Stimmt diese, dann kann ich meinen Lebensweg (wieder neu) mit Ihm gehen. [Dieser Artikel ist erschienen in der Zeitschrift "Folge mir nach". Diese Zeitschrift erscheint alle 6 Wochen und ist zu beziehen bei der Christlichen Schriftenverbreitung, Hückeswagen:] Quelle:
Hoffnung für alle Gott klagt sein Volk an 1 Hört, wozu der HERR sein Volk auffordert: »Kommt und verteidigt euch! Berge und Hügel sollen Zeugen unseres Rechtsstreites sein! « 2 Ihr Berge und ihr uralten Fundamente der Erde, hört, welche Anklage der HERR gegen sein Volk erhebt! Jetzt geht er mit Israel ins Gericht. 3 Er fragt: »Was habe ich dir bloß angetan, mein Volk? Habe ich vielleicht zu viel von dir gefordert? Sag es nur! 4 Habe ich dich nicht sogar aus der Sklaverei in Ägypten erlöst und dir Mose, Aaron und Mirjam als Führer gegeben? 5 Mein Volk, erinnere dich doch, welche finsteren Pläne Balak, der König von Moab, gegen dich schmiedete und was ihm Bileam, der Sohn von Beor, zur Antwort gab! Denk daran, wie du den Jordan bei Schittim überquertest und weiter bis nach Gilgal zogst! Dann wirst du erkennen, was ich, der HERR, für dich getan habe. Ich bin treu und gerecht! « 6 Das Volk fragt: »Wie können wir denn dem HERRN begegnen, diesem großen und erhabenen Gott? Micha 6 8 auslegung 1. Sollen wir einjährige Rinder als Opfer für ihn verbrennen, wenn wir ihn anbeten wollen?
Vorab darum »sucht« Gott das Gute an ihm bzw. erwartet es von ihm. Das »Gute« besteht in nichts anderem als in dem in der Form eines Dreispruches (drei ist die Zahl Gottes) Ausformulierten und Konkretisierten: JHWHs erstes Anliegen ist »Recht und Gerechtigkeit« ( mišpāṭ; Leitwort des Amos, vgl. 5, 7. 15. 24; 6, 12, vgl. auch Jes 1, 10-17; 5, 7 Mi 3, 1. 9 u. a. ). Es geht aber nicht nur um in Taten geübte Gerechtigkeit: Diese Taten müssen aus inneren Entscheidungen kommen, die aus der »Liebe zur Verbundenheit« ( 'ah a bat ḥæsæd) mit den Menschen als Gottes »Partnern« geboren sind (vgl. Hos 6, 6, wobei ḥæsæd von der Septuaginta und Mt 19, 13; 12, 7 mit »Erbarmen« wiedergegeben wird). Beide, Gerechtigkeit und »treuer Brudersinn« ( ḥæsæd) ist schwer mit einem einzigen Wort übersetzbar), sollen sich speisen aus einem achtungsvollen und aufmerksamen, d. Micha 6 8 auslegung der. ehrfürchtigen »Wandern mit (seinem) Gott« (so nur noch bei Henoch in Gen 5, 24 und Noach in Gen 6, 9, allerdings Hitpael mit 'æt). […] Wir haben in Mi 6, 8 die lapidarste Zusammenfassung und Gewichtung der Willensoffenbarung JHWHs vor uns.
Ich werde es so machen, wie du sagst. " Die Folgen hat der Prophet Micha mit zwei Worten beschrieben: "Liebe üben". Nicht nach dem Motto leben: "Wie du mir, so ich dir". Muss man sich denn alles gefallen lassen? Nein, keineswegs! Aber man muss nicht mit gleicher Münze heimzahlen. Die Liebe gibt unerwartete, manchmal umwerfende Antworten. Die Liebe, die Gott uns durch Jesus Christus erweist, macht uns fähig, auf Böses mit Liebe zu reagieren. Wer von der Liebe Christi geprägt ist, kann auf Angriff mit Zuwendung reagieren. Da können wahre Wunder geschehen. Vielleicht denken Sie jetzt: Das schaffe ich nie. Und ob der Gerhard Hörster das schafft, weiß ich auch nicht. Der hat gut reden. Der lebt jetzt im Ruhestand und kann Konflikten und unangenehmen Menschen aus dem Weg gehen. Aber wie ist das in seinem Berufsleben gewesen? Hat er keine Konflikte erlebt? Ist er ihnen aus dem Weg gegangen? Micah 6 | Hoffnung für alle :: ERF Bibleserver. Allen Menschen in Liebe begegnet? Nein, das habe ich nicht geschafft. Ich konnte meinen Studenten nicht nur angenehme Dinge sagen.
Angesichts einer Zuhörerschaft, die Religion einseitig nur im Sinn des Opferkultes zu denken vermag, muß unser Prophet verkünden, daß das mitmenschliche Ethos Gott mindestens ebenso wie der direkte Gottbezug (Glaube, Gebot, Kult) am Herzen liegt. Dieses verinnerlichte Ethos gehört konstitutiv – und nicht bloß konsekutiv – zur bundespartnerischen Existenz vor JHWH. Religion ist biblisch nicht einfachhin »Rückbindung an Gott«, sondern »Ja« zu JHWH als JHWH, d. nur wer in, mit und durch JHWH sich in Gerechtigkeit und Brudersinn der mitmenschlichen Gemeinschaft zukehrt, gehört zu ihm. Mi 6, 8 begegnet dem verbreiteten Mißverständnis, die ersten drei Gebote seien »primär«, die sieben anderen (alle auf den Mitmenschen ausgerichtet) seien »sekundär«. Das unauflösbare »Fadenkreuz« (Vertikale und Horizontale, d. Alfons Deisslers Auslegung von Micha 6,8: „Man hat dir verkündet, o Mensch, was gut ist und JHWH an dir sucht …“ – NAMENSgedächtnis. Gottes- und Nächstenliebe) ist wesensbestimmend für die ideale Bundespartnerschaft des Menschen. Insofern war Jesus, der Christus, der »Bund« selbst (Jes 42, 6; 49, 8). In ihm hat die Menschheit jenes »Ja« in Person gefunden, das gleichzeitig ein vollendetes »Ja« zu Gott wie zu den Menschen ist.