"Nach der Rechtsprechung sind in der Regel bis zu 20 Hühner problemlos möglich. Im Zweifel sollte man sich hier bei der Gemeinde informieren", meint auch Rechtsanwalt Roman Sostin von Haus & Grund Bayern gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk" (BR) abschließend. Rubriklistenbild: © Mint Images/Imago
Man lebte früher enger mit dem Vieh zusammen, quasi Tür an Tür, und genoss natürlich auch weniger Luxus als wir heutzutage. Hühner in der Wohnung – ein neuer Trend? Auch in wohlhabenden Industriestaaten entdecken immer mehr Menschen das Huhn für sich. In den USA gibt es einen regelrechten Trend, Hühner in den eigenen vier Wänden zu halten. In speziellen Kursen und Hühnerseminaren lernen die angehenden Geflügelbesitzer, wie sie die Tiere am besten pflegen. Allerdings ist die Hühnerhaltung in der Wohnung auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten oft illegal. In Städten wie Miami, New York City und Los Angeles verbieten strenge Gesetze ein solches Treiben – mit dem Resultat, dass die Einwohner dieses häufig ignorieren. Wie lange dieser Boom noch andauert, wird sich zeigen. Fazit: Für jeden gibt es eine geeignete Unterkunft. Menschen leben in der Wohnung, Hühner im Hühnerhaus. Hühner komplett im Wohnhaus zu halten, ist nicht zu empfehlen, es sei denn, die Tiere leben in einer Voliere oder in einem nicht anderweitig genutzten Keller- oder Hobbyraum mit Zugang zum Garten oder zur Terrasse.
Wer darf denn eigentlich Hühner halten? Im Grunde genommen darf jeder, der einen Garten hat, Hühner halten. Dennoch sollten Sie vor der Anschaffung mit Ihren Nachbarn, auf jedem Fall mit dem Vermieter und der Gemeinde Rücksprache halten. Häufig ist der Hahn und sein Krähen der größte Störfaktor für Nachbarn und Anrainer. Wer sich aber kleine Hühner-Gruppen anschafft, der kann auf einen Hahn getrost verzichten. Ab einer Zahl von sechs Hühnern kann man sich einen Hahn anschaffen. Darunter sind es tatsächlich schon fast zu wenige Hühner für einen Hahn. Der würde seine Hennen dann zu oft "beglücken", was zu großer Unruhe und sogar Stress unter den Hühnern führen könnte. "Solange die Nachbarn nicht durch die Hühnerhaltung gestört oder in ihrem Eigentum beschränkt werden, gibt es gegen die Hühnerhaltung auch aus nachbarschaftsrechtlicher Sicht keine Einwände. Auch im bauordnungsrechtlichen Sinne gibt es keine Bedenken, da dort Hühner in der Regel als Kleintiere eingestuft werden, die auch in allgemeinen Wohngebieten gehalten werden dürfen, ohne dass eine Erlaubnis der Gemeinde vonnöten ist. "
In diesem Fall greift die jeweilige Duldungsfrist. Dies bedeutet, dass der Nachbar nun nichts mehr gegen die Entenhaltung unternehmen kann. Der Gesetzgeber möchte verhindern, dass plötzliche Nachbarschaftsstreitigkeiten zu "Racheakten" führen, aufgrund derer die Tiere abgeschafft werden müssen. Gleiches kann übrigens auch gelten, wenn ein neuer Nachbar einzieht. Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass der sich wegen der Enten beschwert. Allerdings wird ihm bereits vor dem Einzug klargewesen sein, dass Sie Enten halten. Daher stehen seine Chancen vor Gericht nicht gut. Dies alles – das muss man leider so sagen – bedeutet jedoch nicht, dass Sie automatisch im Recht sind und Ihre Enten behalten dürfen. Ebenso kann es sein, dass Ihnen Behörden oder Gerichte stramme Auflagen aufbrummen, wie Sie Ihre Enten zu halten haben. Wie wir es auch drehen und wenden: Zeigen Sie jederzeit einen guten Willen, indem Sie auf Dinge wie Geruchs- und Lärmbelästigungen achten und diese möglichst vermeiden.