"Werden schlechte Banken subventioniert, werden gesunde Häuser früher oder später in Probleme geraten"? Herr Polleit, worin sehen Sie die Wurzeln der Finanzkrise? Thorsten Polleit: Ich gehöre zu denjenigen, die zur Schlussfolgerung gelangt sind: Zu viel Kredit und Geld, jahrelang bereitgestellt von den Zentralbanken, haben die Krise heraufbeschworen. Die allseits beklagten Phänomene wie das Ausblenden von Risiken und Kreditspekulationen sind lediglich Symptome, nicht aber die Ursachen für die Krise.? Ist das US-Rettungspaket denn gerechtfertigt? Polleit: Wenn man das System erhalten will, gibt es wohl kaum eine andere Möglichkeit. Solche Programme könnten jedoch letztlich eine Nationalisierung von weiten Teilen des Finanzsystems erzwingen. Thorsten Polleit - Degussa Goldhandel | DAS INVESTMENT. Der Grund: Werden schlechte Banken subventioniert, werden gesunde Häuser früher oder später in Probleme geraten. Denn Investoren werden ihr Geld in staatlich abgefederte Banken stecken. Das wird schwere Nachteile für gute Banken nach sich ziehen - und sie vermutlich früher oder später auch zu schlechten Banken machen, die dann auch subventioniert werden müssen.
Thorsten Polleit ist seit 2012 Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel. Polleit ist Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth und Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland.
"Das amerikanische Vorgehen ist keine Orientierungshilfe für Europa"? Glauben Sie, dass ein milliardenschweres Rettungspaket wie in den USA die Bankenkrise denn wirklich stoppen kann? Polleit: Wenn die Bankverbindlichkeiten garantiert oder schlechte Kredite vom Staat übernommen werden, wird es wohl keine Ausfälle für die Kreditgeber und Einleger der Banken geben. Bedingung ist aber, dass sich Investoren finden, die bereit sind, das anschwellende Angebot an Staatsanleihen zu kaufen, dass notwendig sein wird, um das alles zu finanzieren. Aber das Finanzsystem wird nicht mehr das sein, was es in der Vergangenheit zu sein schien: eine unerschöpflich scheinende Produktionsmaschine für immer mehr Kredit und Geld.? Thorsten Polleit: Was haben Anleger von Dividenden?. Sollten sich die Europäer ein Beispiel am US-Rettungspaket nehmen? Polleit: Ich bin nicht sicher, ob das amerikanische Vorgehen Orientierungshilfe geben kann. Ein Grund ist, dass die europäischen Bankbilanzen im Verhältnis zum Volkseinkommen viel, viel größer sind als in den USA. In Deutschland beträgt die Bilanzsumme der Banken mehr als 7, 7 Billionen Euro und damit etwa 320 Prozent des Volkseinkommens, in den USA beträgt die Quote nur etwa knapp 80 Prozent.
Es hat keine Tendenz gezeigt, um einen konstanten Wert zu pendeln. Dafür gibt es vor allem einen Grund, und der liegt bei den Zinsen, die sich seit den frühen 1980er Jahren in einem wahren Sinkflug befinden. Für Letzteres gibt es Gründe. Die Volkswirtschaften sind reicher geworden. Die Bereitschaft der Menschen, ihr Einkommen zu sparen und zu investieren, ist gestiegen. Das hat dazu beigetragen, den realen Zins abzusenken. Thorsten polleit fonds des. Gleichzeitig hat sich auch die Inflationserwartung zurückgebildet und hat ebenfalls dafür gesorgt, dass sie nominalen Zinsen gefallen sind. Neben diesen "natürlichen" Gründen spielt allerdings auch die Geldpolitik eine nicht zu unterschätzende Rolle. Nicht nur in Amerika, sondern weltweit. An der Börse werben die Unternehmen mit Trendthemen und vollmundigen Versprechen um das Geld der Investoren. Jetzt heißt es: Skeptisch bleiben. von Hauke Reimer © Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
DAS INFLATIONSPROBLEM BLEIBT… 24. 01. Weltwirtschaft 2022 678 Leser: 678 ZUSAMMENFASSUNG? Weltweit setzt sich in 2022 die Konjunkturerholung fort, der um sich greifende "anti-marktwirtschaftliche" Zeitgeist trübt allerdings die langfristigen Wachstumsperspektiven ein.? Gold gefragt: Gold-ETFs und -ETCs verzeichnen sehr hohe Zuflüsse. Eine "echte Zinswende" wird es nicht geben, die Realzinsen bleiben vielmehr im negativen Territorium, die Zentralbanken lassen eine dauerhaft erhöhte Preisinflation zu.? Nicht nur die Konsumgüterpreise, sondern vor allem auch die Vermögenspreise (vor allem Aktien- und Häuserpreise) gehen weiter… 1 2 3 4... 7 Seite 1 von 7