In den Folgejahren stellte Friedensreich Hundertwasser international aus, realisierte Architekturprojekte in aller Welt und engagierte sich mit zahlreichen Interventionen für ökologische und gesellschaftspolitische Belange. Der österreichische Künstler starb am 19. Februar 2000 an Herzversagen an Bord der Queen Elisabeth II. Sein Grab liegt unter einem Tulpenbaum in Neuseeland, wo er auf eigenem Land den Garten der glücklichen Toten angelegt hatte. Die Ausstellung "Imagine Tomorrow" ist eine Gegenüberstellung der Bilder der Künstler, die aus 170 Exponaten aus österreichischen und internationalen Sammlungen besteht, es geht um die Bewunderung Hundertwassers für Egon Schiele. In der Ausstellung gelang es mir nicht, mich auf die Bilder einzulassen. Erst zuhause, als ich das 270 Seiten starke, großformatige Buch zur Ausstellung zur Hand nahm und mir die Bilder in Ruhe ansah, begannen sie auf mich zu wirken. Zwischen den wirklich wunderschönen, ausdrucksstarken Bildern der beiden Künstler finden sich zahlreiche Briefe, Dokumente und Texte wie dieser: "Warum man die Kinder nicht malen lässt am Trottoir ihre Figuren und an den Wänden und Mauern der Straßen ihre Linien zeichnen?
Der Erfolg dieses Projekts war der Grundstein für viele weitere Planungen, mit denen Hundertwasser in der Folge beauftragt wurde. Sein letzter Wille Am 19. Februar 2000 verstarb er auf dem Kreuzfahrtschiff "Queen Elizabeth II" im Alter von 71 Jahren. Friedensreich Hundertwasser wurde auf seinem Grundstück in Neuseeland im "Garten der glücklichen Toten" beerdigt. Wunschgemäß ruht er dort nur in ein Leichentuch gehüllt, in einer Tiefe von 60 Zentimetern. Auf seinem Grab wurde ein Baum gepflanzt, der das Weiterleben des Toten symbolisieren soll.
Einige von Schieles Bilder wirken auf mich schwermütig und leicht bedrohlich, wie Selbstseher ( Tod und Mann) von 1911, Trauernde Frau von 1912, Tote Mutter von 1910 oder Die Entschwebung (Die Blinden) von 1915. Besonders gut gefallen mir die Bilder von Städten und Dörfern, die meisten sind Öl-, Bleistift oder Kreidezeichnungen. Wie bei all seinen Stadt- und Dorfbildern ist keine Linie mit dem Lineal gezogen, kein rechter Winkel prägt die Form, die Kunstwerke wirken melancholisch-harmonisch, sie strahlen eine wohltuende Ruhe aus, mit vielen liebevollen Details. Ganz anders seine Selbstporträts; mit zur Seite geneigtem Kopf und gespreizten Fingern, manche wirken verkrampft, schmerzhaft, mit unnatürlich langen Fingern, der finstere Blick wie in Selbstbildnis mit gesenktem Kopf. Um zum Ende meiner laienhaften Betrachtungen zu kommen: Eine sehenswerte Ausstellung, mit eindrucksvollen Bildern, interessanten Gegenüberstellungen und vielen Informationen über die beiden Künstler. Die Ausstellung kann mit dem Kulturpass besucht werden.
Ich habe mich dann doch in die Bilder verguckt, aber das habe ich mehr dem Buch zu verdanken. In der Ausstellung war ich irgendwie sehr gestresst. Egon Schiele wurde am 12. Juni 1890 in Tulln geboren. 1906 nahm er das Malereistudium an der Wiener Akademie auf. 1907 kam er in Kontakt mit dem 28 Jahre älteren Gustav Klimt und festigte 1910 seinen Ruf als "begabter Paladin" (mächtiger Gefolgsmann) von Gustav Klimt. Kurz bevor er zum Kriegsdienst eingezogen wurde, heiratete er 1915 die aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Edith Harms. Das Jahr 1918 brachte schließlich den großen Durchbruch. Beflügelt durch den enormen Verkaufserfolg auf der XLIX. Ausstellung der Wiener Secession 1918 gründete er die Neue Seccession Wien. Doch nur wenige Wochen später machte die Spanische Grippe alle Pläne zunichte. Drei Tage nach seiner Ehefrau starb Egon Schiele am 31. Oktober 1918. Friedensreich Hundertwasser wurde am 15. Dezember 1928 in Wien als Friedrich Stowasser geboren. Bereits 1934 schuf er erste Jugendzeichnungen und 1936 wurde ihm von der Montessorischule ein "außergewöhnlicher Farben- und Formensinn" attestiert.