Der simulierte Bunker Ich habe in den letzten zehn Wochen das Gefühl gehabt, dass der Krieg in der Ukraine für viele Menschen im Westen wie Netflix ist. Folge 56: Was geschieht in der Ukraine? Folge 32: Der Sturm auf Asowstal. Oder: Das Leben in einem Bunker. Freunde von mir haben den Spieß sozusagen umgedreht. In der Alten Münze in Berlin haben sie eine Ausstellung organisiert, die einen ukrainischen Bunker simuliert. Mit Geräuschen und Bildern. Die Deutschen, die dort hinkamen, sind den Ukrainerinnen weinend um den Hals gefallen. Wie findest du Song&Aufführung der Ukraine beim ESC? (Technik, Musik, Internet). Dabei war das nur ein Bruchteil von dem, was wir die letzten zehn Wochen erleben mussten. Für die Ausstellung war auch ich vor einer Woche in Berlin. Am Tag des Sieges habe ich gehört, dass ukrainische Flaggen auf einigen Demonstrationen verboten wurden. Das kann nicht sein. Warum müssen unsere Flaggen eingerollt werden? Warum müssen wir als Opfer uns den Gefühlen der Russen anpassen? Ich verstehe das nicht. Nach zehn Wochen Krieg muss doch allen bewusst sein, dass wir angegriffen und vernichtet werden.
Dass Russland schuld ist. Ich hoffe, dass wir bald in Frieden leben können. Dass ich bald wieder zurück nach Hause kann. Bis dahin bleibe ich lieber in den Niederlanden als in Deutschland. Dort habe ich noch von keinem Flaggenverbot gehört. Margareta, 23 Jahre, Enschede Alles ist wie im Nebel Seit einer Woche bin ich in Deutschland. Oder mehr als eine Woche, das kann ich nicht mehr genau sagen. Es fällt mir immer schwerer, Zeit und Raum genau zu benennen, als ob diese Kategorien für mich nicht mehr existieren würden. Alles ist wie im Nebel. Während der längsten Reise meines Lebens von Winnyzja nach Gießen war ich sehr fit und verhielt mich nahezu leichtsinnig. Tunnel song vielleicht lieber morgen vormittag. Wenn ich jetzt daran denke, frage ich mich, wie konnte ich überhaupt so abenteuerlustig und dumm sein… Im Nachtzug durch die Berge, dann wieder zurück nach Galizien. Meine Oma schrie ins Telefon, ich solle zurückkommen. Ich machte das Handy aus und ging in der Altstadt Lwiws spazieren. Marktplatz, phänomenaler Kaffee, Jugendstilgebäude – kulturüberschreitender Glanz und Pracht in der schönsten Stadt des alten Europas, die ich je gesehen habe.
Wie lange ist das eigentlich schon her, dass man eine Frau mit einem Mixed Tape beeindrucken konnte? Und ich meine wirklich beeindrucken!!! Ich kann mich noch an mein selbst kreiertes erstes Mixed Tape erinnern – da gingen schon mal ein paar Wochen für drauf. Man musste rechtzeitig auf Record drücken und beten, dass der Moderator nicht dazwischen quatscht oder den Song wegen irgendwelcher Verkehrsmeldungen unterbricht. So ein Mixed Tape war dann aber am Ende auch ein ernsthafter Liebesbeweis, ein Zeichen von tiefster Anerkennung. Heutzutage wurden wir diesem Mittel zum Liebesbekenntnis beraubt. Wie will man schon ein Mixed Tape machen, wenn kein Schwein mehr Tapes hat. Selbst die Mixed CD würde wohl kaum noch vom Hocker reißen, denn da steckt nicht annähernd so viel Arbeit drin. Ja, ja… die guten alten Zeiten. Gerade bei Filmen, in denen es ums Erwachsen-Werden geht, neige ich dazu, selbst in Erinnerungen zu schwelgen. Deswegen halt die Schwärmerei vom Mixed Tape. Ausschnitt aus Vielleicht Lieber Morgen: Tunnel Song - FILM.TV. Das spielt nämlich auch in "The Perks of Being A Wallflower" eine wichtige Rolle (ich wehre mich hier jetzt offiziell gegen den furchtbaren deutschen Titel "Vielleicht lieber morgen" und werde ich hier nicht wieder benutzen – so ein blöder Misttitel. )