Was ist Capoeira Capoeira ist eine Kampfkunst aus Brasilien, die ihre Energie aus der Musik schöpft. Ihr Ursprung liegt in der Kolonialzeit Brasiliens, in der verschleppte und versklavte Menschen eine Methode der Selbstverteidigung, getarnt durch Tanz und Musik, entwickelten. Seit 27. 11. 2014 ist Capoeira Kulturerbe der Unesco und in über 100 Ländern vertreten. Performt wird Capoeira üblicherweise in der "Roda". Dazu bilden die Musiker und alle weiteren "Capoeira-Spieler" einen Kreis, in der sich zwei Capoeira-Spieler begegnen, um die erlernten Bewegungen im freien Spiel zu praktizieren. Ziel eines Spieles ist dabei nicht, den anderen durch Aggression zu "besiegen", sondern im gekonnten Zusammenspiel durch geistiges und körperliches Können die Grenzen aufzuzeigen.
Daneben gibt es Ausweichbewegungen, Würfe und Betäubungsschläge, welche, zur richtigen Zeit eingesetzt, für den Sieg des Capoeirista entscheidend sind. Bestimmt wird deren Auswahl durch Malìcia, der Seele der Kampfkunst. Im Allgemeinen ist Capoeira ganzkörperbetont, bestehend aus Abwehr- und Boxtechniken Drehtritten eingesprungenen Tritten, bis hinzu zu Salti. Dabei wird alles aus einer harmonischen Bewegung zur Musik ausgeführt. Radschlagen und Handstände, aus denen ebenfalls Techniken ausgeführt werden, zeichnen die anspruchsvolle Akrobatik aus. Die Grundbewegung in der Capoeira ist die Ginga, die im Rhythmus der Musik ausgeführt wird. Dabei bewegt sich der Capoeirista mit gebeugten Beinen, wobei ein Bein hinter dem Körper, das andere einen Meter vor dem hinteren Bein steht. Anschließend wird das hintere Bein neben das vordere gebracht und das andere Bein nach hinten geführt. Zum Schutz hält der Capoeirista beide Arme vor das Gesicht. Capoeira-Bewegungen: Tödliche Schläge Fluchtbewegungen Ausweichbewegungen Würfe Betäubungsschläge Tritte Salti Die Seele der Kampfkunst Capoeira Die Seele der Capoeira wird Malìcia genannt.
1932 gelang es ihm als Erstem, eine Capoeiraschule (Academia) in Salvador da Bahia zu eröffnen, in der er auch Studenten und Akademiker unterrichtete. Damit legte er den Grundstein für die öffentliche Anerkennung und Institutionalisierung. Mestre Bimba gilt als Vater des modernen Capoeira-Sports. Heute ist Capoeira brasilianischer Nationalsport und wird von mehreren tausend Gruppen in Brasilien und im Rest der Welt ausgeübt. Capoeira ist Gemeinschaft, Ganzheitssport, Fest, Spiel, Spaß, brasilianische Kultur und Sprache und ein Zugang zu unser aller gemeinsamem afrikanischen Erbe. In Zeiten des Friedens stehen bei den meisten Trainierenden der sportliche Wettkampf, Gesundheit und Wohlbefinden im Vordergrund, das Wesen von Capoeira hat jedoch kein bisschen an Kraft verloren. Capoeira bedeutet für viele Menschen der einzige Ausweg aus der Misere, sei es durch wirtschaftliche Armut oder durch persönliche Krisen. "Der Capoeira-Kreis ist wie ein Mutterherz – es passt immer noch einer hinein. "
Während des 19. Jahrhunderts waren sie in Rio de Janeiro in Banden, die so genannten "Maltas", organisiert. Dies hat dazu geführt, dass die Öffentlichkeit Capoeira mit Unwesen und Vagabundentum verband und ihren kulturellen Wert weitgehend missachtete. Durch harte Maßnahmen ist Anfang des 20. Jahrhunderts der Polizei sogar gelungen, das Phänomen Capoeira aus den Straßen von Salvador, der alten Hauptstadt Brasiliens, vollständig zu verbannen... ihr Ende! Mestre Bimba Diesem Missstand hat der berühmte Mestre Bimba ein Ende gesetzt. Sein großes Charisma, seine starke Persönlichkeit, sein integerer Charakter und die Effizienz seiner Trainingsmethoden zogen zahlreiche Schüler an. Er hat die erste Capoeira Akademie gegründet und nach zahlreichen Auseinandersetzungen mit der Polizei und dem Staat wurde sie im Jahre 1937 offiziell anerkannt. Die Verbesserung des Ansehens von Capoeira ist hauptsächlich sein Verdienst. Mestre Bimba hat den Grundstock für die moderne Form der Capoeira gelegt. Er hat den Capoeira Unterricht durch Entwicklung von klar definierten Formen und Bewegungsabläufen systematisiert.
Capoeira ist eine original brasilianische kulturelle Erscheinung, deren Entwicklung vor ca. vierhundert Jahren mit der Einfuhr afrikanischer Sklaven nach Brasilien begann. Es handelt sich um eine Mischung aus Tanz und Kampf, die zur Selbstverteidigung gegen die Grausamkeiten der Sklavenherren jener Zeit kreiert wurde. Schwarze aus verschiedenen Teilen Afrikas, die ganz unterschiedlichen Kulturen angehörten, wurden von Europäern, genauer gesagt von Portugiesen, in Afrika gefangen und mit Schiffen nach Brasilien gebracht. Auf brasilianischem Boden kam es zu einer Vermischung dieser Kulturen, vor allem in den Bereichen Religion, Küche, Sprache, Tanz, Musik und Kampf. Um letzteren zu tarnen, inkludierten die Sklaven die Musik, um den Feudalherren vorzutäuschen, es handle sich um einen harmlosen Tanz. Bei verschiedenen Fluchtversuchen wurde die Capoeira im Kampf angewandt, um sich aus der Gewalt der Sklavenherren zu befreien. Capoeira wurde lange Zeit als kriminell eingestuft und blieb auch nach der Abschaffung der Sklaverei verboten.