So ist das Familienstück "Das Sams" Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen Wer bist du denn? Das Sams (rechts) mit Herrn Taschenbier. © Quelle: Katrin Ribbe Die Kinderbuchreihe "Das Sams" wird im Schauspielhaus Hannover als Theaterstück aufgeführt. Die Bühnenversion macht Kindern genau so viel Spaß wie Eltern und Großeltern. Share-Optionen öffnen Share-Optionen schließen Mehr Share-Optionen zeigen Mehr Share-Optionen zeigen Hannover. Es gibt schlechtere Mitbewohner als das Sams. Es kann zwar sein, dass das koboldartige Wesen ab und zu ein Tischbein, ein Lineal oder einen Papierkorb anknabbert. Dafür profitiert der Gastgeber von den blauen Wunschpunkten im Gesicht des Sams: Mit ihnen geht so ziemlich jeder Wunsch in Erfüllung – er sollte aber präzise genug formuliert sein. Herr Taschenbier (Mathias Max Herrmann) möchte keinen Mitbewohner und er möchte vom rothaarigen Wesen mit der Schweinsnase auch nicht "Papa" genannt werden. Herr Taschenbier möchte seine Ruhe haben, braune Anzüge mit karierten Hemden tragen und sein kleinbürgerliches Leben als Angestellter in einer Fabrik für Regenschirme führen.
Hochgeladen von: eventim DAS SAMS Familienstück nach Paul Maar Am Sonntag schien den ganzen Tag die Sonne. Am Montag kam Herr Mon zu Besuch. Am Dienstag hatte Herr Taschenbier Dienst. Am Mittwoch war Mitte der Woche. Am Donnerstag hatte es den ganzen Tag gedonnert und am Freitag bekam er frei. Und am Samstag, da trifft Herr Taschenbier auf das Sams. Und weil es für Herrn Taschenbier so leicht zu erraten ist, wie das heißt, was da singend auf dem Markt sitzt, folgt das Sams ihm von nun an auf Schritt und Tritt. Anfänglich ist Herr Taschenbier genervt von seiner neuen Begleitung: Das Sams ist frech und laut, liebt Reime, frisst Stuhlbeine und alles, was ihm unter den Rüssel kommt und trägt einen Taucheranzug. Bis er etwas am Sams entdeckt: Es besitzt Wunschpunkte. Doch Vorsicht: Man muss genau und exakt wünschen! Und so erlebt Taschenbier die kuriosesten Dinge: ein Eisbär ist plötzlich in seinem Zimmer, er hat auf einmal sehr viel Geld, bekommt ein schickes Auto, landet auf einer einsamen Insel... und verliebt sich in seine neue Kollegin Frau März.
Das passt dem Sams allerdings gar nicht und auch die Wunschpunkte werden immer weniger Regisseur Tom Kühnel verknüpft in seiner Sams-Fassung die ersten drei Teile der beliebten Bücher von Paul Maar und schickt das Sams und seinen Papa Taschenbier auf eine turbulente Wunsch-Reise.
Und am Samstag …" – da kam das Sams. Es folgt Herrn Taschenbier auf Schritt und Tritt, verspeist neben Würstchen auch Tischbeine und geht seinem Vaterfigur-ähnlichen Begleiter mit Naivität und Direktheit ziemlich auf die Nerven. Hätte das Sams nicht seine Wunschpunkte, von den Taschenbier ausgiebig Gebraucht macht – er hätte den Quälgeist wahrscheinlich vor die Tür gesetzt. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Seit 1973 das erste Kinderbuch von Paul Maar erschien, kamen etliche Fortsetzungen, Film- und Hörbuchableger und ein Puppentheater dazu. So, wie das Sams in jedem dieser Formate anders dargestellt wird, hat auch jeder Zuschauer eine ganz eigene Vorstellung von der kindlichen Koboldfigur. Schauspieler Müller sind die hohen Erwartungen von Kindern und Erwachsenen bewusst: "Auch Kinder wissen nach fünf Minuten, ob sie mir das Sams abkaufen: Wenn es gut ist, akzeptiert man auch das Neue. " Wichtig ist dem 49-Jährigen, der bereits Rollen in mehreren Familienstücken hatte, das junge Publikum ernst zu nehmen: "Wenn 600 Kinder im Saal sitzen, hat das eine besondere Energie – sie reagieren sofort.
Ebenso das seiner Mitmenschen: die daueraufgeregte Vermieterin Frau Rotkohl (Catherine Stoyan), die zarte Frau März (Antonia Eleonore Hölze), der ölige Chef Oberstein (Janko Kahle) und auch Taschenbiers Freund Herr Mon (Andreas Schlager) mit seiner komischen Art zu reden. Das Sams hopst, tanzt, singt, lacht, reimt und legt sich natürlich sofort mit Herrn Taschenbiers ewig motzender Vermieterin an. "Frau Rotkohl, die ist innen hohl", singt das laute Sams mit Inbrunst und bringt den ängstlichen Herrn Taschenbier anfangs zur Verzweiflung. Er fürchtet sich vor seiner Zimmerwirtin Frau Rotkohl, vor seinem Chef und überhaupt vor allen Leuten, die schimpfen und befehlen. Das Sams, ein furchtloses, ja beinah respektloses Wesen, das sich vor nichts und niemanden einschüchtern lässt, beschließt kurzerhand, bei Herrn Taschenbier zu bleiben. Und so nimmt eine turbulente Woche ihren Lauf, in der Herr Taschenbier zusehends selbstbewusster wird. Doch als er das Sams gerade lieben gelernt hat, muss es leider verschwinden, weil die Woche rum und es wieder Samstag geworden ist.
Sonntag, 3. März 2019 - 17:00 Montag, 25. März 2019 - 10:30