für das Glasfasernetz dort abgeschlossen sind. Ende März hatte das Tiefbauamt der Stadt mit der Umsetzung eines Maßnahmenkonzeptes für die Radwege begonnen. Zu den von der schwarz-grünen Koalition beschlossenen Maßnahmen gehört unter anderem die rote Färbung diverser Querungs- und Gefahrenstraßen. So soll die Sicherheit im Radverkehr erhöht werden. Uwe Schielke, Leiter des Tiefbauamts, freute sich über den schnellen Start der Arbeiten: "Wir haben an einer Vielzahl von Straßen mit den Markierungsarbeiten begonnen", sagt er. Betroffen sind unter anderem die Alte Heerstraße, die Girmes-Kreuz-Straße, die Maubisstraße und die Driescher Straße.