So ein Stück müsse «generationenübergreifend» funktionieren und zwinge einen zur Reduktion, sagt von Graffenried. Dieses breite Zielpublikum stelle eine Herausforderung dar und verpflichte zu einer gewissen Schlichtheit und einem bewussten Umgang mit Ironie. Sie schrieb das Stück «Donkey der Schotte und über den Esel und das Pferd, das sich Rosi nannte» nach dem Roman «Don Quijote» von Miguel de Cervantes zusammen mit ihrem Lebenspartner, dem Berner Autor Martin Bieri. Die Grundidee: Was haben sich eigentlich die beiden Tiere gedacht in einem der bekanntesten Romane der Weltliteratur? Schreiben sei kollektive Arbeit, sagt Ariane von Graffenried, zum Beispiel mit Lektoren, Übersetzerinnen, dem Publikum. «Das gemeinsame Schreiben mit einem Co-Autor ist eine Extreme davon. » Es sei aber eine schöne Erfahrung gewesen, fügt sie hinzu. Gemeinsam entwickelten sie die Geschichte, Figurenprofile und Dialoge. «Wir haben das Stück sozusagen vierhändig geschrieben. » Ariane von Graffenried ist überzeugt, dass gute Literatur durch die Herstellung einer gemeinsamen Erfahrung die Welt verändern kann: «Etwa, indem man mit Klischees und Stigmata spielt, um sie zu brechen.
Das Ende von Schilda Eine höhere Idiotie von Ariane von Graffenried & Martin Bieri Uraufführung Endlich anders leben. Nicht mehr mitmachen beim ewigen Schneller, Höher, Besser. Das ist der Traum einer kleinen Gruppe von Aussteigerinnen und Utopisten, die sich hier verschanzt hat, im Elysium der Torheit, der Stadt hinter den sieben Bergen an der Ausfallstrasse Europas, im dunklen Abseits zwischen Raststätten, flackernden Billboards und brünstigen Fröschen oder Wölfen: in Schilda, dem selbstgezimmerten Bunker des Schabernacks. Hier sind die Dummen unter sich und leben nach ihren eigenen Gesetzen. Wissen halten sie für den gegenwärtigen Stand des Irrtums, und ihr politisches System basiert auf dem Dogma der Unvernunft. Die Schildbürgerstreiche sind eine ebenso komische wie tiefgründige Parabel auf den ständigen Versuch der Menschen, die richtigen Antworten auf die falschen Fragen zu finden. Das Berner Autor* innen-Duo Ariane von Graffenried und Martin Bieri hat den Stoff in die Gegenwart geholt.
Von Martin Bieri und Ariane von Graffenried frei nach dem Roman von Miguel de Cervantes Familienstück für Kinder mit Musik von Walfried Böcker Eine Abenteuerreise auf dem Rücken von Esel und Pferd für Groß und Klein! Rosi, das Pferd, liebt alles, was glitzert und würde am liebsten zum Zirkus gehen! Stattdessen steht sie im Stall, zusammen mit Donkey, dem Esel. Der mag es lieber ruhig, außerdem frisst er sehr gerne und muss deswegen schon mal pupsen. Das findet Rosi unmöglich! Der Stall gehört Herrn Ritter, der schrecklich vergesslich geworden ist. Er weiß noch nicht einmal mehr, dass sein Pferd Rosi- nante heißt, weswegen Rosi sich kurz entschlossen selber Rosi nennt: »Rosi, das Pferd, das sich Rosi nannte«. Herrn Ritters Leidenschaft sind Ritterbücher, so dass er schon überall Drachen und Ungeheuer sieht. Deswegen will ihn seine Tochter Antonia in ein Altenheim bringen. Nach den Plänen der Politikerin Frau Girandola könnten dann auf dem Grundstück seines Hauses Gewinn bringend Windräder aufgestellt werden.
In die Geschichte des berühmten Ritters von der traurigen Gestalt webt das Berner Autor*innenduo aktuelle Themen wie Alter, Migration und saubere Energie mit ein. DONKEY DER SCHOTTE UND DAS PFERD, DAS SICH ROSIE NANNTE ist ein Stück über Freundschaft und Zusammenhalt, eine Abenteuerreise auf dem Rücken eines Esels und eines Pferdes, die sich sehr mochten. 8 Spieler*innen, für Kinder ab 6 Jahren UA: 07. 12. 2018, Konzert Theater Bern, Regie: Sophia Bodamer DEA: 14. 11. 2021, Saarländisches Staatstheater, Regie: BETTINA BRUNIER Das Ende von Schilda nach dem Lalebuch SIE WOLLEN DEN TEXT LESEN? ZUR TEXTBESTELLUNG GEHT ES HIER. Was haben ein Schweinebauer, eine Hellseherin, ein Faxenmacher, eine Brokerin aus Beijing, eine Consultant in der Nahrungsergänzungsmittel-Branche, ein Architekturtheoretiker und ein IT-Troll gemeinsam? Sie sind Heimatsuchende und Aussteiger zugleich, glauben an ihre kleine Gemeinschaft in Schilda und an ein kühles Getränk in der Kneipe. Vor drei Jahrzehnten ist Schilda abgebrannt.
Auch in der neuen Spielzeit wolle man am Luzerner Theater, Gemeinschaft stiften, Raum schaffen für Geschichten und neue Perspektiven, wird Intendantin Ina Karr in der Mitteilung zitiert. «Wir wollen spürbar machen, dass Theater ein Epizentrum für Stadt und Region sein kann. »