Ausstellung vom 19. Februar bis 12. April 2015 veränderte Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 20 Uhr / Eintritt frei, Ausweis erforderlich "AudioGuide zur Ausstellung "Vivian Maier - Street Photographer" im Willy-Brandt-Haus Im Rundgang durch die Ausstellung "Vivian Maier - Street Photographer" berichtet die Kuratorin Anne Morin über Vivian Maier und ihre Fotografien. (Englisch) Die deutsche Übersetzung wird von Jana Plewa gesprochen. Erstmalig in Deutschland präsentiert der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus die Ausstellung Vivian Maier – Street Photographer mit einer Auswahl von 120 Werken vom 19. April 2015. Vivian Maier (1926-2009) ist innerhalb weniger Jahre zu eine der wichtigsten amerikanischen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts aufgestiegen. Dabei hat sie selber zeitlebens niemandem ihre auf über 150. 000 geschätzten Aufnahmen gezeigt und einen Großteil ihres Werks selbst nie gesehen. Einige tausend unentwickelte Filmrollen fanden sich neben Vintages und Negativen 2007 in der Zwangsversteigerungsmasse, die von drei Höchstbietenden erworben wurde.
Zeitweise arbeitete sie als Kindermädchen und Haushälterin. Vor allem die Fotografie, ihre große Leidenschaft, gab ihr immer wieder Kraft. Den größten Teil ihrer Freizeit verbrachte sie daher vor allem hinter der Kamera. Im fortgeschrittenen Alter hortete Vivian alles was sie konnte und spannend fand: Diversen Schnickschnack, alte Zeitungen und ganz besonders viele belichtete, jedoch unentwickelt gebliebene Filmrollen. Einen Großteil ihres fotografischen Besitzes sah die Künstlerin wahrscheinlich nie selbst. Vivian bewahrte ihn in einem Mietlager auf. Irgendwann konnte sie die Miete nicht mehr bezahlen. Deshalb kam es 2007 zu einer Zwangsversteigerung durch ein Auktionshaus. Vivian Maier Fotos: Unentdeckte Diamanten Ron Slattery konnte über 1000 Aufnahmen für 250 US-Dollar erwerben – gemessen am gesamten Bestand, war dies nur ein kleiner Teil. Im Jahr 2008 trug er Vivian Maiers Aufnahmen erstmals in die Öffentlichkeit, in dem er sie auf seinem Blog präsentierte. Doch dieser war nicht gut besucht und so schlummerte der Schatz weiter vor sich hin.
Als bei einer Auktion im Jahr 2007 mehrere Kisten mit Foto-Negativen auftauchten, hatte in der Kunstwelt noch keiner von Vivian Maier gehört. Heute, nach ihrem Tod, gilt sie als eine der wichtigsten Vertreterinnen der amerikanischen Street Photography. Spätestens seit zwei Ausstellungen zu Vivian Maier im Willy-Brandt-Haus in den Jahren 2015 und 2018 ist ihre Fotografie auch den Berlinern bekannt. Auch ihre eigene Geschichte trägt zur Mythenbildung bei: Die 1926 als Kind europäischer Einwanderer in New York geborene Maier arbeitete lange als Kindermädchen – dass sie zeit ihres Lebens mit Geldsorgen zu kämpfen hatte und leidenschaftlich fotografierte, teilte sie mit niemandem. Im Verborgenen fertigte sie ihre Bilder an, ein Großteil ihrer Filmrollen blieb unentwickelt. Nun widmet die Werkstattgalerie Hermann Noack — in Kooperation mit der New Yorker Howard Greenberg Gallery — Vivian Maier eine Ausstellung in Berlin, die das Werk der Künstlerin in rund 120 Abzügen und Super 8-Filmen zeigt.